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Geschrieben von Naaany am 25.03.2015, 17:41 Uhr

2,5 jähriger Trotzkopf: Verhaltensauffällig oder normal?

Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren wie andere Mütter das Verhalten meines Sohnes (und auch meins) beurteilen, der Beitrag wird wohl etwas lang, seid bitte trotzdem so lieb und lest euch ihn bis zum Ende durch. Ich bin momentan sehr am verzweifeln, über jeden Tipp (auch Kritik) bin ich sehr dankbar!

Mein Sohn ist 2,5 Jahre und jeder der den kleinen Wirbelwind kennenlernt ist von im (zuerst) total verzückt. Er ist ein wahrer Engel, ist charmant, höfflich, er war schon immer sehr offen seiner Umwelt, er weiss halt auch wie er vor allem die Erwachsenen um den Finger wickeln kann. Ich bekomme sehr oft Komplimente und das macht mich auch immer sehr stolz! Da ich berufstätig bin (Schichtarbeit) geht er in die Krippe und auch dort war er am Anfang der Herzbub überhaupt. Ich konnte ihn auch mal ne halbe Stunde problemlos in sein Laufgitter setzen, dann hat er mit seinen Rasseln oder Stofftiere gespielt.


"Das Problemkind" hab ich von 12 Monaten das erste mal kennengelernt. Ich war mit meinem Sohn in einer Kinderreha (er hat Neurodermitis),
dort hat er dann das erste mal ein Junge umgeschubst. Ich war total entsetzt davon das MEIN KIND das tut und hab sofort in der Krippe als wir zurück waren nachgefragt ob dies auch schon mal dort vorgekommen ist. NEIN, hatte er bis dahin noch nie getan!

In der Reha hat er auch seinen ersten Wutanfall, wir waren in der Singstunde und er sollte sich mit mir und den anderen Kindern auf eine Bank setzen, er dachte aber gar nicht daran und lief lieber in der Turnhalle rum und ging immer an den Telepromter. Als ich ihn da weggenommen hab brüllte er lauthals los.
Auch das ständige weglaufen fiel mir dort ganz extrem auf obwohl wir da ja in einer fremden Umgebung waren hat er sich dort sofort wie zuhause gefühlt, einmal ist er sogar allein im Aufzug eine Etage nach unten gefahren, könnt ihr euch vorstellen wie mir das Herz ging????
Ich hab das Verhalten von ihm nicht soo ernst gesehen, er war 4 Wochen von zuhause, seiner Krippe, seinem Papa, seiner gewohnten Umgebung weg und das ist für ein 18 Monate kleiner Junge schwer zu verstehen und nachzuvollziehen.

Ca 2-3 Wochen nach dem wir aus der Reha zurück waren fing mein Sohn dann an zu kneifen, beißen, schlagen und kratzen, sowohl zuhause als auch in der Krippe.

Ich hab zigtausende Gespräche mit seinen Erzieherinnen geführt aber dort wurde das Verhalten immer beschwichtigt, das dieses Verhalten normal sei, das die einen Kinder diese Phase mehr, die anderen weniger durchleben und wenn mein Sohn mit dem reden anfängt das er damit auch aufhören würde.
Im Dezember hatten wir dann in der Krippe Entwicklungsgespräch,mir war ja klar das da auch negative Sachen angesprochen werden (kneifen, beißen, schlagen wurde immer schlimmer), aber was ich da zuhören bekam schokierte mich total (und mitlerweile verärgert es mich auch!) Von seiner Entwicklung im Bezug auf Sprache, Motorik, Denken ect. ist alles supi aber sein soziles Verhalten. Mir wurden dann 1 1/2 Stunden Verhaltensmustern von meinem Kind aufgezählt die auf "diese Krankheit" (Wortlaut der Erzieherin) hinweist und man gerne jemand von außen (Frühförderungsstelle) kommen lassen würde um meinen Sohn mal zu beobachten. Ich hatte nach diesem Gespräch echt Angst,mein Sohn hat Neurodermitis mit jede Menge Lebensmittelallergien, ich dachte das ist schlimm genug und jetzt das?! Natürlich hab ich zugestimmt. Mir wurde unter anderem auch berichtet
- das er oft vor sich her träumt
- das er fast immer an Gruppenaktivitäten nicht teilnehmen will (Stuhlkreis) und lieber alleine in der Bücherecke sitzt und Bücher ankuckt
- das er seiner Autos immer in einer Reihe (wie ein Stau) aufstellt
- das er wenig lacht und nicht wirklich gerne im Kindergarten ist (Wortlaut der Erzieherin: Er ist hier und das ist auch ok, aber er sitzt den ganzen Tag da und wartet bis er wieder abgeholt wird...)
- Das er lieber an Gegenständen festhält als an Personen (Wortlaut Erzieherin: er war in der anderen Gruppe und es war für ihn kein Problem bei Fremden zu sein, Hauptsache die Autos waren da...)
- Er verweigerte bereits über Monate das Mittagessen in der Krippe (er bekommt seit der Reha gesondertes Essen wegen der Allergie)
- Er lässt sich von den Erzieherin nicht anfassen (Wortlaut Erzieherin: Ich darf ihn nicht über den Kopf streicheln...)
- Das er sehr unsicher ist (zum Beispiel über eine Bank laufen), er konnte dammals auch noch nicht hüpfen zum Beispiel
- Das er oft nervös wird und sich dann ganz dolle kratzt
- Das er der Erzieherin nicht in die Augen kuckt wenn sie mit ihm reden
- Das er ganz anders wäre wenn ich käme er total aufblüht, total selbstsicher ist und wie ein Wasserfall redet, in der Krippe aber kaum redet
Das sind nur ein paar Sachen, alles hab ich auch nicht mehr im Kopf, das Gespräch war ja bereits vor 4 Monaten.
Ich hab am Abend noch mit meiner Schwester darüber gesprochen und dannach wurde mir klar das die Erzieherin mit "dieser Krankheit" Autismus meinte. Bei meinem Neffe wurde mit 3 Jahren Autistische Züge diagnostiziert, letztendlich hat er Epilepsie was zu Entwicklungsstörungen geführt hat.
Mein Mann und ich haben dann abends nachdem ich ihm von dem Entwicklungsgespräch erzählt habe betschlossen unser Kind bis zu den Weihnachtsferien nicht wie gewohnt um 15 Uhr sondern bereits um halb zwölf vor dem Mittagessen abzuholen. (Ich konnte zum Glück mit meinem Arbeitgeber klären das ich ander Arbeitszeiten bekomme). Das habe ich den Erzieherinnen auch am nächsten Tag mitgeteilt und eine von denen reagierte total schnippisch, ob wir das jetzt machen würden weil man etwas zu uns gesagt hätte und das wir das Problem damit ja nicht lösen würden. Wir haben das trotzdem durchgezogen. Anm selben Tag hab ich auch mit meiner Kinderärztin gesprochen (wir hatten einen Impftermin so dass ich mit ihr persönlich sprechen konnte) und die war total empört und meinte die sollen mal die Kirche im Dorf lassen. Wir müssten jetzt aufpassen das wir nicht zu "Propeller-Eltern" werden und sie gab mir ein paar Tipps, zum Beispiel dieses "Ich möchte nicht das du mich schlägst...!" statt "Schlagen tut man nicht". Konzequenter zu sein. Das haben wir zuhause auch getan und wir mekrten auch sehr schnell erste Änderungen. Vor allem was das Beisen, kneifen und kratzen anging. Zuhause hat er auch prima gegessen und alles war gut bis der Kindergarten wieder los ging. Mein Sohn verhält sich nach wie vor sehr auffällig dort.
Vor 4 Wochen kam dann von der Frühförderung jemand die zwei Stunden in der Gruppe bei meinem Sohn war, ihr Fazit war das es zwar auffällt das er sich auch öffters zurückzieht aber das er ja noch sehr jung ist und man ihm auch die Zeit geben sollte bis er in den Kindergarten wechselt. Sie erzählte auch von einer Situation, sie saß mit meinem Sohn in der Kuschelecke und schaute mit ihm ein Buch. Da kam dann ein kleines Mädchen das ihm das Buch wgnehmen wollte. Mein Sohn blieb da aber ganz ruhig, er hatb weder geschlagen, noch gezwickt, im Gegenteil die Frau von der Frühförderung hat dem anderen Mädchen dann gesagt das Tim das Buch zuerst hatte und das sie es haben könnte wenn er damit fertig ist.
Die Erzieherin in seiner Gruppe war damit ganz und gar nicht einverstanden. Schließlich warf man der Frau von der Frühförderung vor sie habe mit ihm ja nur 2 Stunden in der Ecke gesessen und ihm ganz doll Aufmerksamkeit geschenkt, was verhindert hätte das sie ihn mal anders erlebt. Wir hatten jetzt nochmal ein Gespräch mit den Erzieherinnen, das Verhalten meines Sohnes wird immer rebellischer (ja, so nenn ich es mitlerweile!)
- Er schubst andere Kinder (vor allem die kleineren)
- Er kratzt Kinder vorwiegend ins Gesicht das es ganz dolle Kratzspuchen gibt (obwohl er die Fingernägel wegen seiner Krankheit immer kurz geschnitten hat
- Er zieht Kinder den Stul weg das sie hinfallen
- Er schlägt auf Erzieherin ein
- Er schlägt Kinder ins Gesicht das es Abdrücke gibt
- Er beißt Kinder in den Finger wenn sie auf ihn zeigen (wenn sie vor ihm stehen und mit ausgestreckter Hand Nein rufen
Als ich in dem Gespräch andeutete das Tim bei uns schon lange nur noch zwickt aufgrund von fehlender Aufmerksamkeit wurde mir wiedersprochen. Das Verhalten meines Kindes sei aggressiv und sein Ziel sei es andere Kinder weh zu tun!

Ich hab dann die Chefin des Kindergarten um ein Gespräch gebeten bei dem auch die Frau von der Frühförderung dabei war. Die Kitaleiterin war jetzt dann öfters in der Gruppe um sich da ein Bild zu machen und sie sagt das sie nicht festsellen kann was für Tims Attacken der Auslöser ist. Mal passiert das im Stuhlkreis das er das Kind das gerade neben sich sitzt kratzt, mal beim Spielen einfach so, mal steht er aus der Bücherecke auf geht auf ein Kind zu und zack, wird gekratzt. Das Ergebnis des Gespräches war das wir unser Kind jetzt im SPZ untersuchen lassen, wegen seines Schmerzempfindens, das war der Vorschlag der Frühförderungstante, wobei ich glaube das die sich von der Kita-Leiterin dazu hat drängen lassen. Ich glaube nämlich nicht das da was rauskommt!

Es gab bei uns auch Zeiten, da hat er andere Kinder geschubst und ganz oft hat er ihnen in die Nase gezwickt, das tut er aber schon lange nicht mehr. Auch hat er ne Zeitlang gebissen und gekratzt das tut er aber auch schon länger nicht mehr.
Zuhause kommt es ab und an noch vor das er zwickt (eigentlich aber nur mich, nie meinen Mann) aber immer nur wenn er nicht beachtet wird, zum Beispiel wenn mein Mann abends nach Hause kommt und wir uns unterhalten, unser Sohn uns aber jetzt ganz dringend etwas mitteilen will, oder im Kindergarten wenn ich mit der Erzieherin spreche und er mir ganz dringend etwas erzählen will (was auf keinen Fall von uns tolleriert wurde oder wird). In letzter Zeit fängt er an mit Händen und Füßen um sich zu schlagen wenn er wütend ist das tut er aber erst seit 2-3 Wochen. Ich geh mit meinem Sohn seit Januar ins Eltern Kind Turnen, da ist es einmal vorgekommen das er ein kleines Mädchen zwicken wollte. Wir gehen mit im mitlerweile auch in den Schwimmkurs und dort hat er auch noch nie gegen ein anderes Kind etwas unternommen. Die Tochter unser Vermieters die hatte er letzten Sommer auch öfters zwicken wollen, er hat sie so dolle in die Nase gewickt das sie Angst vor ihm hatte, das macht er aber seit gut einem halben Jahr nicht mehr, im Gegenteil, er nimmt sie an die Hand und läuft mit ihr durch den Garten. Auch auf dem Spielplatz fängt er an mit anderen Kindern zu spielen (zum Beispiel mit dem Ball spielen oder an die Hand nehmen und mit ihnen tanzen wollen).

Mein Sohn ist schon ein sehr großer Dickkopf, ganz oft bekam er auchs einen Willen, (was sicherlich auch damit zutun hat das wir uns von seiner Krankheit beeinflussen ließen)
Der Dickkopf meines Sohnes kommt immer öfter durch, ich war Anfangs immer sehr geduldig und hab erklärt und erklärt und geredet aber das bringt irgendwie nichts. Manchmal wurde ich auch ungeduldig und es gab auch Momente da wurde ich richtig laut.Es gibt Tage da bin ich echt genervt und bin froh wenn er im Bett liegt, an manchen Tagen kann ich mich kaum von ihn trennen wenn ich ihn ins Bett lege. Aber ist das nicht normal?!

Was mich einfach ärgert ist das im Kindergarten nur noch darauf spekuliert wird das mein Sohn irgend eine Krankheit, Zwang oder Störung vorliegt.
Zuerst kamen sie mit dem Autismus, dann hieß es wir hätten eine zu starke Mutter-Kind Bindung, plötzlich war man der Meinung er hat Platzangst bzw Angst vor vielen Menschen (in dem Fall 10 Krippenkinder), zuletzt war man dort der Meinung das er irgendwelche Zwänge hat die ihn dazu treiben den Kindern weh zu tun. Das Verhältnis zwischen uns und seinen Erzieherinnen ist mitlerweile bis aufs minimum abgestumpft. Ich glaube auch dass die ganz schön genervt von ihm (und mir und meinem Mann) sind und ihn nur noch loshaben wollen. Und das wird er ja auch merken auch das Verhältnis zwischen uns und seinen Erzieherinnen. Ich glaube das mein Sohn da ganz schön rebelliert.

Versteht mich nicht falsch, ich mißbillige absolut das Tim im Kindergarten andere Kinder weh tut, aber ich frage mich: Was soll oder kann ich tun?? Ich versetehe jede Mutter die sich dort im Kindergarten beschwert um Sorge um ihr Kind, aber meinem Kind tut das auch nicht gut! Kinder merken sich das ja auch und meiden ihn, und auch bei den anderen Eltren sind wir mitlerweile unten durch weil alle wissen ja das unser Kind den anderen weh tut! Was mich aber auch sehr beschäftigt ist die Frage, warum benimmt er sich im Kindergarten so ganz anders wie zuhause?? Ist es nicht oft so das sie zuhause den wilden miemen und im Kindergarten herzallerliebst sind? Was kann ich tun um meinem Kind zu helfen?Kann ich ihm in der Krippe überhaupt helfen?

Am liebsten würd ich ihn dort gar nicht mehr abgeben wollen, aber ich muss arbeiten und eine andere Betreuungsmöglichkeit haben wir nicht. Die Kita könnten wir frühestens im August wechseln. Diese Woche ist Tim krank so das er bei miener Schwester morgens ist (sie hat zurzeit Urlaub) und dann hab ich 2 Wochen Urlaub. Will gar nicht daran denken das er dann wieder dahin muss.

 
3 Antworten:

Re: 2,5 jähriger Trotzkopf: Verhaltensauffällig oder normal?

Antwort von LadyFLo am 25.03.2015, 19:09 Uhr

also was du beschreibst hat nur am rande mit trotz zu tun. du schreibst zuhause / privat habt ihr das verhalten eitgehend abstellen bzw auf ein "normmales" maß reduzieren können. unter anderem war ein auslöser fehlende aufmerksamkeit wie du schreibst.
Ich kann nur spekulierne das es deinem sohn in de rkita zu langweilig ist - er zuwenig für seine fähigkeiten förderung und entsprechend auch aufmerkamkeit erhält.
Gerade auch weil die frühförderstelle feststellen konnte das sein Verhalten lenkbar ist wenn er die aufmerksamkeit besitzt.
ich denke hier michen sich trotz, überforderungund unterforderung+mangelnde aufmerksamkeit zu eine hochexplosiven gemisch.
Denn eines ist klar- einem kind ist oft negative afmerksamkeit lieber als keine.
langeweile erzeugt frust vor allem gegenüber denen die aufmerksamkeit bekommen etc.
Eure einzig elösung wird sein ihn da raus zu holen- so schnell als möglcih.
Tagesmutter oder vorzeitig in den andern kindergarten gehen lassne (machen manche) egal - hauptsach eraus.
Die neue Betreuung durchaus über di eschwierigkeiten im alten kindergarten informieren + eure beobachtung das obwohl es ja zuhause auch war diese verhalten zuhause komplett durch aufmerksamkeit und klarere REgeln unterbunden werden konnte und nun ein normales maß für einen 2,5 jährigen haben. Dennoch sind di eprobleme im kindergarten geblieben und du vermutest eben das er als herzbube unten duch fiel und dann merkte wie er aufmerksamkeit bekommen kann.
Aus eigener ERfahrung aknn ich sagen unsere warmit 2,5 jahren im "babykindergarten" trotz das sie da erst anfing fehl am platz. Sie war ein schatten ihrer selbst (sonst fröhlicher wirbelwind- derzeit quengelnde zeitbombe mit extremen schlafbedarf) jetzt mit 2,3/4 wo sie in normalen kindi kam mit großen kids wurde sie binnen tagen wieder das mädel das wir kannten- mehr positive aufmerksamkeit und mehr förderung und si eblhte auf.
Während meine quasi zusammenfiel geht deienr gegen alle grenzen. ich hoffe es hilft dir. aber das einzig eum das aufzulösen wird ein wechsel in eine andere grupe sein, die zwar informiert ist, aber die auch bereit ist ihm entsprechend aufmerksamkeit zu widmen- denn eine soziale überforderung kann durchaus gegeben sein - wo er einfach nicht weiß wie soll er z.b. den sitzplatz oder das spielzeug verteidigen- gerade wenn niemand ihn dabei unterstützt es zu lernen (im kindergarten)
daneben eine geistig eunterforderung weil er viell mehr input möchte als er bekommt. wie funtioniert eine schere? welceh zahl, farbe, Buchstaben? all dies könnt eso allmählich spannend werden

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Re: 2,5 jähriger Trotzkopf: Verhaltensauffällig oder normal?

Antwort von Nachtwölfin am 25.03.2015, 21:21 Uhr

Hallo.

Ich denke auch dass ein schneller Wechsel und Neuanfang das Beste wäre. Die Situation in der Kita und die Meinung der Erzieherinnen scheint mir schon zu festgefahren. Vielleicht fühlt er such dort abgelehnt und lässt seinen Frust an Schwächeren aus. Vielleicht möchte er eine Reaktion in Firm von Zurückhauen, -schubsen, -zwicken etc.

Jedoch würde ich im neuen KiGa oder bei der Tagesmutter nicht erwähnen, was los ist, damit sie unvoreingenommen auf ihn zugehen. Vielleicht wäre das für ihn auch besser: Einfach irgendwo anders von vorne anfangen ohne Vorurteile etc.

Lg
N.

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Re: 2,5 jähriger Trotzkopf: Verhaltensauffällig oder normal?

Antwort von Astrid18 am 26.03.2015, 3:20 Uhr

Kinder in dem Alter schubsen, beißen, hauen, ohne dass sie irgendeine Störung haben. Zwei meiner Töchter haben auch in dem Alter andere Kinder gebissen. Ich fand das nicht toll, und die Kinder müssen lernen, andere Verteidigungsstrategien zu lernen. Trotzdem ist das ein normales Verhalten in dem Alter.

Beim ersten Kind habe ich mit damals mit der Kinderpsychologien gesprochen, die regelmäßig in der Krippe war. Die hat mir ein paar sehr wichtige Dinge gesagt:

1. Was in der Kita passiert, ist Sache der Erzieher.
2. Wenn Dein Kind in Deiner Gegenwart andere Kinder beißt, schubst, haut, vermeide zuviel negative Aufmerksamkeit. Sag einmal deutlich, dass das nicht richtig ist: "Ich will nicht, dass Du haust/schubst/beißt, weil das sehr weh tut." Dann kümmerst Du Dich um das andere Kind und tröstest es, lenkst also Deine Aufmerksamkeit weg von Deinem Kind.

3. Wenn Du oder Dein Mann gebissen/gehauen werden, sag genauso kurz, dass Du das nicht willst, und mache einen deutlichen Cut, indem Du etwa das Spiel beendest, oder aus dem Raum gehst, weil Du so keine Lust mehr hast, das weiter zu machen. Das ins Zimmer schicken etc. hat bei uns nie wirklich funktioniert (zu große Dickköpfigkeit der Kinder), und das würe auch zuviel negative Aufmerksamkeit bewirken.

Nach einer kurzen Pause kannst Du dann wieder normal auf Dein Kind zugehen, und dann würde ich das Thema erst mal nicht ansprechen. Dein Kind hat ja an Deinem Verhalten schon bemerkt, dass es nicht ok war, was es getan hat. Du kannst dann ein paar Stunden später, wenn der Konflikt längst vorbei ist, ganz ruhig mit Deinem Sohn besprechen, was er sonst machen kann, um sich zu verteidigen oder durchzusetzen.

4. Wenn tatsächlich Dein Sohn grundlos auf die anderen Kinder aggressiv reagiert, kann es auch sein, dass er nicht weiß, wie er anders ihre Aufmerksamkeit bekommen kann.

Eigentlich sollte der Kindergarten damit umgehen können. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass es ihm schwer fällt nach der langen Pause, dort wieder Fuß zu fassen, dann bekommt er ein anderes Essen und hat auch damit eine Sonderrolle.

5. Wie reagierst Du, wenn er Dein Gespräch mit der Erzieherin unterbrechen möchte? Reagierst Du, indem Du sagst, er soll kurz warten, oder ignorierst Du ihn? Ich würde ihm kurz sagen, dass er warten soll, bis ihr fertig seid und dann hast Du für ihn Zeit. Das müssen ja alle Kinder lernen.

6. Ein Kindergartenwechsel wäre vielleicht gut, allerdings würde ich es auch positiv sehen, dass der Kindergarten ja selbst bemerkt und anspricht, dass sich Dein Sohn da nicht wohl fühlt und sie mit der Situation überfordert sind.

7. Ich empfehle Dir für den Umgang mit Deinem Kind von Jesper Juul "Nein aus Liebe". In dem Buch wird ganz gut vermittelt, wie wichtig die richtige Kommuniation ist.

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