Frage: Wie richtig verhalten?

Hallo :) Ich würde Ihnen gerne zwei Situationen aus unserem Alltag beschreiben und fragen wie ich richtig reagieren soll, da ich langsam nicht mehr weiter weiss :( Meine Kleine ist 23mon alt und eigentlich ein liebes aufgewecktes Kind. Solange alles nach ihrem Kopf geht :( Sie ist von der Sprachenrwicklung her sehr weit, kann sich schon gut mitteilen und weiss genau was sie möchte. Nun zur 1. Situation... Heute z.b wollten wir mit dem Hund gassi gehen und sie wollte unbedingt ihren Stubenwagen für die Puppe mitnehmen. Ich hab ihr kurz erklärt und gezeigt dass es draussen nass un schmutzig ist, wir aber nur ihre Puppe mitnehmen können, da der Wagen sonst zu dreckig wird. Wollte sie nicht, die schmiss sie in die Ecke... Wir sind dann raus, draussen brüllte sie dann immer: Puppenwagen mitnehmen. Ich hab versucht sie abzulenken, das erste Stückchen Weg gings aber irgendwann hat sie sich dann auf den Boden geschmissen, um sich getreten... Um nicht noch mehr Blicke auf uns zu ziehen hab ich knapp gesagt: L. jetzt nicht schreien, ist gut wir gehen bald heim zum Puppenwagen...und sie hochgenommen und weitergetragen. Sie ist dann total ausgedlippt, hat um sich getreten und die ganze Zeit gebrüllt: runter runter... Ich ganz ruhig: ich lass Dich runter, aber du musst aufhören zu schreien. Sobald sie unten war hat sie sich wieder hingelegt und weitergeschrien... Was soll ich in so einer Situation tun? Sie schreiend bis nach Hause schleppen? Was ich dann auch gemacht habe denn ich kann sie ja nicht liegen lassen :( die Leute im Dirf werden sich heute wohl sehr amüsieren... situation 2: Nachts derzeit das gleiche Problem. Sie wird wach, schreit die ganze Zeit: In Mama Bett schlafen... Ich setze mich zu ihr, singe und erzähle, halte ihre Hand, weil sie immer schreit: Hand Hand....aber sie schläft partout nicht ein. Sie ist müde ohne Ende, irgendwann schläft sie....sobald ich wieder gehe wacht sie auf und es fängt von vorne an. Das Theater ging heute Nacht von 0-3.30uhr...wird richtig aggressiv, schmeisst Kissen und Decken aus ihrem Bett und brüüüüllt.... Egal ob ich sie schreien lasse, sie rumtrage und tröste, mit ihr "schimpfe", ihre Decke etc wieder einsammle... Sie hört einfach nicht auf :(( Ich bin wirklich sehr ratlos. Ich arbeite selber als Kinderpflegerin, bin mit verschiedenen Erziehungsmethoden, Tricks und wie man es nennen mag, vertraut... Ich weiss dass es die Trotzphase ist, das geht vorbei... Aber ... Naja... Ich fühle mich so hilflos... Ich werde dabei auch derzeit schon so würend wenn ich merke es geht wieder los... was sie vermutlich merkt, ich muss mich sehr zusammenreissen und schon mal den Raum verlassen um nicht zu platzen... Was hab ich nur falsch gemacht? Das ist dir Frage die ich mir derzeit jeden Tag stelle :( ich weiss sie macht es nicht um mich zu ärgern, sie ist danach das liebste Kind, drückt mich, gibt mir Küsschen... Ich weiss nur nicht was ich tun kann um sie schneller wieder "runterzuholen" :( beim Papa ists genauso... Da schreit sie dann zusätzlich noch immer: Mama soll kommen :( Ich hoffe, Sie können mir ein wenig weiterhelfen, Sorry für den langen Text aber ich musste mir das jetzt von der Seele schreiben :( Liebe Grüsse, Würmli01

von Würmli01 am 17.12.2014, 15:14



Antwort auf: Wie richtig verhalten?

Liebe Würmli01, Sie haben nichts falsch gemacht, die Trotzphase kommt, ob wir als Eltern es wollen oder nicht. Je nach Charakter des Kindes mal lauter und mal leiser. Zur ersten Situation: Wenn Sie die Möglichkeit haben, dann lassen Sie Ihre Tochter "austoben". Macht Ihre Tochter eine kurze Tobepause, dann können Sie Ihr mit wenigen Worten erklären, dass sie zu Hause den Puppenwagen wieder bekommen kann und dass sie nun nach Hause gehen. So wird Ihrer Tochter der Puppenwagen in Aussicht gestellt und sie kann sich darauf freuen. Sicherlich wird sie nicht nach dem ersten Versuch, sie damit zu trösten, wieder glücklich sein, sie hat Sie aber gehört und kann darüber nachdenken. Bieten Sie ihr in Tobepausen immer wieder das gleiche Angebot an, versuchen aber nicht, sie zu beschwichtigen. Sie möchte sich nicht beruhigen und je mehr Sie es sich wünschen, um so mehr wird sie toben. Warten Sie also den Trotzanfall ab oder nehmen Ihre Tochter hoch und gehen mit ihr nach Hause. Sie zwischendurch runter lassen, bringt nichts, da sich Ihre Tochter ja gar nicht beruhigen will. Sie hat einfach noch einen Grund mehr, zu schreien und zu treten. Halten Sie den Trotzanfall aus und kümmern sich nicht um die Blicke von anderen. Zur 2. Situation: Bleiben Sie bei einer Beruhigungsmethode. Ihre Tochter wird lernen, dass sie sich darauf verlassen kann, dass bei einem Trotzanfall in der Nacht immer die gleiche Reaktion Ihrerseits folgt. Sie wird mehrere Nächte benötigen, um sich auf die ritualisierte Methode einzulassen. Überlegen Sie für sich, was am besten zu Ihnen und Ihrer Tochter passt. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 19.12.2014



Antwort auf: Wie richtig verhalten?

ich misch mich mal ein: dein kind trotzt. das ist wichtig und gut für seine entwicklung. also soll es dir egal sein, was das dorf denkt! die waren alle auch mal kinder. wenn mein sohn vor dem rausgehen auf lustige ideen kommt (kürzlich wollte er partout seinen stuhl mit zum einkaufen nehmen), warte ich den anfall zu hause ab, versuche alternativen zu bieten und zu trösten. wenn alles nichts hilft bleibe ich zu hause bis sich mein sohn beruhigt hat. und wegen nachts: was spricht dagegen, dass deine tochter bei dir im bett schläft, wenn sie doch offensichtlich deine nähe braucht, sogar darum kämpft? schläfst du denn gerne alleine oder kuschelst du dich lieber zu deinem partner? weshalb muss denn deine tochter alleine im bett liegen?

von juho am 18.12.2014, 08:49



Antwort auf: Wie richtig verhalten?

Huhu Juho :) Danke für Deine Antwort! Stimmt, den TrotzAnfall zu Hause abzuwarten wäre eine gute Möglichkeit nur leider ist das nur im seltenen Fall möglich, da es entweder erst unterwegs passiert oder wir zeitlich einfach los müssen :/ größeren Kindern kann man Alternativen bieten... Auf ein Kissen boxen oder in einen Wuteimer zum hineinbrüllen geben... Aber was mach ich mit ner 2 jährigen? Hm, ich würd sie auch in meinem Bett schlafen lassen...wenn sie denn schliefe... Sie macht da nur quatsch, pult mir in Augen und Nase, versucht meine Wimpern zu fangen usw. An Schaf ist da nur manchmal zu denken... Sie ist auch müde genug, wir sind viel draussen, unternehmen viel. Der Mittagsschlaf ist nicht zu lang, ich wecke sie sogar weil sie weiter schlafen würde... Hm :/

von Würmli01 am 18.12.2014, 12:52



Antwort auf: Wie richtig verhalten?

mein junge ist auch 23 monate alt. wenn ein trotzanfall droht, überlege ich mir immer, ob es eine möglichkeit gibt, ihm denn wunsch doch zu erfüllen. wenn das nicht geht (er wollte gestern mit seinem bobby car ins schwimmbad) mache ich ihm einen attraktiven vorschlag (er durfte ein kleines spielzeugauto aussuchen und ins schwimmbad mitnehmen). wenn das nichts nutzt, zu hause anfall abwarten. passiert der unterwegs: augen zu und durch. wir waren alle mal kinder. wegen des gemeinsamen schlafens: mein sohn schläft seit geburt bei mir und weiss deshalb, dass in meinem bett geschlafen wird. ich kann verstehen, dass das in deinem fall etwas komplizierter ist. einfach umdrehen und sich schlafend stellen hat bei uns oft geholfen, wenn er mal nicht schlafen wollte...

von juho am 18.12.2014, 17:18



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