Wie auf Schimpfworte reagieren?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Wie auf Schimpfworte reagieren?

Hallo, mein fast 10jähriger Sohn hat gerade wieder einmal eine Phase, in der Schimpfworte inflationär gebraucht werden. Getade gestern hat er die fast gleichaltrige Tochter einer Freundin von mir damit verletzt. Das Mädchen möchte uns nun nicht mehr besuchen. Die Schimpfworte gehen teilweise stark unter die Gürtellinie. Mittlerwrile hat sich unser jüngerer Sohn, der bald 5 wird, einiges abgeschaut und wendet die Worte ebenfalls an. Das tun sie ausschließlich zu Hause, nicht in der Kita und in der Schule wenn überhaupt, dann so, dass es die Lehrer nicht mitbekommen bzw. stört es die Lehrer nicht. Beschwerden gab es bisher nie. Die Worte kommen ausnahmslos aus der Schule, wo man uns in der letzten Projektwoche einen Bärendienst erwiesen hat. Die Kinder haben alle Schimpfworte gesammelt. Zusammen mit einer Lehrerin wurden die Worte erklärt. Ziel war, dass sich die Kinder durch Schimpfworte nicht verletzt fühlen sollten. Erreicht hat man, dass bspw mein Sohn meint, dass diese Worte auch andere nicht verletzen. Ist ja alles nicht so schlimm. Ein Gespräch mit der Lehrerin hat nichts gebracht, außer dass sie sich ihr Vorgehen sehr positiv sieht. Laut meinem Sohn und anderen Kindern der Klasse ist der Umgangston rauh. Seitdem der bisherige Klassenlehrer nach den Herbstferien von der Schule weggegangen ist, scheint es schlimmer geworden zu sein. Wir haben in den letzten Wochen mehrere Gespräche mit unserem Kind gehabt (1er- Schüler, hochbegabt,in der Schule völlig problemfrei), ich habe ihn links liegen gelassen, wenn er mir eines seiner Worte an den Kopf warf, mein Partner schimpft. Unser Sohn ist auch einsichtig, entschuldigt sich ehrlich, aber bei der nächsten Gelegenheit fallen wieder diese Worte. Ich gebe zu, meiner Freundin und ihrer Tochter gegenüber schäme ich mich. Ich habe das Gefühl, dass es für ihn der normale Umgangston ist. Er bekommt gespiegelt, dass das nicht so sein darf. Aber es ändert sich nichts. Mich selber verletzt es sehr, wenn er so mit mir spricht. Was können wir denn noch tun? Viele Grüße Zweizahn

Mitglied inaktiv - 09.02.2016, 13:28



Antwort auf: Wie auf Schimpfworte reagieren?

Liebe Zweizahn, wendet Ihr Sohn Schimpfworte an, dann setzen Sie ihn nach einer Ermahnung vor die Tür und zwar vor die Wohnungstür. Bei 10-Jährigen nützt es nichts mehr, sie "nur" ins Zimmer zu schicken. Gerne dürfen Sie ihm aber auch Aufgaben geben, die er erledigen darf, wenn er so unhöflich ist. Ist die Aufgabe, wie Treppenhaus fegen, Bad putzen etc. nicht erledigt, dann gibt´s kein Fernsehen, kein ... Ihr Sohn darf spüren, dass sein Verhalten Konsequenzen hat. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 09.02.2016



Antwort auf: Wie auf Schimpfworte reagieren?

Er bekommt in der schule etwas falsches erklärt bzw beigebracht und wird zu hause bestraft. Meiner Meinung versteht er es nicht, die lehrerin sollte das bad etc. putzen und ihm gehört es mehrmals richtig erklärt und darüber gesprochen

von rosi713 am 09.02.2016, 23:47



Antwort auf: Wie auf Schimpfworte reagieren?

1. Unser Großer stand tatsächlich schon vor der Wohnungstür. Bei gutem Wetter auch schon vor geschlossener Balkontür (Faxen machend, also sinnlos). Beim letzten Mal fragte doch unser Nachbar tatsächlich, ob es dem wütenden, Schuhe werfenden Kind gut ginge (ich glaube, der dachte, wir misshandeln unseren Sohn ;-)). Kind stand 10 min draußen, Klingel haben wir abgestellt. Die Schuhe musste wieder einsammeln und den Dreck aufkehren. Danke für die Rückenstärkung! 2. Ja, die Lehrerin sollte die Arbeiten bei uns erledigen, wenn sie den Kindern solchen Unsinn beibringt. Andererseits: mein Sohn ist schlau genug, um zu wissen, dass die Dinge, die er sagt, nicht in Ordnung sind. Er weiß das ganz genau. Er probiert aus, wie weit er gehen kann und welche Konsequenzen es gibt. Fazit: ich brauchte die Versicherung, dass es ok ist, mein Kind auch tatsächlich mal etwas strenger mit Konsequenzen zu versorgen. Dankeschön! Zweizahn P.S.: Mein Sohn ist ein richtig guter Kerl. Momentan hoch motiviert, was die Schule betrifft. Er hat seine Macken, aber wer ist denn schon frei von Fehlern?

Mitglied inaktiv - 10.02.2016, 11:49



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