Hallo,
ich habe ein Problem, dass mich wirklich sehr nervt. Unsere Kleine ist jetzt 13 Monate alt. Sie hat eigentlich nie selbständig gespielt, was auch nicht weiter schlimm ist. Nun ist es so, dass sie total auf mich fixiert ist. Kaum sitze ich am PC oder schreibe am Schreibtisch etwas ect. kommt sie zu mir, reißt meine Hände vom Tisch und fängt an zum brüllen und zum toben, bis ich mich ihr wieder zuwende. Egal was ich mache, kaum bin ich im Raum, kommt sie zu mir und will meine Aufmerksamkeit, Ich kann nicht mal 5 Minuten irgendwas erledigen. Meine Kinderärztin meinte, dass ich sie einfach nicht beachten soll, dann würde sie wieder gehen. Das klappt aber nicht, da sie sich dann so in Rage schreit. Sie tut mir dann auch immer leid und deshalb nehme ich sie dann hoch.Wenn ich sie wieder zum spielen setze, kommt sie dann auch immer wieder gleich zu mir zurück.
Nun ist es so, dass wir gemerkt haben, dass sie sowas bei meinem Mann überhaupt nicht macht. Wenn er von der Arbeit kommt und am Schreibtisch sitzt, spielt sie fröhlich neben ihm mit allen möglichen Spielsachen, die sie bei mir den ganzen Tag nicht anschaut. Das ist aber nur so, wenn ich nicht mit dabei bin. Kaum bin ich da, geht es auch schon wieder los.
Woran könnte das liegen? Ich hätte auch gerne ein paar Minuten am Tag für mich.
Und warum lacht sie mich immer aus, wenn ich sie schimpfe, wenn sie mich z.B. kratzt o.ä. Sie lacht und macht sofort weiter. Wie soll ich bei so etwas am besten vorgehen?
Danke im voraus und schöne Grüße
von
Simaus
am 10.02.2016, 12:13
Antwort auf:
Warum spielt meine Kleine bei meinem Mann und bei mir nicht?
Liebe Simaus,
zum ersten Punkt hat meine Vorrednerin schon so gut geantwortet, dass ich dem nichts mehr hinzufügen kann.
Ihre Tochter sieht das Schimpfen noch als Spiel. Sagen Sie klar NEIN, setzen Ihre Tochter evtl. ein kleines Stück von sich weg, um das Nein zu verstärken. Ihre Tochter wird auch in den nächsten Wochen nicht sofort auf ein Nein reagieren bzw. es immer wieder ausprobieren. Erst mit etwa 18 Monaten verstehen die Kinder, dass ein Nein auch wirklich immer Nein bedeutet.
In beiden Punkten müssen Sie sich noch ein wenig in Geduld üben. Es sind ganz normale Verhaltensweisen von Kleinkindern. Beides geht vorbei, beschleunigen können Sie es nicht.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 11.02.2016
Antwort auf:
Warum spielt meine Kleine bei meinem Mann und bei mir nicht?
Hallo,
die Bindung Deiner Tochter an Dich ist einfach wesentlich stärker als die an Deinen Mann, weil Dein Mann tagsüber nicht da ist. Du bist ihre Hauptbezugsperson. Ihr starkes und altersgemäßes Bedürfnis nach Nähe und Aufmerksamkeit möchte sie daher vor allem durch Dich erfüllt haben.
Meine Kinder waren in diesem Alter genauso anhänglich, ich kenne das. Man darf weder arbeiten noch allein auf die Toilette... Aber auch diese anstrengende Phase geht vorbei! Beschleunigen kannst Du das nicht. Im Gegenteil: Wenn Du auf ihr Bedürfnis nach Nähe nicht eingehst und sie ignorierst, bekommt sie Angst - und wird noch klammernder. Wenn Du ihr aber eine sichere Basis gibst, kann sie sich von da aus ganz allmählich weiter hinaus in die Welt wagen.
Um mal einige Minuten Ruhe zu haben, habe ich für meine Kinder in diesem Alter eine Kiste mit Kleinkram angelegt: Hinein kamen ungefährliche Alltagsgegenstände wie Holzlöffel, Küchensiebe, Knisterpapier usw. Die Kiste durften sie dann ausräumen und untersuchen. Später wurde sie wieder weggeräumt, damit sie spannend blieb. Ich habe den Inhalt natürlich auch immer mal wieder ausgetauscht, damit sie etwas Neues entdecken konnten. Damit bekommt man meistens doch mal 15 Minuten Pause!
LG
von
Mijou
am 10.02.2016, 13:17