Unsere Tochter hört so gut wie nicht, ärgert ihre große Schwester und provoziert

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Unsere Tochter hört so gut wie nicht, ärgert ihre große Schwester und provoziert

Hallo, unsere Tochter Leonie ist 4 1/2 Jahre alt und geht seit dem 2. Lebendsjahr in die Kita, bzw. jetzt Kindergarten. Sie hört momentan garnicht! Einige Beispiele: Wenn es darum geht am Abendbrottisch sitzen zu bleiben albert sie nur rum, steht auf und isst sehr wenig. Nach dem Essen verlangt sie süßes, was wir ihr dann verbieten, weil sie zum einen nur blödsinn beim Essen im Kopf hat und zum anderes sie fast nichts gegessen hat. Dann fängt sie an zu weinen, wird zornig und tobt durch die Wohnung weil sie ihren Willen nicht bekommen hat! Wie soll man in so einer Situation reagieren? Ingnorieren bis sie sich beruhigt hat? In vielrn Situationen wenn ihr was verboten wird oder sie es lassen soll ihr Schwester zu ärgern, bekommt man nur ein "Nein" zu hören, frei nach dem Motto: "du kannst mir eh nichts sagen" und sie macht weiter. Wenn man ihr versucht zu erklären das ihr verhalten nicht schön ist, grinst sie einen an und regiert null auf die Forderung damit aufzuhören. Ihr fällt es besonders schwer, wenn sie jemanden verletzt hat oder weh getan hat sich bei der Person zu entschuldigen. Auch bei meiner Frau und mir. Sie ärgert unsere beiden Katzen und wenn sie gekratzt wird, interessiert sie das nicht. Wenn es darum geht abends ins Bett zu gehen, habe ich das gefühl sie dreht nochmal richtig auf, tobt durch die Wohnung, es dauert ewig bis sie ihren schlafanzug dann endlich mal an hat. Wenn wir dann im Bett liegen, fällt ihr ein, sie muss aufs klo, dann noch was trinken, etc. ich lege mich abends immer mit ihr gemeinsam zum einschlafen hin, weil sie gerne kuscheln möchte. Dann fängt sie an in einem kauderwelsch zu reden was garkeinen sinn ergibt. Dreht und welzt sich im bett umher bis sie dann nach 15-30 min eingeschlafen ist und ich wieder rausgehe. Was kann man dagegen tun als ständig zu schimpfen, verbote erteilen die sie null interessieren?! Vielen Dank schonmal für die Antwort!

von Alex 1987 am 15.02.2017, 11:45



Antwort auf: Unsere Tochter hört so gut wie nicht, ärgert ihre große Schwester und provoziert

Lieber Alex 1987, setzen Sie sich vor typischen Situationen mit Ihrer Tochter zusammen und erklären ihr, wie Sie als Eltern möchten, dass es abläuft. Beispiel Abendessen: Süßes gibt es nach dem Abendessen nicht mehr. Wir bleiben alle am Tisch sitzen. Für den der aufsteht, ist die Mahlzeit beendet. Wichtig ist, dass Sie immer nur ein Thema ansprechen, sonst wird es für Ihre Tochter zuviel. Erklären Sie es gerne mehrere Abende in Folge, damit Ihre Tochter das Gesagte verinnerlicht. Wird sie wütend, während die Familie Abendbrot isst, essen Sie weiter und lassen Ihre Tochter wüten. Nach vielleicht drei Minuten gehen Sie zu ihr und fragen nach, ob sie nicht doch mit ihnen essen möchte. Mag sie nicht, dann ist das in Ordnung. Ärgert sie die Schwester, dann bekommt sie nach einem Nein eine Chance, nicht mehr zu ärgern. Macht sie weiter, gehen Sie zu ihr, nehmen sie nach einem Nein von der Schwester weg und gehen in einen anderen Raum. Erklären Sie ihr dort, dass es nicht in Ordnung ist. Nach drei Minuten darf sie wieder spielen gehen. Ähnlich, wenn sie die Katzen ärgert. Sich zu entschuldigen fällt vielen Kindern in dem Alter noch schwer. Helfen Sie Ihrer Tochter gerne dabei. Gehen Sie viel mit Ihrer Tochter nach draußen, damit sie am Abend schön müde ist und nicht mehr so viel Energie zum Aufdrehen hat. Sie dürfen Ihre Tochter gerne beim Umziehen unterstützen, damit es schneller geht, vielleicht spielerisch. Kind eine Socke, Mama/Papa eine Socke, Kind Hose, Mama/Papa Pullover usw. Wenn Sie am Abend im Kinderzimmer sind, erklären Sie Ihrer Tochter, dass sie nun noch einmal auf die Toilette kann und etwas zu trinken bekommen kann. Legen Sie sich erst dann hin. Eine Einschlafzeit von 15 bis 30 Minuten ist ganz normal. Gerne soll Ihre Tochter bis dahin "Kauderwelsch" reden. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 16.02.2017



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