Hallo Frau Ubbens,
kann es sein, dass mein 22 Monate alter Sohn schon seit längerem ( ca. 6-8 Monate) in der Trotzphase ist? Wir haben erheblicher Schwierigkeiten unseren Weg durchzusetzen. Er macht eigentlich nie was wir ihm sagen und wenn alles zusammen kommt: Müdigkeit, Hunger, Frust etc. dann wird es ganz ganz heftig! Ich habe noch ein 3 Monate altes Baby und bin alleine unter der Woche, auch ohne Oma etc. Manchmal ist es mir nicht möglich meinen Willen durchzusetzen und lasse gewähren und später mache ich mir dann Vorwürfe ich wäre nicht konsequent in der Erziehung.
Wie konsequent sollte ich sein? Wie hart durchgreifen? Kann ich peinliche Auftritte in der Öffentlichkeit vermeiden?
Ich habe schon den Ausdruck verzogener Bengel gehört. Ist der Zug wirklich schon abgefahren?
Danke für ihren Rat.
Catita
von
catita
am 14.06.2017, 14:31
Antwort auf:
Trotzphase oder schlecht erzogen?
Liebe Catita,
ein Nein sollte immer ein Nein bleiben.
Sie können überlegen, wie Sie in welchen Situationen reagieren wollen. Vermutlich werden es oftmals die gleichen Situationen sein, die zu Trotzanfällen führen. Wollen Sie ein Nein aussprechen, dann bleiben Sie dabei. Wollen Sie einen Kompromiss eingehen, dann tun Sie es, ohne vorher ein Nein auszusprechen. Bieten Sie des Öfteren eine Alternative an, damit Ihr Sohn nicht über ein Nein wütend werden muss, sondern über die Alternative nachdenken kann. "Einen Keks kannst du nicht bekommen, ich kann dir aber gerne einen Apfel klein schneiden."
Wenn Sie Ihrem Sohn eine Antwort auf eine Bitte geben oder ihn zu etwas auffordern, gehen Sie zu ihm auf Augenhöhe. Fordern Sie ihn zu etwas auf, dann achten Sie darauf, dass Sie entsprechendes ggfls. gemeinsam erledigen, bevor Ihr Sohn wieder etwas anderes machen kann.
Unterwegs gibt es Regeln, die Sie als Mutter aufstellen. Nein heißt Nein, an der Hand gehen, an der Hand gehen usw.. "Ich möchte ein Eis." Wenn die Antwort Nein lautet bleibt es bei Nein. Ist es Ihnen eigentlich egal, dann sprechen Sie nicht erst ein Nein aus, um es später doch zu kaufen. Überlegen Sie sich, was Ihnen wichtig ist und wo Sie zu Kompromissen bereit sind.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 16.06.2017