Hallo, ich habe ein Thema... Meine Tochter (Ende Februar 4 geworden), ist seit ein paar Wochen wieder extrem "Mama" und unglaublich wankelmütig. Sie setzt sich lieber ne Stunde neben mich und langweilt sich, anstatt mit Papa und Bruder zu spielen. Sie bleibt lieber zuhause als mit der Tante in den Zoo zu gehen - wär aber eigentlich schon gern mit. Sie flippt (meistens) aus, wenn ich sie morgens in den Kindi bringe (wobei sie immer erst anfängt, wenn ich dann gehe und auch da wirkt es für mich unheimlich gepresst und konstruiert). Für den Rest des Tages ist sie lt den Erzieherinnen bestens gelaunt, macht alles mit und erzählt zufrieden, wenn ich sie abhole. Sie will nicht alleine zu einer Freundin zum Spielen gehen. Wenn die Mama einer Freundin sie allerdings direkt vom Kindi mit nimmt, ist es kein Problem. Allerdings auch nur, wenn ich ihr das mehrmals im Vorfeld sage und sie sich damit auseinander setzen kann. Im Ballettunterricht schiebt sie sich zentimeterweise mit gekipptem Kopf und Fingern im Mund zur Gruppe, am liebsten hätte sie auch hier, dass ich die Ganze Zeit dabei bin. Die Lehrerin hat mir aber auch hier bestätigt, dass sie dann super mitgemacht hat. Und auch zuhause erzählt sie in den buntesten Farben wie toll alles war und was sie alles gelernt hat. Im Urlaub wollte sie nicht in die Kinderbetreuung, obwohl sie ja eigentlich schon toll fand, was die so alles machen. Bei Oma und Opa übernachten will sie nicht - zuhause schlafen, wenn Oma und Opa aufpassen ist kein Problem. Oma und Opa sind neben meinem Mann und mir die engsten Vertrauten. Sie weint und wütet bei jeder Kleinigkeit, die nicht klappt, oder mit der sie nicht klar kommt. Sie fängt schrecklich an zu heulen, wenn sie auf den gelben Sitzsack will und ich lieg da zufällig schon drauf. Oder wenn auf ihrem Platz ein Becher in der falschen Farbe steht. Ihr ruhig zu sagen, dass sie alles haben kann, wenn sie es ruhig sagt und um etwas bittet, hilft nichts. Sie braucht Rituale. Sie schiebt gerne ihren zweijährigen Bruder vor, wenn sie sich nicht traut (der das krasse Gegenteil zu ihr ist). Als Baby wollte sie auch schon nie auf fremde Arme. Und das zu Bett bringen war oft langwierig, sie hat uns lange nicht aus dem Raum gehen lassen. Sie war schon immer ein eher zurückhaltendes Kind, das lieber beobachtet und andere braucht, die sie mit ziehen. Ich habe oft das Gefühl, sie würde furchtbar gern, kann aber nicht über ihren Schatten springen. Sie steht sich oft selbst so sehr im Weg. Ich beschreibe sie auch gern als Katzenkind... Sie registriert, was gesagt wird, und kommt eventuell später drauf zurück. Auf "Kommando" geht bei ihr gar nichts, da wird sie nur bockig. Man muss es geschickt machen, wenn man was von ihr möchte. Dann aber wiederum ist sie ein so tolles, großes Kind, das total erwachsen wirkt und auf das ich schrecklich stolz bin. Dieses Klammern, diese fast schon erdrückende Nähe, die vielen Tränen, diese Sprunghaftigkeit ... nimmt mir zur Zeit schrecklich die Luft zum Atmen. Ich habe ständig Angst, irgendwas zu tun, was den Vulkan zum Ausbruch bringen könnte. Ich könnte noch viele Beispiele anbringen. Aber der eigentliche Punkt ist: Wie kommen wir da raus!? Wie kriegen wir wieder Ruhe rein? Wie kann ich ihr helfen, mehr Selbstvertrauen zu haben, sich auch mal was Neues zu trauen und auf andere Kinder zuzugehen? Wie komme ich wieder aus der Abwehrhaltung, die ich mittlerweile einfach oft schon unbewusst habe, raus? Wie kriege ich wieder Luft zum Atmen? Bitte auf keinen Fall falsch verstehen! Ich liebe meine Tochter genauso schrecklich wie ihren kleinen quirligen Bruder. Aber im Moment macht sie uns allen oft echt das Leben schwerer als nötig... Ich freue mich auf Tipps und gerne einen neuen hilfreichen Gedankenansatz. Eure Doppelmami1213
von Doppelmami1213 am 24.05.2016, 16:46