Schulprobleme - Mutter/Sohn-Konflikt?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Schulprobleme - Mutter/Sohn-Konflikt?

Hallo, ich hoffe sehr, dass Sie mir weiterhelfen können. Mein Sohn ist 8 Jahre alt, im März wird er 9. Er ist ein sehr kluges Kind und tut sich in der Schule eigentlich sehr leicht. Allerdings hat er auch eine rege Fantasie und kann in eine richtige Fantasiewelt eintauchen und sich völlig "verspielen" - leider auch in der Schule. Er ist einer der Klassenbesten, in allen Gegenständen, ist den Anderen zum Beispiel in Mathematik oft weit voraus. Und dann kann er auch einen Test gehörig vermasseln, weil er sich einfach nicht konzentriert und die simpelsten Aufgaben nicht schafft, obwohl dies wie gesagt normalerweise kein Problem ist. Auch zu Hause braucht er für seine Hausaufgaben oft Stunden obwohl er in 20 Minuten fertig sein könnte. Man muss ihn dann ständig ermahnen und er lässt sich trotzdem von jeder Kleinigkeit ablenken. Schon im Kindergarten war dies ein Punkt, den mein Mann und ich oft mit den PädagogInnen bearbeitet haben, dies scheint aber einfach ein bisschen auch das Wesen meines Sohnes zu sein. WIr haben Sorge, dass er sich seine Noten verdirbt - wir lernen und üben viel mit ihm, beschäftigen uns auch sonst viel - Spielen, vorlesen, Ausflüge usw. - an mangelnder Aufmerksamkeit kann es nicht liegen. Der zweite Teil der Problematik bezieht sich wohl auf einen Konflikt zwischen meinem Sohn und mir - obwohl ich nicht sicher bin, was die Ursache ist. Wir hatten immer ein sehr inniges und liebevolles Verhältnis, er war ein richtiges "Mama-Kind". Dies änderte sich ein wenig, als er 4 Jahre alt war. Zu diesem Zeitpunkt machte ich eine Ausbildung in einer anderen Stadt und war dann immer wochenweise weg und dann wieder eine Woche da und dann wieder weg, 9 Monate lang. In dieser Zeit ist die Beziehung zwischen Vater und Sohn viel intensiver geworden - was ja prinzipiell auch gut ist! Aber immer wenn ich da war oder mit meinem Kind allein, ließ er mich ein bisschen "büßen", dass ich ihn wieder eine Woche "allein" gelassen haben. Und dann kam vor 2 Jahren noch unsere Tochter zur Welt, damit wurde alles noch schwieriger. Die Kinder verstehen sich sehr gut, er ist ein toller großer Bruder und sie himmelt ihn an. Aber seit dieser Zeit sind meine Konflikte mit ihm noch viel schlimmer geworden, ich muss wegen allem und jedem diskutieren oder drohen oder bestrafen, ansonsten hört er mit kaum zu, nimmt mich auch nicht wirklich ernst. Mein Mann und ich haben schon zig Mal mit ihm darüber geredet, haben ihm den Nintendo und das Fernseher gestrichen, haben uns noch intensiver mit ihm befasst und noch mehr Zeit nur mit ihm verbracht, und es zeigt trotzdem alles nur kurze Zeit Wirkung. Die Hausaufgaben-Geschichte ist bei mir auch immer ein bisschen verschärfter als bei meinem Mann, auch hier ist es egal ob ich es lieb und nett und geduldig oder streng versuche, nichts hilft nachhaltig. Ich hoffe sehr, Sie haben einige gute Ratschläge für uns, wir wissen echt nicht weiter und das Alles belastet unser Familienleben schon sehr, möchten wir doch endlich wieder mehr Harmonie leben können! Bitte um rasche Antwort, alles Liebe Angelika

von Angelika1724 am 24.11.2015, 21:27



Antwort auf: Schulprobleme - Mutter/Sohn-Konflikt?

Liebe Angelika, gestalten Sie den Tagesablauf möglichst immer gleich, zumindest in der Woche. ... Schule, Mittagessen, 20 Minuten nach draußen austoben, Hausaufgaben, spielen ... Für Ihren Sohn, der sich leicht ablenken lässt und sich schwer längere Zeit konzentrieren kann, ist es wichtig, einen körperlichen Ausgleich zu haben. Die Bewegung an der frischen Luft wird ihm gut tun und ihm helfen sich besser zu konzentrieren. Viele gute/sehr gute Schüler schreiben oftmals nicht ganz so gute Tests. Es ist langweilig, da sie sich nicht bemühen müssen. Dies führt bei entsprechenden Kindern zu Unkonzentriertheit. Haben Sie schon bzgl. der Lerninhalte mit dem Klassenlehrer / Klassenlehrerin gesprochen? Ist es vielleicht sinnvoll, Ihrem Sohn Zusatzaufgaben zu geben, die ihn fordern? Für die Hausaufgaben setzen Sie sich gemeinsam an einen Tisch. Setzen Sie sich gegenüber und gehen selbst einer "langweiligen" Schreib- oder Lesearbeit nach. So, dass es für Ihren Sohn nicht allzu interessant ist zu gucken, was Sie machen. Haben Sie Geduld und versuchen, ruhig zu bleiben, damit sich Ihr Sohn an die neue Struktur gewöhnen kann. Bei Ansagen gehen Sie mit Ihrem Sohn auf Augenhöhe. Achten Sie darauf, dass er Sie anguckt, wenn Sie mit ihm sprechen. Ggfls. darf er wiederholen, was Sie von ihm möchten. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 25.11.2015



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