Frage:
Schule - gerne an alle
Hallo Frau Ubbens,
ich mache mir momentan große Sorgen um meinen Sohn.
Er wird nächstes Jahr eingeschult. So wie es aussieht, gehen die Kinder aus seiner KiGa-Gruppe aber alle in eine andere Schule.
Im Kindergarten scheint er mit nur einem einzigen Jungen zu spielen. Doch auch dieser Junge wird eine andere Schule besuchen als die, für die wir uns eigentlich entschieden haben.
Wir haben in den letzten Wochen mehrmals drüber gesprochen, welche Schule wir auswählen sollen. Immer kam die Antwort "da wo XY auch hingeht". Er ist vom Typ her so, dass er große Angst vor neuen Situationen hat, sich regelrecht verweigert. (Wenn er sich eingewöhnt hat, klappt es aber prima!) Er braucht einfach die Sicherheit, etwas Vertrautes bei sich zu haben!
Mir bricht die Vorstellung, dass er vielleicht in der anderen Schule keinen Anschluss findet, das Herz. Er ist ein toller Junge, aber ich habe das Gefühl, dass er sich zu sehr an diesen einen Jungen klammert und kaum offen ist für andere Spielkameraden.
Machen wir einen Fehler, wenn wir ihn auf die andere Schule schicken?
Gleichzeitig mache ich mir selber große Vorwürfe, dass ich mich in der Vergangenheit nicht mehr dahinter geklemmt habe, ihn mit Kindern zu verabreden. Ich bin leider im Beruf sehr eingespannt (nicht, weil ich eine Karrierefrau wäre, sondern weil es finanziell bei uns nicht anders machbar ist).
Er geht ganztags in den Kindergarten, spielt da aber fast immer nur mit diesem einen Jungen. Verabredungen kommen so gut wie nie zustande! Noch dazu gibt es auch in der Nachbarschaft keine Kinder, mit denen er spielen könnte. Ich fühle mich regelrecht schuldig daran, dass ich ihm so schwierige Startbedingungen verschafft habe ;-(
Wie viel Kontakt zu Gleichaltrigen sollte ein 5,5 Jahre alter Junge haben?
Wie kann ich ihm den Schulstart erleichtern?
von
PinkeRose
am 12.09.2017, 22:28
Antwort auf:
Schule - gerne an alle
Liebe PinkeRose,
bleiben Sie gerne bei dem Entschluss, Ihren Sohn in der von Ihnen gewählten Schule einzuschulen. Sie haben Ihre Gründe und aus dem Grund sollten Sie dazu stehen.
Die meisten Kinder haben von sich aus schon leichte Ängste, wenn es um die Veränderung Kindergarten/Schule geht. Die Kinder wissen einfach nicht, was auf sie zukommt. Die Ängste sind meist spätestens nach einer Woche in der Schule vorbei. Wie sieht die Zusammenarbeit Kindergarten/Schule aus? In den meisten Orten ist es so, dass der Kindergarten mit der Schule Schnuppertage organisiert. Die Kindergartenkinder dürfen an einem Vormittag ihre neue Schule besuchen oder machen Aktionen zusammen. Augenscheinlich liegt die Schule Ihrer Wahl nicht im direkten Einzugsgebiet des Kindergartens, so dass Sie die Schule ansprechen können, wann solche Aktions- /Schnuppertage stattfinden und diese mit Ihrem Sohn besuchen.
Viele Kinder ziehen vor dem Schulstart um und kommen auch mit ganz vielen neuen, fremden Kindern in eine Klasse. Alle lernen sich schnell kennen. Ihr Sohn wird herzlich aufgenommen werden. Für Ihren Sohn kann es eine Chance sein, sich auch auf andere Kinder einzulassen und nicht nur auf das eine Kind fixiert zu sein. Selbst wenn Sie Ihren Sohn auf die Schule schicken, auf die die meisten anderen Kinder gehen werden, heißt es nicht, dass er mit dem Kind in eine Klasse kommt und dass nicht dieses Kind sich vermehrt anderen Kindern zuwendet und Ihr Sohn darüber traurig ist.
Erzwingen Sie bis dahin nichts. Wenn Sie die Möglichkeit haben, dann fördern Sie Ihren Sohn darin, andere Kinder zu besuchen oder einzuladen. Mag er nicht, dann nicht.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 14.09.2017
Antwort auf:
Schule - gerne an alle
Verstehe ich das richtig das dein 5 jährige Sohn außer im Kindergarten sonst eigentlich keinen Kontakt zu anderen Kindern hat?
Kein draußen spielen am Wochenende oder nachmittags mit anderen Kindern?
Keine kinderheburtstage (hat er je einen gefeiert oder war er bei anderen?)
Also wenn er wirklich nur im Kindergarten Kontakt hat finde ich das in der Tat sehr wenig.
Normal sollte er sich mit Freunden verabreden zum Spielen. Er sollte zu kindergeburtstagen gehen und so weiter.
Besucht er vielleicht einen sportkurs wo er auf andere trifft?
Lg
von
Myfairlady11
am 13.09.2017, 01:30
Antwort auf:
Schule - gerne an alle
Hallo.
Ich würde jetzt erstmal abwarten und mir bezüglich der Schule noch keine Gedanken machen. Es ist schließlich noch ein Jahr Zeit. Ihr als Eltern entscheidet, welche Schule er besucht, unabhängig davon in welche Schule die anderen gehen. Wegen den sozialkontakten kennst du dein Kind ja am besten: möchte er nicht mit anderen zusammen spielen oder hat er keine Möglichkeit dazu? Meiner ist 6 Jahre und spielt auch nicht mit jedem kind.
Wiegesagt mach dir nicht 1 Jahr vorher schon solche Gedanken ...die Kinder entwickeln sich in diesem 1 Jahr nochmal sehr. Warte ab und fördere ihn, wenn er mit anderen spielen will dann lass ihn ... wenn nicht dann eben nicht
Junima...
von
junima2011
am 13.09.2017, 12:27
Antwort auf:
Schule - gerne an alle
Hallo,
ich kann Dir nur von uns berichten - kann bei Euch natürlich ganz anders laufen!
Unser Sohn ist auch als Einziger auf einer anderen Grundschule eingeschult worden, wir hatten uns für diese Schule entschieden, weil sie eine spezielle Ausrichtung hat. Unser Sohn hatte auch schon zu Kigazeiten sehr viel Kontakt zu anderen Kindern sowohl innerhalb des Kiga als auch außerhalb (Nachbarschaft, Turnen etc.). Alle, einschließlich der Erzieherinnen, hatten uns vorher gesagt, dass er sicherlich sofort Kontakt zu neuen Kindern finden würde und dass das kein Problem sein würde.
Naja, denkste, es wurde ein ziemlich großes Problem, mit Schulangst, nicht schlafen können etc..Ich würde es persönlich daher niemals wieder so machen, schon gar nicht wenn mein Sohn sowieso nicht so viele Kontakte hat. Unser Sohn wurde in der ersten Zeit hier wunderbar durch die Nachbarskinder aufgefangen..
Irgendwann lief es dann auch in der Schule besser, aber die erste Zeit war für alle Beteiligten heftig.
Inzwischen ist er gerade aufs Gymnasium gekommen, dieses Mal haben wir darauf Wert gelegt, dass noch ein Freund mitgeht und es läuft bislang gut..
Alles Gute Euch!
Zita
von
zita
am 14.09.2017, 08:37
Antwort auf:
Schule - gerne an alle
Unser Jüngster ging auch auf eine andere Grundschule als seine geliebten Kitakumpels, weil wir während seiner Kitazeit umgezogen sind und ihn damals die kita nicht wechseln lassen wollten da die Eingewöhnung damals echt schwierig verlief. Er hatte auch diesen einen Kumpel in der Kita der für ihn das Non plus Ultra war. War der nicht da, wollte er meist auch nicht in die Kita, spielte dann aber auch notgedrungen mit Anderen. Wir haben lange überlegt was wir machen, fanden dann aber dass es schön wäre wenn er auch hier in der Umgebung endlich mal Kinder kennen lernen würde, und das würde er nicht auf einer Schule die wieder nicht in unserem EInzugsgebiet liegt. Er tut sich auch schwer Freunde zu finden, selbst als die Nachbarsjungen ihn ansprachen verkroch er sich schüchtern, ja fast beschämt.
Die ersten zwei Schultage meinte er, er gehe dort nie mehr hin er kennt da KEinen und alles ist Schei.... Doch schon am dritten Schultag kam Sohnemann strahlend nach Hause, Schule ist toll und er habe jetzt einen tollen Kumpel, der wie er als EInziger aus seiner Kita in dieser Klasse war und Niemanden kannte. Zum Ende des 1. Halbjahres war er ein beliebter Spielpartner sowohl in seiner Klasse als auch im Hort. Das Schöne daran, Verabredungen sind jetzt viel EInfacher, weil die KInder in der Nähe wohnen, man kann einfach mal hin gehen und klingeln ohne lange telefonische Verabredungen. Bei uns ging der Plan voll auf.
Ich habe gesehen dass hier ein Post ist wo es nicht so toll funktioniert hat, ich glaube sowas kann man einfach nicht voraus sehen, es hängt doch arg vom Kind, den Lehrern und den Mitschülern ab. Trotzdem bin ich mir sicher dass wir unseren Kindern manches mal viel zu wenig zutrauen und es schon eine riesige Hilfe für die Kleinen ist wenn wir einfach nur ganz fest an sie glauben und ihnen das auch zeigen.
Für unsere ENtscheidung haben wir uns damals auch eine Liste gemacht mit Dingen die für die eine und Dinge die für die andere Schule sprachen. DIe Vorteile der Wohnortnahen Schule überwogen dann doch.
von
Julisa
am 14.09.2017, 16:50
