Ich habe ein großes Problem, das weder unsere Tagemutter, noch ich selbst gerade lösen können. Mein zweiter Sohn wird kommendes Wochenende ein Jahr alt. Montags gehe ich wieder arbeiten. Bereits seit Mai sind wir immer wieder bei der zukünftigen Tagesmutter schnuppern gegangen. Damals war noch mein älterer Sohn mit dort, dessen Platz mein Kleiner nun einnehmen sollte. Ende August begannen wir dann mit der gezielten Eingewöhnung. Es gestaltete sich nicht einfach. Julian hat in jeder Zeit bis heute gleichzeitig viele Entwicklungsschritte gemacht und ist immer noch unzufrieden damit, nicht laufen zu können, auch wenn er es seinem Bruder (und den anderen Kindern) gerne gleichtäte. Er begann just in der Zeit zu robben, zieht sich seit diesem Wochenende hoch und geht einige Schrittchen, wenn er sich hochgezogen hat. Die Tagesmutter gab immer wieder an, dass "seine Entwicklungsverzögerung seinem Kopf und Willen" entgegenstünde. Zugleich lehnte sie in jener Zeit ein fünftes zu betreuendes Kind ab, weil sie meinem Sohn ja äußerst viel Aufmerksamkeit schenken müsse. Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu der TM, muss aber zugeben, dass mich diese Äußerungen schon geärgert haben. Die erste Woche der Eingewöhnung verlief mit Trennungsschmerz, aber immer nur, wenn ich mich vor Ort entfernte. In der Folgewoche entschied die Tagesmutter dann, ihn morgens zu bringen und nach dem Mittagsschlaf zu holen. Dies klappte zu meiner Überraschung recht gut. In der vergangenen Woche war mein Sohn nur zwei Tage da, da er montags und die TM donnerstags und freitags erkrankt war. Vorgestern ging er dann wie zuvor bis nach dem Mittagsschlaf und es klappte wohl gut. Er habe sie sogar zum ersten Mal bereitwillig von ihr etwas zu trinken geben lassen. Dies hatte sich bislang als eher schwierig herausgestellt und ich musste ihm bei der Abholung immer sein Milchfläschchen geben, das dennoch braucht. Gestern gegen 10Uhr morgens ich dann einen Anruf, dass er sich nach der Abgabe vor anderthalb Stunden quasi nicht mehr beruhigt habe. Sie deutete schon an, dass es so nicht weitergehen könnte und es in Grage gestellt würde, ob er überhaupt schon gruppenfähig sei. Ich bat an, ihn abzuholen, sie meinte aber, nun mit den Kindern spazieren zu gehen und sich ggf wieder zu melden. Dies tat sie nicht. Ich holte ihn mittags ab, wir sprachen darüber, dass sie sich am Mittag Rat beim Jugendamt geholt hätte und Mann ihr geraten habe, die Eingewöhnungsphase quasi auf Reset zu setzen und wieder (anderthalb Wochen bevor ich wieder arbeiten gehen muss) von vorne zu beginnen. Heute war ich nun mehr als drei Stunden mit dort. Schon alleine ihn ins Stühlchen setzen wollten, wehrte er sich, suchte nach mir (obwohl ich neben ihm saß) und ließ sich nur von mir füttern. Im Spieleraum war er stets interessiert und ging auch immer wieder zu den Spielsachen hin, suchte aber zuerst steten Körper-, später dann Blickkontakt. Schon ein kleiner Positionswechsel innerhalb des Raumes konnte er nicht ertragen. Als er vormittags müde wurde, ließ er sich nicht hinlegen und kreischte sich in Rage. Von der TM ließ er urplötzlich keinen Körperkontakt mehr zu. Nun möchte mein Sohn in den letzten anderthalb Wochen (seitdem er erkrankt war und diese fixen Entwicklungsschritte vollzogen hat) am liebsten nur noch an mir "kleben". Ich bin aber wirklich ziemlich fertig, seitdem ich dies eben beobachten musste. Und so kurz vor Arbeitsbeginn weiß ich nicht mehr ein, noch aus. Was könnte es sein? Fremdel? Ist er tatsächlich noch nicht soweit? Was können wir tun? Ohne eine Betreuung geht es leider nicht.
von berrysk am 27.09.2017, 12:05