Papa darf nicht ins Bett bringen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Papa darf nicht ins Bett bringen

Hallo liebe Frau Ubbens! Unsere Tochter (Februar 4 geworden) hat eine sehr innige Beziehung zu mir, aber auch zu ihrem Papa. Er war das erste Jahr ganz zu Hause, ist nun aber sehr oft auf Dienstreisen (minimal 4.. maximal 21 Tage lang...). Diese Reisen sind regelmäßig. Eigentlich alle 1-2 Monate. Unsere Tochter vermisst in dieser Zeit natürlich ihren Papa sehr - besonders beim Schlafengehen wimmert sie nach Papa und fragt, wieviel Mal sie noch schlafen muss... Alles, was bis "Übermorgen" geht versteht sie natürlich, aber z.B. 14 mal Schlafen ist natürlich unvorstellbar für sie... Wenn der Papa da ist unternimmt er viel mit ihr, kocht für uns und beteiligt sich stark. Sie liebt ihren Papa über alles und liebt ihre Ausflüge nur zu Zweit mit ihm. Aber abends sieht er sie auch immer nur 30 Min., weil er genau zur Schlafenszeit nach Hause kommt. Sie macht keinen Mittagsschlaf (ich lass sie nicht schlafen - sie ist aber auch nie quengelig) , und deshalb kann ich sie gegen 18:15 hinlegen. Ich habe somit dann immer noch 45 Minuten mit ihrem 8 jährigen Bruder Zeit allein, was mir auch wichtig ist. Für mich und natürlich auch für die Tochter und meinen Mann wäre es wunderbar, wenn mein Mann ab und zu abends das Einschlafritual übernehmen könnte. Er würde es sehr gerne tun, aber unsere Tochter lehnt das strikt und unter lautstarkem weinerlichen Protest ab. Könnte man unserer Tochter das aber ab und an mal zumuten? Für mich wäre das eine enorme Entlastung und unser Sohn würde von meiner höheren Zuwendung auch profitieren - er ist leider eh ein Nebenherläufer, da seine kleine Schwester viel präsenter ist. Aber ich möchte auch auf keinen Fall, dass meine Tochter unter der abendlichen Trennung zu mir leidet (sie hat es schon mit den vielen Dienstreisen nicht leicht), dann mach ich es lieber weiterhin selbst. Was können Sie uns raten? Ich bedanke mich ganz lieb!!! Viele Grüsse! Flora

von diedesi am 22.04.2015, 09:43



Antwort auf: Papa darf nicht ins Bett bringen

Liebe Flora, der Papa sollte regelmäßig seine Tochter abends zu Bett bringen. Vielleicht können Sie sich in den Zeiten, in denen er nicht auf Dienstreise ist, abwechseln. So wird für Ihre Tochter eine Struktur erkennbar. Meine Vorrednerin hat Recht, wenn sie schreibt, dass es für Kinder leichter ist, wenn der gewollte Elternteil nicht greifbar ist. Erzählen Sie Ihrer Tochter, dass Sie noch Einkaufen müssen o.ä. Gehen Sie dann auch außer Haus. Gerne dürfen Sie Ihren Sohn mitnehmen und gemeinsam spazieren gehen oder sich auf eine Bank setzen und lesen o.ä.. So hat Ihr Sohn exklusive Mama-Zeit, nur eben nicht im Haus. Ob Sie Ihre Tochter protestieren lassen mögen oder nicht, entscheiden Sie. Probieren Sie es aber gerne damit aus, dass Sie nicht da sind, wenn es zu Bett geht. Lassen Sie Papa und Tochter auch vor dem Schlafen eine kleine Weile Zeit alleine. Hat sich Ihre Tochter nach ein paar Malen daran gewöhnt, dass Papa auch ein toller Zubettbringer ist, dürfen Sie natürlich gerne wieder die Zeit mit Ihrem Sohn zu Hause verbringen. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 23.04.2015



Antwort auf: Papa darf nicht ins Bett bringen

Hallo, bei uns war das phasenweise ähnlich, vielleicht darf ich deshalb auch etwas dazu sagen, wenn Du magst. Wenn Deine Tochter gegen das Insbettbringen durch den Papa lautstark protestiert, ist das ganz natürlich - es ist für sie einfach etwas Ungewohntes und damit Unbequemes. Dieser verständliche Protest ist aber nicht schädlich für sie. Denn keinem Kind schadet es, wenn der Papa, der es liebt und mit ihm vertraut ist, es ins Bett bringt. Dein Mann sollte das also trotzdem einfach tun und den Protest aushalten. Er geht ja nicht gegen ihn als Papa, sondern nur gegen die ungewohnte Situation. Am besten ist es, wenn Du dann nicht dabei bist, also z. B. sagst, dass Du weg musst. Gehe in dieser Zeit vielleicht einfach mal 20 Minuten spazieren. Viele Kinder tun sich mit Ungewohntem leichter, wenn die Mama nicht greifbar ist. Es gibt dann sozusagen keine Alternative zum Papa, und das Kind kann seinen Widerstand leichter aufgeben. Auch für Deinen Mann ist es dann leichter - es gibt niemanden im Hintergrund, der ihn beobachtet und ihn hemmt, seinen eigenen Weg zu finden. Papas dürfen eine eigene Art und eigene Rituale haben. Es kann sein, dass Dein Mann es trotzdem aushalten muss, dass Eure Tochter die ersten Male weint. Kinder sind Gewohnheits-Wesen, sie mögen keine Neuerungen. Erlaubt Eurer Kleinen den Widerstand, gebt ihm aber nicht nach, sondern bleibt gelassen und beharrlich. Mit etwas Übung und nach den ersten Malen wird sie sich ans Papa-Insbettgeh-Ritual gewöhnen, das war bei uns auch so. LG

von Windpferdchen am 22.04.2015, 12:58



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