Frage: Kind lehnt mich ab

Hallo, meine Tochter ist nun 3 Jahre alt. Leider klammert sie sehr an Mama und ignoriert mich oftmals bis hin zur Ablehnung. Man muss dazu sagen, Mama hatte große Verlustängste-bereits in der Schwangerschaft wegen einer vorangegangenen Fehlgeburt. Auch hat sie von Anfang an das Kind "bemuttert" und ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen. Sie brauchte Nachts nur "Piep" sagen und sofort ist Mama wie eine Wilde aus dem Zimmer gestürmt zu ihr hin. Auch heute noch wird Spielzeug gekauft und gekauft und wenn das Kind 1 mal in sein Toast gebissen hat und nicht mehr mag, wird eine Scheibe Brot geschmiert, wird auch die abgelehnt, gibt es ein Stück Gurke. Wenn Mama nicht anwesend ist, scheint die Kleine wie ausgewechselt, dann funktioniert alles sehr gut und sie zeigt auch Zuneigung. Aber solange Mama anwesend ist sagt sie nicht mal gute Nacht oder guten Morgen. Mama meint, ich solle mehr alleine mit ihr unternehmen, nur da funktioniert es ja, deshalb meine ich, das dass nicht soviel bringt. Wir können uns wegen des Berufes auch nicht alles so teilen. Sie meint ich solle mehr auf sie eingehen, z.B. ihr Extra persönlich Guten Morgen wünschen. Ich halte das für Quatsch, ich bin so auch nicht erzogen worden und ich brauchte das bei meinem Kind aus erster Ehe auch nicht machen-da hat alles super funktioniert. Woher kommt das und was kann man machen? Vielen Dank.

von Carpathia am 22.06.2016, 12:12



Antwort auf: Kind lehnt mich ab

Lieber Carpathia, die meisten Kinder zeigen eine Zeit lang eine scheinbar ablehnende Haltung einem Elternteil gegenüber. Das hat weder mit zuviel oder zuwenig Zeit mit dem entsprechenden Elternteil zu tun. Nehmen Sie es nicht persönlich. Würde Ihre Tochter Sie tatsächlich ablehnen, dann wäre sie Ihnen gegenüber auch nicht offen, wenn sie mit Ihnen allein ist. Nach ein paar Monaten ist diese Phase auch wieder vorbei. Ihre Tochter sollte bestenfalls nicht alles bekommen, wonach sie für einen Moment verlangt, wie im genannten Beispiel "Toast, Brot, Gurke" beschrieben. Ihre Tochter darf gefragt werden und dann erst einmal das aufessen, wofür sie sich entschieden hat. Die Brotportion muss ja nicht so groß sein, damit sie sich anschließend etwas anderes aussuchen kann. Ihre Tochter darf lernen, dass sie zu einer getroffenen Entscheidung stehen kann. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 24.06.2016