Frage: Frage

Hallo Frau Ubbens, mein Sohn kommt jetzt in den Kindergarten. Ich gebe zu, manchmal bin ich etwas überbesorgt, aber in diesem Fall geht es mir einfach nicht aus dem Kopf. Mein Sohn ist zweieinhalb und kommt in eine Gruppe, in der die ältesten Kinder bereits 5 Jahre alt sind. In den Eingewöhnungsstunden hat mein Sohn sich (glaube ich) ganz wohl gefühlt, ist auch offen auf die anderen zugegangen und hat nicht an mir geklammert oder so. Aber ich weiß eben nicht, wie es werden wird, wenn ich NICHT mehr dabei bin. Mir ist auch eine kleine Gruppe von 3-4 älteren Jungs aufgefallen, die offensichtlich "das Sagen" in der Gruppe haben. Jedenfalls haben die anderen Kinder immer das gemacht, was sie wollten.. Beim wöchentlichen Sport lässt mein Sohn sich jedenfalls auch einfach das Spielzeug von anderen Kindern wegnehmen, so dass ich mir manchmal wünsche, er würde sich mehr wehren! Meine Fragen sind nun: Mache ich mir zu viele Sorgen um meinen Kleinen? Wie kann ich ihm helfen, den Alltag dort ohne mich zu meistern? Wie bringe ich ihm bei, dass er sich wehren muss, wenn er geärgert wird? Und WIE soll er sich dann am besten wehren, er soll ja nicht handgreiflich werden! Wird er, falls es tatsächlich dazu kommen sollte, mit mir darüber sprechen? Sind Reibereien grundsätzlich an der Tagesordnung und es muss einfach jedes Kind "da durch" und seinen Platz finden? Wie schaffe ich selbst es, lockerer zu werden? Vielleicht muss ich auch dazu sagen, dass ich vorgestern von einem Vorkommnis aus einem anderen Kindergarten in unserer Stadt gehört habe, bei der drei Jungs ein jüngeres Mädchen ziemlich geärgert haben (einer hat sie im Nebenraum festgehalten und die anderen beiden haben sie gehauen). Ich kann mir zwar denken, dass dies in Kindergärten nicht an der Tagesordnung ist, aber trotzdem habe ich Angst, dass das auch meinem Kind passieren könnte..

von Ricka am 29.07.2014, 21:37



Antwort auf: Frage

Liebe Ricka, machen Sie sich nicht so viele Sorgen. Der Vorfall aus der anderen Kita ist wirklich eine Ausnahme. I.d.R. haben die Erzieher das Geschehen gut im Blick, so dass es zwar sicherlich zu kleinen Reibereien zwischen Kindern kommt, aber nicht zu schwereren Handgreiflichkeiten oder mehr. Sie schreiben, dass sich Ihr Sohn bei den Eingewöhnungsstunden augenscheinlich wohl gefühlt hat. Halten Sie daran fest und glauben daran, dass es so gewesen ist. Ziehen Sie es nicht in Zweifel. I.d.R. sind Kindergartengruppen altersgemischt. D.h., die ältesten Kinder sind 5 oder 6 Jahre alt. Kinder werden damit groß, dass sie erst zu den kleineren gehören und später zu den Ältereren. Sie wachsen in ihre Rolle hinein, so auch Ihr Sohn. Warten Sie ab, wie sich Ihr Sohn einlebt und machen sich Gedanken, wie er reagieren sollte, wenn es wirklich zu Reibereien kommt und Ihr Sohn betroffen ist. Sie können ihm im Vorfeld keine Tipps zum Verhalten geben. Er wird sich von anderen Kindern eine Menge abgucken und eine eigene Strategie entwickeln. Haben Sie Ängste und Sorgen, dann suchen Sie das regelmäßige Gespräch mit den Erziehern. Lassen Sie sich von den Erziehern bestätigen, dass alles in Ordnung ist und Ihr Sohn sich im Kindergarten gut zurecht findet. Das wird Ihnen helfen, lockerer zu werden. Gehen Sie mit einem positiven Gefühl an die Sache heran. Ihr Sohn spürt dies und wird sich mit einem guten Gefühl eingewöhnen können. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 30.07.2014