Sehr geehrte Frau Ubbens
Wie reagiere ich richtig bei folgender Situation? Unsere Tochter, ist im Juli 2 Jahre alt geworden.
Immer wieder kommt es vor, dass sie bei aller Vorsicht unsererseits, unseren Hund ärgert. Ich reagiere natürlich sofort und nehme sie aus der Situation und sage ihr deutlich das sie das nicht darf. Oft nützt das überhaubt nicht und sie probiert es gleich wieder, schimpfen "kurze Auszeit" auf einem Schemel nützen nicht's. Das einzige was in solchen Situationen Wirkung zeigt sind Drohungen, wie z.B. Lass jetzt den Hund in Ruhe, sonst nehm ich Dir den Schnuller weg. Oder, das ich Sie rauf in ihr Zimmer bringe und sie ein wenig oben bleiben muss. Ich frage mich einfach, macht das Sinn so, was lernt meine Tochter, das man mit Drohungen bekommt was mann will??? Was gäbe es für Alternativen?
Die Situation mit in's Zimmer bringen hatte ich 2x, ich brachte sie rauf in den oberen Stock und liess sie oben schreien, ich ging dann für ca 2 min in die untere Etage. Wir haben eine offene Treppe, sie kann mich hören wenn ich unten bin, ich schloss sie nicht im Zimmer ein, sondern nur das Treppenschutzgitter. Sie schrie sich so in Rage und war total verzweifelt.
Das kann auch keine richtige Lösung sein, oder? Kann meine Tochter mit 26 Monaten schon verstehen das ich sie nicht verlasse, sondern "nur" eine Etage tiefer bin. Oder entwickelt sie so Verlustängste, was ich keinesfalls möchte. Danke für Ihre Antwort und herzliche Grüsse
von
simi75
am 25.09.2017, 20:21
Antwort auf:
Erziehung Kleinkind
Liebe simi75,
Ihre Tochter hat Angst, wenn Sie eine Etage tiefer sind, vor allem, wenn Sie ihr gerade etwas verboten haben und sie aus dem Grund noch aufgebracht ist. Um keine längerfristigen Ängste zu entwickeln, sollten Sie Ihre Tochter lieber immer mal kurz in der anderen Etage lassen, wenn sie gut gestimmt ist und Sie ihr erklärt haben, was Sie in der Zeit machen. Erzwingen sollten Sie aber nichts. Es kann noch gut ein Jahr dauern, bis sich Ihre Tochter über einen kurzen Zeitraum zufrieden beschäftigen mag, obwohl Sie nicht in unmittelbarer Nähe sind.
Als Konsequenz auf das unsachgemäße Umgehen mit dem Hund können Sie Ihre Tochter nach einem Nein ein wenig auf Abstand setzen und den Hund deutlich sichtbar trösten. Ärgert Ihre Tochter weiter, dann verlassen Sie mit ihr den Raum.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 27.09.2017
Antwort auf:
Erziehung Kleinkind
Hallo simi75,
ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich dir auch antworte. Meine Tochter ist genauso alt wie deine und wir haben auch einen Hund. Falls die Kleine den Hund ärgert, muss sie sich bei ihm entschuldigen (ihn streicheln, notfalls nehme ich ihre Hand und mache das), und oft gibt sie ihm anschließend noch ein Leckerli. Falls sie sich partout weigert oder so wütend ist, dass ich befürchte, erneuter Kontakt könnte für den Hund wieder schmerzhaft sein, mache ich beides (Streicheln und Füttern) selber, und sie darf nicht nah an den Hund heran. Sie kriegt auch jedesmal zu hören, dass es dem Hund weh tut und sie es deshalb nicht darf.
Zusätzlich bestrafen möchte ich lieber nicht, außerdem finde ich, die Konsequenz sollte zum "Vergehen" passen. Der Schnuller hat mit dem Hund nichts zu tun (abgesehen davon hat meine Tochter keinen Schnuller). Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass, wenn es mal wirklich eskaliert, ich eine Lieblingsleckerei meiner Tochter vor ihren Augen an den Hund verfüttere, als Entschädigung /Schmerzensgeld FÜR den Hund, und sie nichts kriegt davon an dem Tag. Aber das hebe ich mir für den allerschlimmsten Notfall auf, habe ich auch noch nie androhen müssen.
von
Ivdazo
am 26.09.2017, 11:34