Frage: bockig

Hallo, ich bin hochschwanger und habe einen zweieinhalbjährigen Sohn. Er ist im Moment sehr oft bockig (in dem Alter normal, ich weiß). Situation 1: Heute morgen wollte er sich nicht die Zähne putzen lassen. Als ich ihm sagte, das müsse aber nunmal sein, trat er plötzlich nach mir und traf mich auch in den Bauch, was sehr schmerzhaft war! Natürlich wurde ich da auch wütend und haute mit meiner Hand neben (!) ihn auf die Wickelkommode und rief, dass es jetzt aber wirklich reichen würde! Daraufhin schaute er mich erschrocken an und fing an zu weinen. Mir tat das sofort leid und ich nahm ihn auch in den Arm und entschuldigte mich bei ihm. Aber in dem Moment hatte ich mich einfach kurz nicht im Griff, ich muss dazu sagen, dass die Schwangerschaft sehr beschwerlich für mich ist und mir die Nerven durchgegangen sind. Ich würde ihn aber niemals (!!) schlagen! Vielleicht sagen Sie jetzt, dass es doch "gut" war, dass es nur die Wickelkommode war, aber ehrlich gesagt möchte ich auch das nicht nochmal. Wie reagiere ich in so einem Fall denn besser? Denn dass er mir in den Babybauch tritt, nur weil er bockig ist, geht natürlich auch nicht... Situation 2: Wenn man ihm Dinge verbietet (z. B. Spucken oder weil gefährlich), sagt er "Doch, ich darf das, sagt Sabine!" Das ist natürlich Quatsch, Sabine ist seine Erzieherin im Kindergarten und würde solche Dinge, die ich verbiete, sicher nicht erlauben. Er hört dann aber einfach nicht auf. Er provoziert, wo es nur geht und ich weiß nicht, wie ich mich dagegen durchsetzen soll. Situation 3: Wenn wir gemeinsam essen, hampelt er die ganze Zeit herum. Er sitzt nicht still auf seinem Stuhl, sondern turnt herum, ist die ganze Zeit laut, spielt mit dem Essen.. Das ist wirklich total anstrengend! Ich habe ihm auch schonmal angekündigt, dass die Mahlzeit beendet ist, wenn er nicht aufhört, und ihn dann auch wirklich nach nebenan gebracht, als er weitermachte. Aber er weinte dann so sehr und sagte, er habe Hunger, dass wir ihn zurückgeholt haben. Das war sicherlich falsch, aber er tat uns in dem Moment so leid. Ein anderes Mal, als er wenigstens schon die Hälfte gegessen hatte, sind wir aber dabei geblieben! Ich weiß, hier müssen wir noch deutlich konsequenter werden, aber derzeit fehlt mir oft einfach die Kraft dazu.. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir für diese beschriebenen Situationen sagen könnten, wie wir damit umgehen sollten. Danke schön!

von Ricka am 25.08.2014, 10:08



Antwort auf: bockig

Liebe Ricka, kann Ihr Mann vorübergehend bei Ihrem Sohn die Dinge übernehmen, die bei Ihrem Sohn zu Unmut führen? Manchmal hilft es, wenn ein anderer entsprechende Vorgänge begleitet. Sollte es nicht möglich sein, dann planen Sie etwas mehr Zeit ein und erklären Ihrem Sohn, dass vorher nichts anderes passieren wird, wenn er sich beispielsweise nicht die Zähe putzen lassen möchte. Unterlässt Ihr Sohn gefährliche Dinge etc. nicht, dann kündigen Sie Konsequenzen an, die Sie dann auch durchsetzten. Es können Kleinigkeiten sein, wie, dass Sie sich für 2 Minuten mit ihm an die Seite des Raumes setzen und er in der Zeit nicht spielen kann. Handeln Sie zügig. Kündigen Sie die Konsequenz nur einmal an und handeln dann entsprechend. Vielleicht genügt es schon, wenn Sie Ihrem Sohn den Teller wegnehmen, wenn er wieder mit dem Essen spielt. Lässt er sich nicht beirren, dann setzen Sie ihn runter. Er muss ja nicht in einen anderen Raum gesetzt werden. Oft genügt es, dass, sobald die Kinder nicht mehr am Tisch sitzen, sie sich überlegen, doch "ordentlich" essen zu wollen. Ansonsten versuchen Sie, konsequent zu bleiben und eine gewisse Zeit vergehen zu lassen, bevor Sie ihm wieder etwas zu Essen anbieten. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 25.08.2014