Hallo Dr.Costa,
ich bin leider etwas unvorsichtig gewesen. Ich habe mir mehrere schlaue Bücher zugelegt, damit ich während der Schwangerschaft auch nichts falsch mache. Leider hat in keinem der Bücher gestanden, dass man kein Lakritz essen darf. Davon habe ich allerdings recht viel gegessen. Ca. 400 Gramm Salzlakritz pro Woche. (Ich habe wirklich täglich Lakritz gegessen) Ich bin jetzt in der 28. Woche und habe also gestern den ersten Tag kein Lakritz gegessen, nachdem ich das hier im Forum las. Was kann ich denn jetzt tun, um den eventuellen Schaden zu begrenzen? Ein großer Organschall in der 23. Woche hat keine auffälligen Befunde ergeben, aber da wußte ich auch noch nichts von meinem Fehler. Da man hier im Forum sehr viel lesen kann, bin ich äußerst besorgt, dass mein Kind eventuell unter Spätfolgen aufgrund meines Fehlverhaltens leiden könnte.
Vielen Dank für Ihre Antwort!!
von
MayaKlum
am 17.03.2011, 08:57
Antwort auf:
Zuviel Lakritz!!
Die Lakritze gilt nicht als besonders gesund und kann zum erhöhten Blutdruck führen. In der Schwangerschaft können Frühgeburtlichkeit und Lungenreifungsstörung der Kinder auftreten. Wenn Sie allerdings die 28. Schwangerschaftswoche erreicht haben, ohne dass diese Probleme aufgetreten sind, können Sie diese künftig meiden, wenn Sie ab sofort entweder ganz wenig oder gar keine Lakritze mehr essen. Die erlaubte Dosis bezieht sich auf den Bestandteil Glycyrrhizinsäure (GRA), ca. 250 mg GRA pro Woche (!!!) sind kein Problem.
Diese Dosis dürften Sie deutlich überschritten haben. Neulich erschien in einer wissenschaftlichen Zeitschrift eine Arbeit, in der über eine Frau berichtet wird, die mit starkten Kopfschmerzen und einen sehr hohen Blutdruck ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Nachdem die Ärzte die Probleme gelöst hatten, berichtete die Patientin, dass sie 2 Wochen zuvor mit dem Rauchen aufgehört hatte und seitdem viel Lakritze isst. Nachdem sie keine Lakritze mehr aß, hatte sie keine Kopfschmerzen und auch keinen erhöhten Bltudruck mehr.
Also meine Empfehlung - lassen Sie die Lakritze beiseite. Auch nach der Schwangerschaft sollten Sie damit vorsichtig umgehen, eine hohe Menge ist wirklich gefährlich.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 27.03.2011