Frage: Zu geringe Nahrungszufuhr bei GDM

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa, vor ca. 1 Monat wurde bei mir (32. SSW, 170cm, aktuell 101kg) Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert. Bislang habe ich meine Zuckerwerte über die Ernährung immer ausreichend unter Kontrolle, auch die fetalen Biometrie-Daten sind absolut super (alle Werte ca. beim 50. Perzentil). In der letzten Woche hatte ich jedoch zwischendurch immer wieder Tage, an denen ich kaum etwas essen konnte; ich hatte den ganzen Tag über ein starkes Völlegefühl, keinen Hunger und keinen Appetit, ich hatte den Eindruck, mein Magen leerte sich über Stunden nicht. Mit viel Mühe habe ich meine Flüssigkeitszufuhr bei 2 Liter halten können, aber ich komme nicht auf genug Kalorien geschweige denn genug Kohlenhydrate. Der Versuch, trotzdem mehr zu essen, hat zu unwillkürlichem Erbrechen geführt. Nach diesen Tagen sind verständlicherweise auch die Keton-Urin-Tests auffällig (+ bis ++). Vor der GDM-Diagnose habe ich mir nie Gedanken gemacht, wenn etwas derartiges auftrat, da ich dachte: "Ich kann ja gerade eh´ nichts daran ändern", aber die ganzen Informationen von der Ernährungsberatung und dem Diabetologen machen mir nun Sorgen. Wie problematisch ist es für mein Kind, wenn ich so wenig essen kann? Gibt es irgendetwas, das ich tun kann, damit mein Kind ausreichend versorgt ist? Vielen Dank für Ihre Mühen!

von majalina am 18.11.2014, 11:58



Antwort auf: Zu geringe Nahrungszufuhr bei GDM

Wenn derartige Zustände nur ein-zwei Tage anhalten, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Das ist völlig harmlos. Es wäre völlig falsch, wenn Sie sich dazu zwingen würden, zu essen, ohne dass Sie Appetit bzw. Hunger haben. Wenn Sie sich überlegen, dass es Frauen gibt, die sich über mehrere Wochen ständig übergeben müssen und so gut wie nichts zu sich nehmen, ohne dass es dem Kind schadet, können Sie selbst einschätzen, dass einige, wenige Tage, ohne oder nur mit wenig Essen, eigentlich keine Rolle spielen. Machen Sie sich also keine Sorgen - wenn die Blutzuckerwerte in Ordnung sind, muss nichts anderes getan werden.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 20.11.2014