Frage: Ist noch Raum für Hoffnung?

Sehr geehrter Herr Professor Dr. Costa, mir fällt es schwer, Ihnen meine Situation darzustellen, da ich sie mir immer noch nicht erklären kann, bitte verzeihen Sie mir die ausführliche Beschreibung. Ich bin schwanger in der 8SSW, vor drei Tagen wollte mein Freund für uns etwas "Besonderes" in den lackierten Tontöpfchen kochen, die wir vor Jahren in Bulgarien geschenkt bekommen haben. Während sie im heißen Ofen waren, roch es schon irgendwie ungewöhnlich, chemisch, "giftig" - ich bin äußerst empfindlich auf Gerüche geworden -, doch mein Freund meinte, es könnte nichts Verdächtiges sei, schließlich wurde die Ware in der EU als "lebensmitteltauglich" verkauft. Das vorbereitete Essen selbst schmeckte ebenfalls etwas "seltsam", allerdings nur mir, und da ich stets unerklärliche Geschmacksveränderungen habe (geschälte Äpfel z. B. schmecken mir auch "giftig"), beruhigte mich wieder mein Freund, es liege an der Schwangerschaft. Am nächsten Morgen bin ich mit einem Druck auf den Nieren aufgewacht und wurde regelrecht hysterisch, daß ich mich vergiftet habe. Ich habe eins der Töpfchen auf einer der Herdplatten erhitzt und wir stellten entsetzt fest, daß die Oberfläche einen chemisch riechenden Rauch ausströmt und sich im Inneren kleine Tröpfchen bilden - vermutlich von der rätselhaften Beschichtung, die als Glasur gelten muß. "Klassische" Vergiftungssymptome wie Kopfschmerzen, Erbrechen etc. habe ich nicht, doch ich bin vollkommen verzweifelt, daß dieses chemische "Etwas" das Kind stark geschädigt haben muß. Meine Fragen an Sie (ohne eine Ferndiagnose zu erwarten, selbstverständlich, ich brauche nur ein tröstendes Wort, wenn es gestattet ist): Gäbe es die geringste Hoffnung, daß dieser "Glasurlack" doch nicht die Schranke der Plazenta durchbrochen hat, und wann wäre es theoretisch möglich, eventuelle Schaden resp. körperliche Fehlbildungen festzustellen? Mir ist es ganz bewußt, daß Ihre Antwort lediglich spekulativ sein kann, trotzdem, für mich wäre ein Wort von einer kompetenten Person (mein Frauenarzt befindet sich gegenwärtig auf Fortbildung und ist bis zum Ende nächster Woche nicht erreichbar) eine enorme Stütze in der Verzweiflung. Ich möchte mich im Voraus für Ihre Aufmerksamkeit bedanken und verbleibe mit den besten Grüßen Dorotea

Mitglied inaktiv - 14.10.2014, 13:06



Antwort auf: Ist noch Raum für Hoffnung?

Die Problematik mit den beschichteten Töpfen ist mir bekannt - vor allem bei der ersten Nutzung und dann, wenn die Töpfe sehr alt sind, kann passieren, dass der Lack bzw. die oberste Schicht gelegentlich in das Essen gelangt. Eine Gesundheitsgefahr entsteht dadurch nicht, aber zur Sicherheit sollten Sie doch andere Töpfe verwenden, am besten unbeschichtet. Bei neuen Töpfen ist es ratsam, als Erstes Wasser darin zu kochen, um sicher zu gehen, dass die Glasur intakt ist. Machen Sie sich also keine Sorgen.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 14.10.2014