Frage: Gestationsdiabetes Grenzwerte

Guten Abend Herr Dr. Costa, wegen einem minimal erhöhten Nüchternwert (die beiden anderen Werte waren absolut okay) wurde ich mit dem Verdacht Schwangerschaftsdiabetes zur Diabetologin überwiesen. Die Blutzuckermessung in der Praxis war okay, der Langzweitwert auch. Die viermaligen Blutzuckermessungen in den letzten Wochen zeigten aber z.T. auffällige Werte. Durch eine starke Ernährungsdisziplinierung sind meine Werte seit Montag: 94/114 109 110 94/114 132 110 91/135 124 122 97/122 122 Sie sollten unter 95/140 140 140 sein, und das sind sie.Trotzdem wird in Richtung Spritzen Druck gemacht. SIe möchte meine Werte noch niedriger haben. Konkret habe ich nun vier Fragen an Sie, um zu einer realistischen Einschätzung der Situation zu kommen: 1. Ist es naiv von mir, hier nach dem Sinn des Ganzen zu fragen, oder sind das Werte, die mein Kind in Gefahr bringen? 2. Warum liegt der Nüchternwert für Schwangere bei 90/95, während er bei Diabetikern erst ab 100 als pathologisch eingeschätzt wird? 3. Wie zuverlässig sind die Blutzuckerwerte überhaupt? Wenn ich dreimal hintereinander messe, bekomme ich drei verschiedene Werte. 4. Kann der erhöhte Stresspegel durch die Angst vorm Spritzen, das ständige Messen und Pieksen nicht auch dazu beitragen, Werte, die sonst ganz in Ordnung wären, zu erhöhen? Mich stresst das Ganze sehr. Aber natürlich möchte ich mein Kind nicht in Gefahr bringen. Deswegen wäre ich dankbar für eine EInschätzung Ihrerseits. Herzlichen Dank und Grüße!

von lina lin am 30.10.2014, 17:25



Antwort auf: Gestationsdiabetes Grenzwerte

Bitte verstehen Sie, dass ich als Frauenarzt nicht mehr zum Thema Diabetes weiß als eine Diabetologin - das ist völlig normal und es tröstet mich nur, dass ich mehr Ahnung von der Schwangerschaft habe als sie... Ihre Blutzucker-Nüchternwerte sind erhöht, weil Sie Werte über 92 mg% relativ häufig messen. Zwar kann Stress dazu führen, dass die Blutzuckerwerte erhöht sind, aber trotzdem - zu hoch ist zu hoch. Zu hohe Blutzuckerwerte führen dazu, dass Ihr Kind "mitarbeiten" und den Zucker abbauen helfen muss. Das führt zu einer Belastung des Stoffwechsels der Kinder im Mutterleib, sie werden zu dick und die Fruchtwassermenge nimmt zu. Alles Dinge, die nicht sein sollten. Die Angst vor den Insulinspritzen kann ich zwar verstehen, aber manchmal muss das sein und ich weiß von sehr vielen Schwangeren, dass es kein großes Problem für sie ist. Entscheidend für einen guten Verlauf und eine normale Geburt ist, dass Sie völlig normale Blutzuckerwerte haben. Bitte besprechen Sie das Ganze mit der Diabetologin.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 30.10.2014



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