Sehr geehrter Prof. Costa,
heute hab ich gleich 2 Anliegen:
Seit knapp 2 Wochen brütet eine Amsel in einem Blumentopf auf meinem Balkon. Das hat mich zuerst sehr gefreut, allerdings sitzt sie leider nicht nur auf ihrem Nest sondern auch in den Blumenkästen, in denen ich meine Küchenkräuter ziehe. Kann ich die gewaschenen Kräuter noch bedenkenlos essen? Und sollte ich mich von dem Nest lieber fern halten, wegen übertragbarer Krankheiten? (Ich heb den Topf schon ab und zu mal hoch und schaue nach den Eiern)
Außerdem würde mich interessieren bei welchen Symptomen sie einen Test auf Toxoplasmose und Listerien empfehlen würden.
Ich habe bspw. seit 3 Tagen Kopfschmerzen und ein leichtes blubbern in den Därmen mit viel unverdauter Nahrung im Stuhl und bin sehr müde. Ich versuche mich zwar an alle Empfehlungen bezüglich Ernährung zu halten, den einen oder anderen unbeabsichtigten Essens-Ausrutscher habe ich aber schon regelmäßig, und hinterher immer panische Angst.
Vielen Dank für ihren Rat,
Aishe
von
die_aishe
am 10.07.2014, 16:08
Antwort auf:
Amsel auf meinen Kräutern
Wenn Sie die Kräuter vor dem Verzehr waschen, ist das völlig ausreichend - mehr muss man nicht machen, schließlich sollten Sie in der Schwangerschaft kein "steriles Essen" zu sich nehmen.
Die zwei Tests, gegen Toxoplasmose und Listeriose, sind sehr verschieden. Im Falle des Toxoplasmose-Tests bin ich persönlich der Ansicht, dass es gut ist, diesen zu Beginn der Schwangerschaft durchführen zu lassen, um den Immunstatus festzustellen. Das ist meine Auffassung und in etlichen Ländern Europas gehört dieser Test zur Routine - in Deutschland ist er nicht Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge-Richtlinien. Der Listeriosetest ist hingegen nicht ganz spezifisch und die Aussagekraft eingeschränkt - diesen sollte man erst machen, wenn es Anhaltspunkte / ein Verdacht auf eine Infektion gibt.
Ihre Beschwerden können viele Ursachen haben - meistens sind es harmlose Virusinfektionen, die nur wenige Tage anhalten. Wenn die Beschwerden länger bestehen, sollten Sie der Sache nachgehen - der Frauenarzt oder der Hausarzt kann Sie diesbezüglich beraten. Über Internet geht das nicht...
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 13.07.2014