hallo herr dr. costa,
wie ernstzunehmend sind solche artikel über die schädlichen auswirkungen von koffein in der schwangerschaft?
http://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/94099/
trinke 1 tasse milchkaffee am tag, die "schon zu viel sei".
"Unsere Ergebnisse könnten daher durchaus klinische Relevanz haben, denn sie zeigen, dass selbst ein Koffeinkonsum unterhalb der empfohlenen Richtwerte das Risiko für ein zu geringes Geburtsgewicht erhöht", konstatieren Sengpiel und ihre Kollegen.
ist das wirklich so? muss ich auf diese auch verzichten?
bin 16+2 ssw.
danke.
von
Snief
am 15.01.2015, 07:37
Antwort auf:
1 tasse kaffee pro tag schon zu viel?
Die von Ihnen erwähnte Studie aus Norwegen ist sicherlich wissenschaftlich interessant, schließlich nahmen über 80 000 Schwangere daran teil. Da es sich um Fragebögen gehandelt hat, sind die Angaben der Teilnehmerinnen nicht ganz genau, was allerdings bei der Erfassung von Essgewohnheiten auch nicht zu erwarten ist. Die wichtigsten Ergebnisse lassen sich so zusammenfassen, dass die Schwangerschaften durch Koffein aus dem Kaffee um einige Stunden verlängert werden und die Kinder um 20-30 g kleiner sind. Diese beiden Unterschiede haben bei normalen Schwangerschaften und Geburten ganz sicher keine Relevanz. Den Kaffeekonsum ganz zu verbieten, um 20-30 g schwerere Kinder gebären zu können, wäre absurd. Die Bedeutung der Studie sehe ich darin, bei Schwangeren mit einer unzureichender Plazentafunktion, wenn also die Kinder nicht ausreichend versorgt werden und nicht wie erwartet wachsen, den Kaffeekonsum vielleicht einzustellen.
Bei normalem Schwangerschaftsverlauf sehe ich aufgrund dieser Studie keine Notwendigkeit, am von der WHO und den nationalen Fachgesellschaften empfohlenem Kaffeekonsum von etwa 200 g (also 2-3 Tassen) täglich etwas zu ändern.
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 17.01.2015