Babys Fläschchen reinigen

Milchflasche mit blauer Kappe

© Adobe Stock, PixieMe

In den ersten Lebensmonaten steckt auch das Immunsystem Ihres Babys noch in den "Kinderschuhen". 

Erst ganz langsam lernen die Abwehrorgane des Körpers - allen voran der Darm - mit Bakterien, Viren und anderen Eindringlingen klarzukommen. Aus diesem Grund reagieren Babys in den ersten Wochen und Monaten noch wesentlich empfindlicher auf Keime als z.B. Krabbelkinder, die schon eine gewisse Portion "Dreck" wegstecken können. Schnell kommt es dann zu einer Magen-Darm-Infektion mit DurchfallErbrechen und Fieber. Dies ist gerade bei kleinen Säuglingen gefährlich, da es zum Austrocknen, zur sogenannten Dehydration, führen kann.

Wie viel Hygiene muss sein?

Heute weiß man, dass auch zu viel Hygiene nicht das Gelbe vom Ei ist, da das Immunsystem nicht dazulernen kann, wenn es vor Keimen vollkommen abgeschirmt wird. Alle Dinge, mit denen Ihr Baby in enge Berührung kommt, sollten deshalb zwar sauber, aber nicht keimfrei sein. Schnuller, Beißringe, Babykleidung, etc. müssen also auch nicht sterilisiert werden. Und diese Empfehlung gilt inzwischen auch fürs Milchfläschchen: Flaschen und Sauger müssen nicht sterilisiert oder ausgekocht werden! Es genügt, sie nach jedem Gebrauch gründlich zu reinigen. Nur die Gummisauger sollten Sie von Zeit zu Zeit auskochen oder sterilisieren und auch regelmäßig durch neue ersetzen.

Babyflaschen: gründlich reinigen ist ausreichend!

Damit Keime keine Chance haben, müssen Flaschen und Sauger gründlich ausgewaschen werden. Am besten spülen Sie sie gleich nach dem Gebrauch kurz unter fließendem Wasser aus, da sich in eingetrockneten Milchresten schnell Keime festsetzen können.

Zum Reinigen nehmen Sie Flasche, Sauger, Ring und andere Einzelteile auseinander und säubern sie mit Hilfe einer Flaschenbürste, heißem Wasser und ganz normalem Spülmittel. Flaschenbürsten gibt es im Drogeriemarkt, sie werden aber auch von vielen Herstellern passend zum Fläschchen angeboten. Praktisch ist auch ein kleines Bürstchen für die Sauger. Latexsauger reinigen Sie am besten, indem Sie etwas Salz im Inneren mit dem Finger verreiben. Bei Silikonsaugern ist das unnötig. Spülen Sie abschließend alles gut unter fließendem Wasser ab.

Auskochen: sterilisieren mit dem Kochtopf

Es gibt die verschiedensten Methoden, Keime abzutöten, falls es doch einmal nötig ist. Die einfachste ist das Abkochen im heißen Wasser, da praktisch alle Erreger bei Temperaturen über 70 Grad absterben. Dazu nehmen Sie einfach einen großen Kochtopf und lassen Babyflaschen und Zubehör im sprudelnden Wasser etwa 5 Minuten kochen. Allerdings leiden hier mit der Zeit vor allem die Latexsauger, werden weich und unansehnlich und müssen dann ausgetauscht werden.

Sterilisieren im Dampf

Schonender fürs Equipment sind elektrische Dampfsterilisatoren oder Vaporisatoren, die es auch für die Mikrowelle gibt. Hier stellen Sie Flaschen und Sauger mit der Öffnung nach unten hinein. Je nach Gerät dauert der Vorgang etwa 8 bis 10 Minuten, dann müssen die Fläschchen noch abkühlen. Am besten lagern Sie alle Teile bis zum nächsten Einsatz in einer sauberen, trockenen Box. Ein Dampfsterilisator ist eine sinnvolle Anschaffung, wenn man täglich mehrere Fläschchen in Gebrauch hat. Allerdings nehmen diese Geräte ziemlich viel Platz in Anspruch.

Selbst-sterilisierende Flaschen

Eine Neuheit sind Babyflaschen, die sich "selbständig" in der Mikrowelle sterilisieren. Man füllt einfach etwas Wasser in die Flasche und erhitzt sie etwa 3 Minuten lang. Das ist auch praktisch für Reisen, sofern es dort ein Mikrowellen-Gerät gibt. Achten Sie aber bitte genau auf die Anleitung. Metallteile dürfen beispielsweise nie in die Mikrowelle.

Kaltsterilisation

Sie können Flaschen und Zubehör auch mit Hilfe von Sterilisationstabletten keimfrei machen, die in kaltem Wasser gelöst werden. Diese Lösung tötet Bakterien, ist aber für Ihr Baby völlig unschädlich. Nachdem sich auf längere Zeit aber unter Umständen doch chemische Rückstände ablagern könnten, kann man die Methode für den Dauergebrauch nicht empfehlen. Für den Urlaub ist sie aber eine gute Lösung.

 

Zuletzt überarbeitet: Dezember 2018

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