Frage: Wie schütze ich meinen Sohn vor Mangelernährung?

Sehr geehrter Prof. Wirth, mein Sohn (31.10.2005) macht mir schon immer Sorgen: ihm widerstrebt der Geruch von Wurst, Fleisch, Käse. (Er riecht diese Dinge sehr empfindlich, empfindet es auch als Rücksichtslosigkeit ihm gegenüber, wenn er dem "Gestank" ausgesetzt wird, schon immer sehr schwierig) Keines dieser Nahrungsmittel isst er, nicht einmal Philadelphia. Stelle ich Fischstäbchen, Kartoffelbrei und Erbsen, jeweils separat hin, isst er zu Mittag einen Teller gehackten Schnittlauch. Oder gar nichts. Stört ihn nicht. Er trägt mit bald 9 Jahren noch locker Kleidergröße 116. Bisher hat jeder Kinderarzt abgewunken, meinte, solange er Milchprodukte zu isst.. Aber auch da ist er zunehmend zurückhaltend. Auch Nuggets (zu Mamas Erleichterung: ein bisschen Hähnchenfleisch in den Kerl reingeschummelt) gingen früher, mag er aber auch nicht mehr. Ich meine: woher soll denn der das Eiweiß bekommen, das er braucht? Kichererbsen knabbert er, halb gequollen. Das Hummus, das ich hoffnungsvoll daraus mache, durfte ich selbst essen. Sein Verlangen geht ausschließlich auf Süßspeisen, Couscous und Nudeln. Aber so baue ich auf Dauer doch keinen Körper auf, oder? Er knabbert Karrotten, isst Äpfel, und Erbsen, ein paar, wenn's sein muss. Nüsse gehen, und ich mache ihm neuestens Shakes mit Eiweißpulver, Banane und er liebt Kokosmilch darin. Ist das ok, kann ich so einfach weitermachen? Wenn ja, gibt es spezielle Empfehlungen (Almased / Fresubin /...?) Ich brauche unbedingt einen Weg, von dem ich weiß, dass mein Sohn alles bekommt, das er für seine körperliche Entwicklung braucht. Ich danke ihnen von Herzen im Voraus! P.S.: seine jüngere Schwester steht auf Käse, Wurst, liebt Spaghetti Bolognese, mag keine Süßspeisen...

von ZweiWunderkinder am 01.09.2014, 12:07



Antwort auf: Wie schütze ich meinen Sohn vor Mangelernährung?

In diesem Fall sollten Sie psychologische Hilfe von einem professionellen Kinderpsychologen in Anspruch nehmen. Offenbar ist in den letzten Jahren etwas schief gelaufen bzw. Ihr Sohn hat eine auffällige Verhaltensweise, was seine Ernährung betrifft, entwickelt. Vielleicht waren Sie etwas inkonsequent und haben jedem Wunsch Ihres Kindes nachgegeben? Dieses in gewisser Weise verständliche mütterliche Handeln kann gelegentlich Probleme bereiten. Ich denke nicht, daß man in diesem Zusammenhang an eine organische Krankheit denken sollte. Sie haben aber Recht, wenn die Ernährung eines wachsenden Organismus einseitig ist, könnten Ernährungsdefizite eintreten.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 01.09.2014



Antwort auf: Wie schütze ich meinen Sohn vor Mangelernährung?

Sehr geehrter Prof. Radke, ich bin in der Tat schon seit einer Weile an psychologischer Hilfe, mein Sohn hat da tatsächlich Bedarf, und es liegt wirklich nicht an ausgeprägter Inkonsequenz meinerseits. Leider hilft mir der Rat des Analytikers, der sich auf Psyche und Verhalten konzentriert, nicht bei meiner ernährungsphysiologischen Fragestellung. Vielleicht können Sie hierauf doch kurz eingehen? Ich würde mich wirklich über eine konkreten Hinweis freuen, denn so lange die psychische Problematik schon andauert sowenig wird sie kurzfristig behoben sein. Und in der Zwischenzeit muss ich den kleinen Kerl ja groß kriegen. Vielen Dank von Herzen, ZweiWunderkinder-Mama

von ZweiWunderkinder am 01.09.2014, 18:53