Meine Tochter wehrt sich gegen die Flasche obwohl sie Hunger hat.

Prof. Dr. med. Michael Radke Frage an Prof. Dr. med. Michael Radke Kindergastroenterologe an der Universitätskinderklinik Rostock

Frage: Meine Tochter wehrt sich gegen die Flasche obwohl sie Hunger hat.

Liebe Experten-Team, meine Tochter ist nun 4,5 Monate alt. Ich musste von Anfang an leider die Flasche geben und in ihren ersten drei Lebensmonaten hatte sie starke Probleme mit Koliken. Wir haben in Absprache mit Arzt und Hebamme einiges versucht dies zu lindern. Nachdem diese Zeit vorbei war hat sie ganz normal getrunken, hatte eine normale Verdauung und nahm die Flasche ohne Probleme. Wir geben aktuell die Bio Pre Nahrung von Hipp. Seit ca. 4 Wochen wehrt sie sich so extrem gegen die Flasche, dass ich langsam ratlos bin. Nachts trinkt sie normal, was ich aber darauf zurückführe, dass sie da nicht ganz wach ist und einfach ihren Hunger stillen möchte. Tagsüber hingegen trinkt sie nicht annähernd die empfohlene Menge. Nach teilweise 6 Stunden halte ich sie dann schon mal richtig fest, damit sie die Flasche nimmt. Dann trinkt sie aber auch hastig, so dass mich das bestätigt fühle in der Annahme, dass sie auch Hunger hat. Die Flaschen austrinken tut sie jedoch nie. Ich dachte zunächst das würde mit einem Wachstumsschub zusammenhängen, aber es gibt keine weiteren Anzeichen. Können Sie mir einen Rat geben, was ich machen bzw. ändern kann? Sollte ich es doch mal mit Beikost versuchen? Oder doch nochmal die Nahrung wechseln? Herzlichen Dank vorab.

von Vila878 am 24.11.2015, 10:12



Antwort auf: Meine Tochter wehrt sich gegen die Flasche obwohl sie Hunger hat.

Die Nahrung wechseln bringt sicher nichts. Ihr Kind scheint trotz der beschriebenen Probleme keine Gedeihstörung zu haben. Bleiben Sie daher gelassen und warten Sie darauf, bis Ihr Kind sich meldet. Durst und Hunger sind nicht tolerable Körperfunktionen, denen Ihr Kind durch Trinken nachkommen wird. Sie brauchen da aber einen etwas langen Atem. Die Tatsache, daß Ihr Kind nachts trinkt, zeigt, daß man von einer Krankheit nicht ausgehen muß. Bleiben Sie gelassen. Mit Beikost könnten Sie allerdings in diesem Fall schon starten, am besten mit einem Gemüse-Fleisch-Brei.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 24.11.2015



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