Kuhmilchallergie bei vollgestilltem Baby wie wäre Ihre Einschätzung?

Prof. Dr. med. Michael Radke Frage an Prof. Dr. med. Michael Radke Kindergastroenterologe an der Universitätskinderklinik Rostock

Frage: Kuhmilchallergie bei vollgestilltem Baby wie wäre Ihre Einschätzung?

Sehr geehrte Herren, herzlichen Dank für die Möglichkeit, individuelle Fragen stellen zu dürfen. Ich wende mich wegen meines 18 Wochen alten Babys an Sie. Er schnupft und hustet seit Wochen vor sich hin, ohne daß eine infektiöse Ursache gefunden werden kann. Er ist gelegentlich "nicht guter Stimmung" und als noch raue Hautstellen an Armen und Brust dazukamen erhielten wir die Verdachtsdiagnose der Kuhmilchallergie. Bäuchleinprobleme gibt es auch, meiner Meinung nach aber nicht mehr, als bei anderen Babys. Der Stuhlgang ist recht regelmäßig, meist morgens als typischer Muttermilchstuhl, allerdings auch mit Schleimfädchen. Leander wird übrigens voll gestillt. Mit Beikost habe ich noch nicht begonnen, Leander wird ausreichend satt und ich wollte in der Zeit meiner Auslaßdiät nicht experimentieren. Heute ist Tag 22 ohne Milch - und Sojaprodukte. Das Ergebnis ist aus meiner Sicht kein Ergebnis. Die Atemwegsprobleme sind noch da (im übrigen sind alle genannten Symptome schon existent, aber nicht zu heftig, Leander ist völlig unbeeinträchtigt ), die raue Haut auch, das Bäuchlein piekst an manchen Abenden (besser nach ein paar Mal pupsen), die Stimmung schwankend (wobei auch die Zähnchen oft piesaken). Die Ärztin hält an der Diagnose fest, ich bin eber unsicher. Wie wäre Ihre Einschätzung? Leander hat übrigens immer reichlich zugenommen: In den ersten Monaten 274g//Woche, danach 140g/ Woche. Ich bin selbst Vegetarier. Wie stelle ich unsere gemeinsame Eiweißversorgung sicher? Kann der Arzt mir (Kassenpatient) Hydrolysatmilch verordnen? Leander will ich das bittere Zeug nicht zumuten, in dem ich abstille. Danke für Ihren Rat! Mit lieben Grüßen, Stefanie u d Leander

von Elisabeth3011 am 06.10.2014, 16:36



Antwort auf: Kuhmilchallergie bei vollgestilltem Baby wie wäre Ihre Einschätzung?

Wenn die Symptome beim gestillten Kind trotz Weglassen von Milch und Milchprodukten nicht besser werden, ist eine Kuhmilchallergei nicht bewiesen und Sie könnten weiter stillen. Eine Neurodermitis - danach sieht es lt. Ihrer Beschreibung aus - muß nicht immer etwas mit Ernährung zu tun haben. Stillen Sie weiter - wenn sich trotz Ihres Weglassens von Milch und Soja nichts gebessert hat, können Sie m.E. auch wieder Milchprodukte zu sich nehmen. Achten Sie auf die Vitamin B-Zufuhr Ihres Kindes. Ich empfehle immer, einem Baby fleischhaltige Beikost zu geben. Damit können Sie in ca. 2 Wochen beginnen.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 06.10.2014