Frage: Grundsätzlicher Beikostverweigerer

Hallo Dr. Wirth/Dr. Radke, Mein kleiner Sohn wird jetzt 1 Jahr alt. Er ist 77cm groß und wog vor ein paar Wochen 8,8kg, KU: 45cm, hat mittlerweile 8 Zähne. Die 1. beiden kamen zwischen Monat 6-7. Er wurde 8,5-9Monate vollgestillt und wird jetzt abends/nachts noch gestillt. Die Flasche, einen Becher mit Wasser, Tee oder Pre-Milch nimmt er nicht und hat er noch nie. Einen Schnuller nimmt er aber gerne. Seitdem er 5 Monate alt ist, habe ich es täglich bei Beikost versucht. Erst mit Gemüsebreien mittags, dann zusätzlich oder alternativ mit Getreidemilchbreien oder Getreideobstbreien. Anfangs hat er ein paar Löffel probiert (mit 6 Monaten) und dann war es ganz schnell nicht mehr interessant. Als er 8 Monate alt war, haben wir dann mit Fingerfood angefangen. Das konnte er anfangs noch nicht so richtig handhaben, er hat eigentlich nur damit gespielt, runtergeworfen, vermatscht, und fand vor allem spassig, wie die Krümmel oder Essenteile auf seinem Tischtablett auf und ab hüpfen, wenn er darauf haut. Mittlerweile arbeite ich wieder, er wird um 8Uhr morgens das letzte Mal gestillt, dann erst wieder um ca. 19:30Uhr und nachts 1-2x (i.d.R., krank auf öfter). Ich merke aber, dass der Milchspendereflex bei mir mittlerweile sehr lange dauert und kann mir auch nicht vorstellen, dass da noch so viel "rauskommt". Es fehlt jegliches Spannungsgefühl in der Brust, wie ich es noch hatte,als ich vollgestillt habe. Nach dem Stillen mag er (verständlicherweise) nichts so richtig essen. Es ist morgens ggf. auch etwas hektisch für ihn. Ich gehe dann aus dem Haus, mein Mann macht die Eingewöhnung in die Kita. Dort wird ihm vormittags etwas Obst angeboten. Isst er nicht. Bin mir auch noch nicht so sicher, ob er es schon so richtig essen kann. Um ca. 11-12Uhr bekommt dann zu Hause einen Gemüsemittagsbrei angeboten, meist in Kombination mit etwas Fingerfood (Spirelli-VK-Nudeln, im besten Fall: selbstgemachte Gemüsekroketten, Fleischwurst, Gemüsesticks, Bananenbrot). Er macht mit diesen Dingen kurzen Prozess. Zwar steckt er sich die ein oder andere Nudel in den Mund (vielleicht 2 Nudeln), aber mehr landet nicht im Magen. Mittlerweile kann er mit den Sachen auch hervorragend werfen. Also füttern wir nebenbei noch den Brei und das Fingerfood dient mehr der Ablenkung. Er isst nur einige Löffel Brei, wenn er in den Händen irgendwas zu spielen und werfen kann. (Im Moment ist das eine zerknüllte PET-Flasche mit Papierfetzen drin!!, vorher waren es sehr lange die Metalldeckel von Breigläschen). Er isst dann ca. ein halbes Gläschen (100-120g). Häufig kneift er aber beim Essen den Mund zu und dreht den Kopf weg. Das Interesse an dem Spielzeug lässt ihn manchmal diese Abwehrhaltung vergessen. Gegen 15Uhr dasselbe Spiel mit Obst-Getreide Brei (er bevorzugt Banane+Apfel+Hirse, soviel konnten wir schon herausfinden). Hier isst er auch ein halbes Gläschen. Abends um ca. 18Uhr dasselbe Spiel: Milchgetreidebrei auch nur mit Ablenkung, max. ein halbes Gläschen. Über den Tag verteilt, isst er vielleicht noch 3 Hirsekringel. Trinken tut er eigentlich nichts. Maximal zwei Schlücke. Hier probieren wir abwechselnd Becher, Tasse, Trinklernflasche, Saugflasche. Wir haben hier alle möglichen marken und Sauger da inzwischen. Das kann doch niemals ausreichen!!! Wir sind übrigens froh, wenn er denn das o.g. überhaupt isst. Wir hatten auch schon Tage, wo er insgesamt nur ein halbes Gläschen gegessen hat. Wir sind mit unserem Rat wirklich am Ende. Vor allem, dass er beim Essen immer diese Art von Ablenkung braucht ist doch nicht normal! Nachts schreit und weint er dann, weil er glaube ich wirklich Hunger hat. Die Mahlzeiten nachts weglassen geht aber nicht so einfach, weil er einfach die gesamte Nacht weiter weinen würde (und wir wach wären). Eine Flasche nimmt er im wütenden Zustand erst recht nicht. Leider hat er auch häufig gesundheitliche Probleme mit obstruktiver Brochitits (alle 2 Wochen). Sobald ihn etwas stresst, wird er wieder krank, haben wir das Gefühl. Und einem kranken Kind, was kaum Luft bekommt, nachts die (Still)Mahlzeit zu verwehren, würde auch keine Mutter hinbekommen. Könnte sein mangelnder Appetit etwas mit seinen Erkältungen zu tun haben? Seine Gewichtszunahme ist seit Oktober stagniert.

von milkyway82 am 02.02.2016, 14:14



Antwort auf: Grundsätzlicher Beikostverweigerer

Sorry, wir können hier leider keine "Romane" lesen, das schaffen wir nicht. Bitte stellen Sie eine/zwei konkrete Fragen, die ich gern beantworte.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 02.02.2016