Frage: Fütterverweigerung

Guten Tag, mein Sohn, 12 Monate (4. Kind), verweigert seit 2 Monaten die Nahrungsaufnahme. Er war schon immer ein schlechter Esser, aber mit knapp 10 Monaten hat er bereits 1 1/2 Gläschen Brei täglich gegessen. Milch aus der Flasche nur sporatisch in 20 ml Portionen, täglich so ca 2 Flaschen. Zwischendurch Stillmahlzeit. Dann kam eine 3-Wöchige Durchfallerkrankung und ein leichter Schnupfen. Und nun ißt er seit 8 Wochen folgendes: max 1/4 Gläschen oder gar keinen Brei tagsüber 2 Stillmahlzeiten, 1 Flasche Milch nachts 3 Stillmahlzeiten, 1/2 Flasche Milch. 1 Scheibe Räucherlachs. Das ist das Einzige was er wirklich mag. Ich möchte abstillen, aber er weigert sich anderes Essen zu akzeptieren. Er nimmt seit 2 Monaten auch nicht zu. Kinderarzt spricht von Fütterstörung und hat uns an eine Logopädin verwiesen, das hilft aber auch nicht. Er wiegt 9,6 kg bei 79cm Länge. Meine Frage: Welche Organischen Störungen gibt es aufgrund derer Kinder nicht essen wollen? Welche Ärzte kann man einbeziehen? Das 4 malige nächtliche Füttern ist sehr Kräfteraubend, aber er schreit sich in Rage und ist nicht zu beruhigen. Tags ist er fröhlich nach dem Stillen. Gruß Anna

von Anna12345789 am 07.11.2016, 08:21



Antwort auf: Fütterverweigerung

Zunächst scheint Ihr Kind mit 9,6 kg nicht unterernährt zu sein, es hat regelhaft sein Geburtsgewicht in etwa verdreifacht. Sie sollten konsequent versuchen, die nächtliche Nahrungszufuhr abzustellen. Das wird 2 oder 3 Nächte heftigen Protest erzeugen, sollte aber mit sanfter, aber bestimmter Konsequenz betrieben werden. Normalerweise sollte Ihr Kind schon jetzt mindestens 7 Stunden nachts durchschlafen. Streben Sie das möglichst schnell an. Der akute Zustand könnte ggf. etwas mit dem Zahndurchbruch zu tun haben. In diesen Phasen sind die Kinder unleidlich und verweigern gelegentlich die Nahrung. Laut Ihrer Beschreibung halte ich den Zustand nicht für eine medizinisch lösbares Problem, da wird nur liebevolle Konsequenz helfen, um die nächtliche Ernährung auf den Tag zu transferieren.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 07.11.2016