Frage: Diagnose Essverhaltensstörung, Tochter 3 Jahre

Unsere Tochter (wird im August 3) hat laut Kinderarzt eine Essverhaltensstörung. Zusammenfassung der Ausgangssituation: - hat selbst im Babyalter fast nichts in den Mund gesteckt (Essen oder Spielsachen) und kein Interesse am Essen von anderen gezeigt - Beikost ab 5. Lebensmonat, gestillt bis Ende 11. LM - Beikosteinführung sehr langwierig; bis ca. 16 Monate folgender Essplan: - Brei (stückiger Gemüse-Kartoffel-Fleisch mittags; Milchbrei abends) gegessen - Frühstück: eine spezielle Sorte Gläschen Quark mit Obstmus - weitere Mahlzeiten trockenes Brot/Brötchen/Brezel - keinerlei Brotbeläge, Obst oder Gemüsesticks, keine Süßigkeiten/Kuchen - trinkt nur Wasser, keinen Saft/Tee/Milch - Mahlzeiten immer gemeinsam, Essen wurde immer ohne Zwang angeboten Mit 16 Monaten wurde der Brei verweigert, allerdings keine Familienkost akzeptiert. Lediglich Kartoffeln in allen Variationen und selbstgemachte Pizza mit Thunfisch (durch langsames „Anfüttern“ von trockenen Rand her) werden als „normale“ Lebensmittel gegessen. Wir und auch der Kinderarzt waren immer der Meinung, dass es sich noch gibt. Blutwerte waren immer super, Tochter ist in allen Bereichen überdurchschnittlich gut entwickelt und quasi nie krank. Vor drei Monaten haben wir aber auf Anraten des Arztes (Situation unverändert) unter Anleitung einer Psychologin des SPZ unsere Tochter „ausgehungert“ und sie hat nur „unser“ Essen bekommen, d.h. keine Kartoffeln, Brot mit Belag, Obst, etc. Ergebnis: Am 6. Tag wurde das Ganze vom Arzt abgebrochen, da unsere Tochter NICHTS gegessen hat und es medizinisch nicht mehr vertretbar war. Alternative sei nun ein stationärer Aufenthalt in einer speziellen Klinik. Da wir davon ausgehen, dass unsere Tochter auch dort auf stur schalten wird, ist das für uns keine Option. Wir haben sie seit einigen Wochen dazu gebracht, dass sie zwei kleine Gabeln von unserem Mittagessen probiert. Manchmal sagt sie zwar, dass es ihr schmeckt, mehr verweigert sie aber komplett. Teilweise fängt sie aber auch an zu würgen und spuckt einen teil des Mageninhalts gleich komplett mit aus. Was können wir sonst tun? Haben Sie noch einen Ratschlag für ein weiteres Vorgehen? Vielen Dank! Entschuldigen Sie bitte die Länge!

Mitglied inaktiv - 18.05.2015, 14:14



Antwort auf: Diagnose Essverhaltensstörung, Tochter 3 Jahre

Das ist sicher eine Sache, die nicht leicht in diesem Forum zu beantworten ist. Wenn Sie schon in einem SPZ sind, sollten Sie dort an der richtigen Stelle sein. Bringen Sie aber noch die Vorstellung bei einem Kindergastroenterologen ins Gespräch. Vielleicht hat Ihr Kind Schmerzen oder Unwohlsein beim Schlucken, ggf. liegt eine Speisereöhrenentzündung (Refluxkrankheit) vor. Das sollte zumindest diskutiert/ausgeschlossen werden.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 18.05.2015



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