Mutter trägt Mädchen auf dem Rücken

© Adobe Stock, Alena Ozerova


Babys Entwicklung
im 2. Lebensjahr
mit 13 bis 24 Monaten


Hallo ich wachse - 14. Monat

Haarwuchs - für immer ein Kahlköpfchen?

Auf dem Kopf Ihres Kindes wachsen nach wie vor nur ein paar spärliche Flusen? Keine Angst, das bleibt nicht so. Die wahre Haarpracht kommt noch. Wie alle Kinder hat auch Ihr Kleines das zarte Flaumhaar der Neugeborenenzeit irgendwann verloren. Nun erst sprießen die bleibenden Haare. Wie schnell und wie dicht sie das tun, ist allerdings individuell verschieden: Genetisch festgelegt ist nicht nur die Haarfarbe, sondern auch die Struktur des Haares (glatt, gewellt oder lockig) und die Geschwindigkeit, mit der es wächst. Auch ob ein Mensch viel oder wenig Haar haben wird, steht schon ab dem Moment seiner Zeugung fest. Regelmäßiges Bürsten, spezielle Mittelchen oder ein möglichst früher erster Haarschnitt - all die angeblich so bewährten Tricks helfen leider gar nichts. Kurz geschnitten kann dünnes oder spärliches Haar allerdings etwas voller wirken. Der beste Tipp lautet daher: Fassen Sie sich lieber in Geduld. Die endgültige Haarfarbe zeigt sich übrigens erst mit Beginn der Pubertät, wenn die Hormone das Haar etwas nachdunkeln lassen.

Die Verdauung funktioniert jetzt tipptopp

Als Ihr Kleines auf die Welt kam, war sein Verdauungssystem noch unausgereift. Zum Beispiel können Babys in den ersten Lebensmonaten viele Kohlenhydrate nur unvollständig verdauen. Auch Fette werden anfangs nur zum Teil verwertet. Bekommen die Kleinen Nahrung, die nicht altersgemäß ist, kann das daher schnell zu erheblichen Beschwerden führen. Bei richtiger Ernährung aber entwickeln sich die Verdauungsfunktionen normalerweise erstaunlich schnell weiter. Jetzt, nach seinem ersten Geburtstag, kann Ihr Kind grundsätzlich alles essen, was auf den Familientisch kommt.

Auch sein Immunsystem ist stabiler geworden und wird mit Keimen leichter fertig. Der Geschmackssinn hat sich weiter entwickelt und Ihr Kind gewinnt leichter Spaß an verschiedenen Nahrungsmitteln als bisher. Je mehr Zähnchen kommen, desto leichter fällt es den Kleinen außerdem, neue Dinge zu probieren und zu kauen. Sehr salzige Kost ist allerdings ungeeignet, weil sie die Nieren belastet.

Was sich in den Knochen alles tut

Ihr Kind wächst und wächst - das sehen Sie. Unsichtbar ist für Sie allerdings, was sich dabei in den Knochen tut. Dabei ist das eine ganze Menge.

  • Die Knochen wachsen nicht nur, auch ihre Beschaffenheit ändert sich. Die kurzen Knochen, zu denen beispielsweise die Handwurzelknochen gehören, legen im Randbereich Schicht um Schicht zu. Gleichzeitig werden Sie härter: Ihre eher knorpelige Substanz wird von innen nach außen ganz allmählich durch harten Knochen ersetzt. Die langen Röhrenknochen, etwa im Oberschenkel oder -arm, wachsen jeweils an den Enden (Epiphysen). Dieser Bereich wird auch Wachstumsfuge genannt, denn hier findet das Längenwachstum statt. Im Laufe der Jahre werden die ursprünglich knorpeligen Wachstumsfugen in harten Knochen umgewandelt. Das Gleiche passiert bei den platten Knochen, die typisch für den Kopf sind. Hier haben Sie das zunehmende Verknöchern sogar selbst beobachten können: Die kleine Fontanelle am Kopf Ihres Babys hat sich schon bald nach seiner Geburt geschlossen. Die große vordere Fontanelle schließt sich meistens um den neunten Lebensmonat, ansonsten im Laufe des zweiten Lebensjahres. Bis das gesamte Knochenwachstum abgeschlossen ist, wird es aber noch viele Jahre dauern. Erst zwischen etwa 16 (Mädchen) und 18 (Jungen) Jahren hört ein Mensch auf zu wachsen.
  • Ihr Kind hat übrigens viel mehr Einzelknochen als Sie: rund 350 im Vergleich zu Ihren 225. Das liegt einfach nur daran, dass eine Reihe von Knochen erst im Laufe der Zeit miteinander verwachsen.
  • Entscheidend sind die Wachstumsjahre aber nicht nur für die Körpergröße. Sie haben auch einen erheblichen Einfluss auf die Knochengesundheit. Denn bereits in der Kindheit und Jugendzeit wird die Grundlage dafür gelegt, wieviel Knochenmasse dem erwachsenen Menschen später zu Verfügung steht. Rund 90 Prozent der Knochenmasse werden bis zum Ende der Pubertät gebildet. Spätestens ab Mitte 30 ist Schluss mit dem Zugewinn an Knochenmasse. Danach geht es vor allem darum, das Vorhandene zu erhalten, also die Balance zwischen Knochenaufbau und -abbau zu wahren.
  • Das heißt: Je mehr Knochenmasse ein Mensch von Beginn seines Lebens an aufbauen kann, desto besser. Und desto geringer das Risiko, sich im Alter mit Knochenschwund (Osteoporose) herumschlagen zu müssen. Milch und Milchprodukte liefern einen zentralen Knochenbaustoff, das Calcium. Daher betonen Ärzte und Ernährungsexperten immer wieder, dass Kinder ausreichend Milch(-produkte) brauchen. In der Kombination mit viel Bewegung und ausreichend Tageslicht sorgt der Mineralstoff für starke Knochen. Falls Ihr Kind absolut keine Milch(-produkte) verträgt, wird Ihre Kinderärztin/Ihr Kinderarzt Ihnen raten, wie sie die Calciumversorgung dennoch sichern können. Informationen zu Calcium und zur milchfreien Ernährung finden Sie unter dem Stichwort "Calcium" z.B. in der Datenbank der Deutsche Gesellschaft für Ernährung.


Allgemeine Fragen zu Wachstum und Entwicklung können Sie im Forum von Kinderarzt Dr. Busse stellen.

Zuletzt überarbeitet: Dezember 2018

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