Baby liegt auf dem Bauch auf weißem Handtuch

© Adobe Stock, Adam Borkowski


Babys Entwicklung
im 1. Lebensjahr
mit 1 bis 3 Monaten


Schlaf

Der Schlaf Ihres Babys

Ihr Kind ist nun ein bis drei Monate alt. Möglicherweise zeigt es erste Ansätze eines Tag-Nacht-Rhythmus. Oder Sie gehören zu den ganz wenigen Eltern, die noch mehr Glück haben: Ihr Baby schläft nachts bereits mehrere Stunden durch. Aber wie gesagt, so viel Glück haben recht wenige Familien. Und nur kein Neid: Durchschlafen bedeutet in diesem Alter meist eine Strecke von maximal fünf Stunden. Dann ist bei vielen Babys dringend wieder eine Mahlzeit fällig.

Erst Ende des dritten Lebensmonats fasst der Magen der Kleinen so viel Nahrung, dass sie in Ausnahmefällen nachts mal bis zu sieben Stunden durchhalten. Allerdings ist das nicht die Regel. Erst recht nicht bei Stillkindern, denn Muttermilch wird schneller verdaut als Flaschennahrung, daher meldet sich der Hunger früher zurück.

Wie viel Schlaf braucht unser Kind - und wann?

Nach wie vor wird Ihr Baby von 24 Stunden etwa 15 Stunden schlafen. Allerdings ist Ihr Kleines inzwischen insgesamt wacher und aktiver, verfolgt mit, was tagsüber so los ist. Entsprechend nimmt der Tagschlaf zugunsten des Nachtschlafs allmählich ab. Diesen Prozess können Sie behutsam beeinflussen:

  • Mehrere Nickerchen am Tag sind völlig in Ordnung

    Ihr Baby braucht diese Pausen. Aktiv werden sollten Sie jedoch, falls Ihr Kleines regelmäßig große Teile des Nachmittags oder frühen Abends in einem Rutsch verschläft. Dann wird Ihr Kind vermutlich bis weit in die Nacht hinein munter bleiben. Unterbrechen Sie das nachmittägliche Dauerschläfchen nach einer Weile und beschäftigen Sie Ihr Baby durch Spielen oder Schmusen.
  • Lassen Sie die Nacht auch Nacht sein

    Also kein ausgedehntes Schmusen, keine wilden Spiele, wenn Sie Ihr Baby nachts wickeln oder füttern. So lernt Ihr Kleines, dass es Zeiten zum Schlafen gibt und solche zum Spielen. Achten Sie nachts auf gedämpftes Licht.
  • Bettgeh-Rituale helfen

    Führen Sie bestimmte Bettgeh-Rituale ein. Die geben Ihrem Kind ein klares Signal, dass jetzt die Phase der Nachtruhe anfängt. Auch Ihnen hilft ein zunehmend klar strukturierter Tagesablauf, allmählich wieder Boden unter die Füße zu bekommen.

    Das Abendprogramm kann z. B. so aussehen: Passen Sie die Zeit ab, zu der Ihr Kleines erfahrungsgemäß abends müde wird. Baden Sie Ihr Baby, wenn es das mag. Ziehen Sie ihm seinen Nachtstrampler an, dann gibt es noch einmal Fläschchen oder Brust. Kuscheln und schmusen Sie noch etwas miteinander. Sprechen Sie dabei leise und vermeiden Sie wilde Spiele. Sonst wird Ihr Kind nur überdreht und kann nicht einschlafen. Schließlich legen Sie Ihr Baby hin, ziehen Ihm vielleicht noch die Spieluhr auf. Bleiben Sie ruhig bei Ihrem Kind sitzen, streicheln Sie es, reden Sie ihm liebevoll zu oder singen Sie ihm etwas vor.

    Bis das alles zuverlässig dazu führt, dass Ihr Kind auch prompt einschläft, kann es zwar eine Weile dauern. Dranbleiben sollten Sie trotzdem. Übrigens: Vermeiden Sie möglichst, dass Ihr Kind beim Stillen oder Kuscheln auf Ihrem Arm einschläft und Sie es dann schlafend in sein Bettchen legen. Wacht Ihr Kleines später dort auf, weiß es nicht, wo es ist und wird vor Schreck umso mehr weinen.

  • Nicht zu ängstlich sein

    Rennen Sie nachts nicht gleich beim allerersten Pieps ans Bettchen Ihres Babys: Jeder Mensch, also auch jedes Baby, wacht nachts immer wieder mal auf. Das ist normal und meist bekommen wir gar nichts davon mit. Wir drehen uns um und schlafen weiter. Doch genau das kann Ihr Baby nicht lernen, wenn Sie sofort bei ihm sind, mit ihm reden oder es hochheben.

    Natürlich werden Sie automatisch die Ohren spitzen, wenn Sie Ihr Kleines hören. Das ist auch gut so. Aber zählen Sie erst einmal bis zehn, bevor Sie ans Bettchen eilen. Möglicherweise ist Ihr Kind gar nicht richtig wach und schlummert bereits wieder ein. Merken Sie, dass es nicht wieder zur Ruhe kommt, gehen Sie ruhig hin und trösten Ihr Baby.

Wann brauchen wir ärztlichen Rat?

Besprechen Sie ruhig alle Fragen rund um den Schlaf Ihres Babys mit Ihrem Kinderarzt. Er wird Ihnen sagen können, ob Schlafverhalten und -menge Ihres Kleinen Grund zur Sorge bieten. Bei Auffälligkeiten kann der Arzt oder die Ärztin klären, ob eine Infektion oder ein anderes Gesundheitsproblem dahinter steckt.

Übrigens: Wenn Sie allgemeine Fragen zum Thema Babyschlaf haben, können Sie Ihr Anliegen im Kinderarzt-Forum an Dr. Busse richten. Viele Eltern sind beunruhigt, wenn Ihr schlafendes Baby schnieft, plötzlich nach Luft schnappt, unregelmäßig, oberflächlich oder kaum hörbar atmet. Manchmal produzieren die Kleinen auch laute, brummend-röchelnde Töne (Karcheln). Zum Glück sind fast all diese Geräusche normalerweise harmlos.

Das sollten Eltern wissen:

  • Das Karcheln entsteht, wenn Schleim den Kehlkopf bedeckt. Babys können sich noch nicht räuspern, um den Schleim loszuwerden. Er stört Ihr Kind zwar nicht, Sie können ihm aber leicht auf den Rücken oder auf die Brust klopfen, damit sich der Schleim löst. Ist das passiert, hört das Geräusch sofort auf.
  • Ihr Baby macht immer wieder große Atempausen? Zählen Sie mal langsam mit - oder stoppen Sie mit einer Uhr, wie lange es bis zum nächsten Atemzug dauert. Sind es etwa zehn Sekunden, ist alles in Ordnung. Dauern die Pausen regelmäßig über 15 Sekunden, sollten Sie das mit dem Arzt oder der Ärztin besprechen.
  • Ein pfeifendes Geräusch beim Ein- oder Ausatmen kann ein Warnzeichen sein. Besonders, falls Ihr Baby erkältet ist oder hustet. Möglicherweise hat Ihr Kind einen ernsthaften Atemwegsinfekt, etwa eine Bronchitis. Gehen Sie noch am gleichen Tag (bzw. gleich am nächsten Morgen) mit ihm zum Arzt. Wirkt Ihr Baby sehr krank, sollten Sie auch nachts sofort ärztliche Hilfe holen.


Tipp: Bitte denken Sie daran, dass Ihr Baby vorerst auf dem Rücken schlafen sollte. Dadurch sinkt das Risiko des "Plötzlichen Kindstods" (Sudden Infant Death Syndrome = SIDS). Aus Sicherheitsgründen sollten Sie nichts ins Bett legen oder daran befestigen, was für Ihr Kind gefährlich werden könnte: z. B. große Stofftiere, lose Schnüre oder Kordeln sowie Kopfkissen.

Zuletzt überarbeitet: April 2019

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