Babys Ernährung 7 bis 9 Monate

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Babys Entwicklung
im 1. Lebensjahr
mit 7 bis 9 Monaten


Ernährung

Guten Appetit, mein Kleines

Ihr Kind ist nun zwischen sieben und neun Monaten alt. Die reine Milch- und Fläschchenzeit ist bei den meisten Kindern vorbei. Schritt für Schritt hat die Umstellung auf festere Kost begonnen.

Wie viel Milch braucht mein Kind jetzt?

  • Noch immer ist Milch für Ihr Kind ein ganz wesentliches Nahrungsmittel. Denn sie liefert wichtige Vitamine und Mineralstoffe, vor allem das für den Knochenaufbau unentbehrliche Calcium. Die nötige Milchmenge bekommt Ihr Kleines im zweiten Lebenshalbjahr durch zwei Milchmahlzeiten am Tag, also z. B. durch zwei Fläschchen oder ein Fläschchen und eine Milchbrei-Mahlzeit.
  • Fürs Fläschchen sollten Sie nach wie vor industriell hergestellte Säuglingsmilch nehmen (in diesem Alter können Sie sowohl Pre-Milch als auch "1"- und "2"-Milch geben). Selbstverständlich können Sie ihr Kleines auch weiterhin stillen bzw. ihm abgepumpte Muttermilch geben, damit es seine tägliche Milchration bekommt. Wenn Sie möchten und in Ihrer Familie kein Allergierisiko vorhanden ist, können Sie langsam beginnen, Ihrem Kleinen auch Kuhmilch zu geben. Ab etwa 9 Monaten ist dafür der richtige Zeitpunkt. Sie können damit aber auch noch bis zum 2. Lebensjahr warten.
  • Falls Ihr Kleines allergiegefährdet ist, sollte es weiterhin ausschließlich HA-Milch sowie damit hergestellte Milchbreie bekommen.

Braucht mein Kind schon was zu Beißen?

Große oder grobe Stücke überfordern Ihr Kleines noch. Es hat ja vorerst keine Zähne, mit denen es sein Essen gut zerkleinern könnte. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie alles fein pürieren müssen. Mit etwa acht Monaten kann Ihr Kind ruhig auch mal Kost bekommen, die etwas stückiger oder in sehr kleine Happen zerschnitten ist. So lernt Ihr Kleines, dass es Essen gibt, das nicht einfach hinunter glitscht - eine wichtige Vorbereitung aufs Kauen. Geben Sie Ihrem Baby Gemüse, Kartoffeln und Fleisch statt zu einem Brei vermengt auch mal nebeneinander angerichtet und nur mit der Gabel zerdrückt oder in Ministücke geschnitten. So kann es aufregende neue (Geschmacks-)Entdeckungen machen.

Da allmählich die Zähne durchbrechen, mögen viele Kinder etwas zum Draufherumkauen. Geben Sie Ihrem Kind ruhig mal ein Stück Brotrinde oder Brezel - aber besser nicht dauernd. Denn stärkehaltige Nahrungsmittel kleben an Zähnen und Zahnfleisch, das kann Karies fördern. Auch Apfel- oder Karottenschnitze sind bei den Kleinen beliebt. Lassen Sie Ihr Kind damit aber nicht allein. Sonst könnte es sich verschlucken, falls es ein größeres Stück in den Hals bekommt.

Noch zu jung für Vollkorn?

Im Gegenteil, Vollkorn liefert wichtige Nährstoffe. Allerdings darf Ihr Kleines Vollkorn vorerst nur in gemäßigter Form bekommen. Alle handelsüblichen Vollkorn-Breie dürfen Sie ihm entsprechend den Altersangaben der Hersteller geben. Auch Häppchen aus fein geschrotetem Vollkornbrot kann Ihr Kind schon probieren, ebenso Brei mit kernigen Haferflocken.

Tabu ist jedoch rohes Getreide in jeder Form, also etwa Frischkornmüsli. Das ist viel zu schwer verdaulich und kann gefährliche Darmprobleme verursachen. Auch ganze Körner sollte Ihr Kind noch nicht bekommen. Da es die nicht kauen kann, rutschen Sie unverdaut durch. Die Nährstoffe werden nicht aufgenommen, schlimmstenfalls bekommt Ihr Kind Bauchweh. Außerdem kann es die Körner beim Essen leicht in die Luftröhre bekommen.

Wichtig: Exotische Früchte (außer Banane) sollten Sie Ihrem Kind im ersten Lebensjahr möglichst nicht oder nur sparsam anbieten. Das Risiko allergischer Reaktionen ist bei vielen Exoten erhöht; manche Sorten sind auch stark mit Schadstoffen belastet. Generell sollten Sie den Speiseplan nicht zu schnell erweitern. Gönnen Sie Ihrem Kind bei der Einführung neuer Dinge jeweils eine Probezeit von einigen Tagen, um eventuelle allergische Reaktionen oder Unverträglichkeiten zu beobachten.

Bitte denken Sie auch daran, dass Kinder im ersten Lebensjahr noch KEINEN HONIG bekommen sollen. Er kann, wenn auch in extrem seltenen Fällen, Keime von Clostridium botulinum enthalten, die Botulismus verursachen. Bei dieser Krankheit wird das Nervensystem schwer geschädigt, es kommt zu Lähmungen bis hin zum Atemstillstand. Erwachsene und Kleinkinder sind durch Honig nicht gefährdet.

Auch das neuerdings populäre Stevia (Süßkraut) hat in Baby- und Kleinkindernahrung nichts verloren. Es ist in Deutschland noch nicht offiziell zugelassen, da es bislang keine wissenschaftlichen Daten dazu gibt.

Trinkt unser Kind genug?

Je mehr feste Kost Ihr Kleines isst, desto wichtiger wird es, dass Ihr Kind auch ausreichend trinkt. Flüssigkeitsmangel macht Babys schnell Probleme, kann sogar zu Fieber führen. Bieten Sie Ihrem Kind auf alle Fälle zu jeder Mahlzeit etwas an, an heißen Tagen, bei Fieber bzw. wenn Ihr Kind vom Spielen erschöpft oder erhitzt ist, auch zwischendurch. Falls Ihr Kind zu den Trinkmuffeln gehört, müssen Sie dafür sorgen, dass seine Nahrung mehr Flüssigkeit enthält.

Besprechen Sie zur Sicherheit mit Ihrem Kinderarzt, wie Sie das am besten hinkriegen.

  • Geeignete Getränke sind neben klarem Wasser oder stillem Mineralwasser Kinder- bzw. Kräuter- und Früchtetees (z. B. Anis-Fenchel-Kümmeltee oder Malventee). Sie können Beutel- oder Instant-Tee nehmen; Hauptsache der Tee ist ungesüßt. Das schont die Zähne.

    Fruchtsaft sollte Ihr Kleines nur gelegentlich und möglichst mit Wasser verdünnt (zwei Teile Wasser auf ein Teil Fruchtsaft) trinken. Denn Säfte sind vergleichsweise gehaltvoll und machen satt. Bei manchen sauren Obstsorten reagieren die Kleinen außerdem leicht mit einem wunden Po.
  • Probieren Sie ruhig immer wieder mal, ob das Trinken aus einer Tasse oder einem Becher schon klappt. Nehmen Sie für den Anfang ein ganz kleines Gefäß, etwa ein Schnapsgläschen oder die Kappe der Milchflasche. Je früher Ihr Kind lernt, außer seiner Milch nichts mehr aus der Flasche zu trinken, desto besser für die gesunde Entwicklung von Zähnen und Kiefer.

    So lange Ihr Kind aus der Flasche trinkt, sollte es diese auf keinen Fall zum Nuckeln bekommen. Werden die Zähne ständig von Flüssigkeit umspült, entwickelt sich sehr leicht Karies.

Was mache ich mit den Resten im Gläschen?

Vermutlich kennen auch Sie das Problem: Ihr Kleines isst häufig kein ganzes Gläschen oder auf dem Teller bleibt etwas übrig. Viele Mütter sind dann unsicher, ob sie den Rest noch aufheben und ihrem Kind geben dürfen.

Diese Regeln gelten:

  • Angebrochene Gläschen (außer so genannten Menüs, Spinat, Obst- und Milchbrei) können Sie gut verschlossen bis zum nächsten Tag im Kühlschrank aufbewahren. Aber nur, wenn der Inhalt noch nicht erwärmt wurde und Sie Ihr Baby nicht direkt aus dem Gläschen gefüttert haben. Dabei könnten Keime hineingeraten sein, die sich dann im Essen schnell vermehren.

    Wann immer möglich, entnehmen Sie dem Gläschen am besten nur eine kleinere Menge mit einem sauberen Löffel auf einen Teller.
  • Reste auf dem Teller müssen Sie immer wegwerfen.


Übrigens: Grundsätzliche Fragen zur Ernährung Ihres Kindes können Sie auch in unserem Kinderarzt-Forum stellen.

Zuletzt überarbeitet: Dezember 2018

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