Baby liegt auf dem Bauch auf weißem Handtuch

© Adobe Stock, Adam Borkowski


Babys Entwicklung
im 1. Lebensjahr
mit 1 bis 3 Monaten


Kommunikation

Hallo Mama, hallo Papa - versteht ihr mich?

Ihr Baby ist nun ein bis drei Monate alt. Es wird immer wacher und aufmerksamer. Sie werden bemerken, dass Ihr Kleines in seinem Bemühen, sich mit Ihnen zu verständigen, deutliche Fortschritte macht. Es erkennt Mama und Papa, es lacht, quietscht und lächelt spontan. Allmählich wird deutlich, dass Ihr Kind schon eine richtige kleine Persönlichkeit mit typischen Eigenheiten ist. Mehr und mehr wird Ihr Kleines ein aktives und aufgewecktes Familienmitglied.

Was will mein Baby mir sagen - und wie?

  • Weinen

    Noch für viele Monate wird Ihr Kleines vor allem weinen, wenn es Ihnen etwas mitteilen will. Dieses Weinen kann viele Bedeutungen haben: Ihr Baby versucht Ihnen zu sagen, dass es etwas braucht, etwa Hunger hat. Manchmal können Sie jetzt bereits an der Art, wie Ihr Kind weint erkennen, was ihm fehlt. Babys weinen aber auch, weil ihnen einfach alles zu viel wird - oder auch mal ohne jeden ersichtlichen Grund. Versuchen Sie, auch dann die Nerven zu behalten, wenn Ihr Kleines schreit und schreit und Sie es durch nichts trösten können. Es gibt einfach Zeiten, in denen ein Baby selbst dann weiter weint, wenn Sie wirklich alles versucht haben. Vielleicht leidet Ihr Kleines unter Blähungen. Sehr viele Kinder haben auch eine Art täglicher Schreistunde zu einer festen Zeit. Für Ihr weinendes Baby zählt vor allem, dass es merkt: Mama und/oder Papa sind für mich da. Ihre liebevolle Nähe wird Ihr Kind auch dann registrieren, wenn es untröstlich ist.
  • Lächeln

    Ist Ihr Kleines wach oder gerade kurz vorm Eindösen, können Sie jetzt manchmal sehen, wie sich sein Gesichtchen zu einem Lächeln verzieht. Egal, ob jemand bei ihm ist oder nicht. Es sieht einfach aus, als würde es sich ganz wohl fühlen. Vermutlich stimmt das. Ein bewusstes Lächeln ist das noch nicht. Es kommt vielmehr ganz spontan und ohne äußeren Anreiz.

    Um die sechste Lebenswoche herum erleben Sie vermutlich etwas ganz besonders Schönes: Ihr Baby lächelt Sie mit einem Mal strahlend an. Dieses Lächeln ist ganz anders als das bisherige flüchtige Lächeln, das mitunter über sein Gesicht gehuscht ist und das ein Gefühl der Zufriedenheit signalisierte. Etwa, wenn Ihr Kleines nach dem Stillen satt und entspannt in den Schlaf geglitten ist. Jetzt kann Ihr Kind Sie gezielt anlächeln, weil es Ihnen signalisieren will: Du bist ein ganz besonderer Mensch für mich, ich finde dich einfach toll und interessant. Fachleute sprechen daher vom "sozialen Lächeln". Zur Eifersucht, weil Ihr Kleines auch mal andere anstrahlt, besteht übrigens kein Grund: Sie dürfen stolz darauf sein, dass Ihr Kind einen ersten wichtigen Meilenstein der sozialen Verständigung erreicht hat. Es wird Ihnen noch durch viele andere Dinge zeigen, dass Sie, seine Mami, sein Papi an erster Stelle stehen.

  • Erste Laute

    Beobachten Sie einmal, wie Ihr Kind auf Ihre Stimme reagiert: Ihr Baby beruhigt sich, es lächelt oder fuchtelt begeistert mit Armen und Beinen herum. Bei Fremden ist Ihr Baby möglicherweise viel zurückhaltender. Aber die meisten Kinder tauen nach einer Weile auf und zeigen durch Strampeln, leise Laute oder interessiertes Starren, dass ein neues Gesicht ihre Neugier weckt.

    Ihr Baby entdeckt mit jedem Tag auch neue Möglichkeiten, Geräusche zu machen. Bald wird es viele gurrende und gurgelnde Laute produzieren. Mit zwei Monaten bringen einige Babys bereits Vokalfolgen hervor wie "ah, ah" und "ooh, ooh". Wenn Sie Ihr Baby imitieren, seine Laute wiederholen, macht ihm das großen Spaß. Sie regen es damit an, weiter zu üben. Das dient dazu, seinen gesamten Sprechapparat (bestehend u.a. aus Lippen, Zunge, Gaumen, Stimmbänder) zu trainieren und weiter auszubilden sowie die entsprechenden Hirnregionen perfekt zu entwickeln. Alles bereits Vorübungen zum späteren Sprechen.

  • Reden Sie mit Ihrem Kind

    Ihr Kleines ist ganz vernarrt in ihre Stimme. Also tun Sie, wozu Sie Lust haben: Reden, plappern, gurren Sie Ihrem Baby etwas vor. Es schadet gar nichts, wenn Sie überschwänglich auf das Lächeln und die Äußerungen Ihres Kindes reagieren. Erklären Sie ihm, was es sieht ("Ja, das ist dein Mobile") oder was Sie tun ("Mama zieht dir die Söckchen an"). Wenn Sie Lust dazu haben, können Sie Ihrem Baby sogar schon kurz etwas vorlesen, etwa Reime. Natürlich versteht es das noch nicht, dennoch profitiert seine Gehirnentwicklung von dem Gehörten. Indem es Ihnen zuhört, lernt Ihr Kind, dass Sprache wichtig ist - lange bevor es Worte versteht oder selbst sprechen kann.

    Vermutlich werden Sie bemerkt haben, dass Sie - oder andere Menschen - mit Ihrem Baby auf ganz eigenartige Weise sprechen: Sie benutzen instinktiv die so genannte Ammensprache. Sie ist international. In allen Kulturen unterhalten sich Eltern mit ihren Winzlingen automatisch auf diese Weise: in einer Art Singsang, mit leiser, etwas angehobener Stimme. Sie sprechen langsam, wiederholen einzelne Silben oder Satzteile. Sie sagen "dadada" oder "mamama", fragen "wo ist denn meiner kleiner Schatz?" - und das immer und immer wieder.

    Über die Hälfte aller Laute bei dieser Unterhaltung sind Aaas und Ooos. Und das ist gut so. Denn Ihr Baby liebt es, so angesprochen zu werden. Es lauscht hingebungsvoll, bildet mit seinem Mund schon mal ein Schnütchen, so als wollte es Ihnen nachsprechen. Tatsächlich ist die Ammensprache eine wichtige Vorbereitung fürs spätere Sprechen lernen. Sie brauchen sich dabei also keineswegs lächerlich oder albern vorzukommen.

  • Sorgen Sie für Ruhepausen

    Respektieren Sie es, wenn Ihr Kleines mal keine Lust auf eine "Unterhaltung" hat. Ihr Baby braucht auch seine Ruhe. Dass es Zeit für eine Pause ist, signalisiert Ihr Kind Ihnen, indem es seinen Kopf wegdreht, unruhig wird und quengelt oder die Augen zu macht.

Wann braucht mein Baby medizinische Hilfe?

Falls Sie das Gefühl haben, dass Ihr Baby mehr als sonst weint oder dass sein Weinen seltsam klingt, rufen Sie ruhig den Kinderarzt an. Meist stellt sich bei einer Untersuchung zum Glück heraus, dass alles in Ordnung ist. Das wird Sie beruhigen - was wiederum Ihr Baby spürt.

Bis zum dritten Lebensmonat erreichen Babys in Sachen Verständigung meist bestimmte "Meilensteine":

  • Sie zeigen Interesse an neuen Gesichtern oder einer ungewohnten Umgebung
  • Sie reagieren auf laute Geräusche
  • Sie lächeln, wenn sie die Stimme von Mutter oder Vater hören
  • Mit etwa drei Monaten lächeln sie auch Fremde an
  • Sie beginnen ab Ende des dritten Lebensmonats zu brabbeln

Zuletzt überarbeitet: April 2019

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