Baby liegt auf dem Bauch auf weißem Handtuch

© Adobe Stock, Adam Borkowski


Babys Entwicklung
im 1. Lebensjahr
mit 1 bis 3 Monaten


Familie

Das Papa-Programm

Sicher, in der ersten Zeit hängt ein Baby sehr an seiner Mutter - vor allem, wenn sie stillt. Da scheint erst einmal wenig Platz für den Papa zu sein. Das ist für viele Männer eine große Enttäuschung. Sie kommen sich überflüssig und an den Rand gedrängt vor. Doch auch wenn es so aussieht, als ob der Vater nur eine Nebenrolle spielt: Das stimmt nicht. Im Gegenteil, er kann jetzt schon viel für sein Kind tun.

Etwa, indem er die Mutter möglichst viel entlastet, beispielsweise im Hauhalt. Oder er erkennt an, dass vieles vorerst anders läuft als bisher gewohnt. Wichtig und sinnvoll ist es jedoch vor allem, auch die Aufgaben rund ums Baby partnerschaftlich zu verteilen. So kann es etwa immer der Vater sein, der das Baby abends badet und für die Nacht umzieht. Oder er macht mit dem Kleinen "Morgentoilette", bevor er aus dem Haus muss.

So können sich Vater-Kind-Rituale entwickeln, die beiden Freude machen. Viele Paare haben auch gute Erfahrungen damit gemacht, das nächtliche Aufstehen, Wickeln oder Fläschchenmachen nach einem bestimmten System zu regeln. Das kann beispielsweise so aussehen: Während der Woche steht der Partner auf, der nicht zur Arbeit muss; am Wochenende der andere.

Zeit für eine Pause

Jetzt haben Sie sich schon viele Wochen lang rund um die Uhr um Ihr Kind gekümmert. Da rührt sich vielleicht ab und zu der Wunsch nach einer Auszeit. Die sollten Sie sich auch gönnen. Denn wenn Sie mal wieder auftanken können, kommt das auch Ihrem Baby zugute. Sie dürfen Ihr Kind (am besten, nachdem Sie es noch einmal gestillt oder gefüttert haben) ruhig für ein Weilchen bei einem Babysitter lassen, das verkraftet es gut: Vielleicht kann die Großmutter oder eine Freundin sich mal eine Stunde lang um Ihr Kleines kümmern, damit Sie ungestört spazieren gehen, endlich mal wieder zum Frisör gehen können oder die Chance haben, bei einem Nickerchen verlorenen Schlaf nachzuholen.

Wut auf das Baby

Darüber redet niemand gerne, denn das Thema ist tabu: Wut aufs Baby. Doch die gibt es und sie ist gar nicht einmal so selten. Schließlich ist es sehr anstrengend, sich um dieses kleine Wesen zu kümmern. Und vielleicht läuft vieles ganz anders, als Sie es sich erträumt haben. Weil Ihr Kind viel mehr schreit als erwartet, sich kein halbwegs geregelter Tagesablauf einstellen will, weil die Partnerschaft unter dem Baby und seinen Ansprüchen leidet oder weil Sie Ihren eigenen Vorstellungen von einer guten Mutter nicht genügen.

Da kann es durchaus passieren, dass überanstrengte Frauen ihr weinendes Baby z. B. am liebsten anschreien würden oder das wirklich tun - und sich hinterher deshalb nur umso schlechter fühlen. Wer unter so starkem Druck steht, braucht dringend Hilfe: Sorgen Sie dafür, dass Sie mal ausspannen können. Suchen Sie jemanden, der stundenweise Ihr Baby betreut, damit Sie wieder etwas Abstand gewinnen. Schrauben Sie Ihre Ansprüche zurück. Niemand kann alles perfekt machen - weder bei der Betreuung eines Kindes noch im Haushalt. Machen Sie morgens eine Liste, was unbedingt erledigt werden muss. Den Rest vergessen Sie.

Reden Sie mit Ihrem Partner

Experten erleben immer wieder, dass Frauen nicht einmal ihrem eigenen Mann anvertrauen, wie frustriert, wütend und erschöpft sie sind. Dann kann er Ihnen auch nicht helfen. Wenn Sie miteinander reden, finden Sie dagegen möglicherweise gemeinsam einen Ausweg. Reden Sie mit anderen Müttern, denen es ähnlich geht: Horchen Sie rum, ob es in Ihrer Nähe einen Gesprächskreis für gestresste Mütter gibt. Wenn Sie keinen finden, überlegen Sie mal, welche Freundin oder Bekannte wohl ein offenes Ohr für Ihre Not haben könnte.

Bitten Sie eine Hebamme um ein Beratungsgespräch. Oder wenden Sie sich an eine Erziehungs- bzw. Familienberatungsstelle (Adressen hierzu finden Sie im Telefonbuch, häufig den Trägern zugeordnet, etwas Caritas, Diakonie, Arbeiterwohlfahrt oder der Stadt). Die Fachleute dort arbeiten absolut vertraulich. Sie können auch einfach unser Rund-ums-Baby-Forum nutzen oder im "Café" E-Mail-Bekanntschaften mit Müttern suchen, denen es ähnlich geht. Suchen Sie sich ein Ventil: Was hilft Ihnen am besten, wenn Sie mal wieder kurz vorm Explodieren sind? Sie können z. B. am offenen Fenster tief durchatmen, Kissen gegen die Wand pfeffern, unter der Bettdecke laut schreien oder was immer Ihnen Erleichterung bringt. Ihr Baby legen Sie so lange am besten in sein Bettchen, da ist es sicher aufgehoben.

Zuletzt überarbeitet: April 2019

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