Frage: zu "Problembewaeltigung_43198"

Hallo Dr. Posth, entschuldigen Sie bitte, daß ich Ihnen noch einmal zu der Frage nach der Problembewältigung schreibe. Es war nicht so, daß er erst nach diesem Vorfall so viel mit mir unternommen hat. Das hat er schon vorher. Auffällig seitdem ist nur, daß er ganz oft fragt wo Mama ist, er sie zwischendurch immer wieder sehen will und nur mit ihr ins Bett möchte (was vorher auch mit mir möglich war). Kann das auch eine Folge aus dem Erlebten sein? Hat er Trennungsangst entwickelt? Was können wir da tun? Sie schrieben in Ihrer Antwort von "emotionalen Zusammenhängen" und "Gefühle bleiben und bestimmen dann das Empfinden und Verhalten des älter werdenden Kindes". Welche Verhaltensweisen könnten das noch sein? Wie erkennen wir diese? Und was können wir da tun? Dh was können wir unserem Kind nun "geben", um diese "Zusammenhänge" durch das Erlebte wieder zu "löschen"? Vielen Dank für Ihre Hilfe. Uns liegt sehr viel daran das für unseren Sohn wieder gut zu machen.

Mitglied inaktiv - 22.11.2010, 06:07



Antwort auf: zu "Problembewaeltigung_43198"

Hallo, die faktischen Zusammenhänge kann sich ein gut 1-jähriges Kind noch nicht merken. Die sind so komplex und verworren, dass das Gehirn sie noch nicht speichern kann. Nur das diffuse Gefühl des von der Mutter Verlassenseins im Zusammenhang mit einer sehr angespannten Situation bleibt haften. Das kann aber durch gegenteilige Gefühle wieder gelöscht werden, wobei diese ganz im Sinne der Regression (s. gezielter Suchlauf) nur durch ein verstärkte Mutteranhänglichkeit zu erreichen sind. Genauso verhält sich Ihr Sohn. Trotzdem sollten auch Sie sich als zuverlässiges und beständiges Loslösungsvorbild erweisen und dem momentanen Bindungsbedürfnis ein Alternativbild entgegensetzen. Ein Kind braucht klare soziale Strukturen mit zuverlässigen Bezugspersonen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 22.11.2010