Sg Dr. Posth, bei Sohn (25M., „forumsgerecht“ aufgew., KiGa ab 3) ist Aggressionstrieb erwacht. Bis dahin „nur“ zornerfüllter, idR erfolgr. Verteidigungsschrei. Nun schubst er andere Kinder, zwar selten u. nur wenn müde, aber aus Blauen heraus. Warum braucht es keinen konkreten Anlass? Wir ermahnen 1-2 mal, erklären, dass das weh tut. Beim 3.x zur soz. Trenng auf Arm. Ok so? Ansonsten sehr umgänglich mit anderen, „teilen“, „abwechselnd haben“, „zusammen machen“ klappt idR super. Ferner kneift u. schlägt er seinen Vater, auch meist aus Blauen heraus. (Auf Verbote reagiert idR gut, da er wenige bekommt bzw. wir Komprom. suchen). Vater reagiert mit Induktion.Warum nur den Vater? Mich, Mutter, bisher nicht. Zeichen f. Bindungsverwirr? Wird ausschl. von Eltern betreut (berufl. Staffellauf: Papa 40h/Wo auswärts, Mama 20h/Wo Home Off). Seit 1 Jahr wird Papa immer beliebter. Mit 16 Mo nochmal ca. 2 Wo sehr mamafixiert, seitd. Papa Nr 1 bei Spielen, Fürsorge u. Trösten gleichberechtigt, auch hier Tendenz gen Papa.
von
Mamea
am 07.04.2014, 08:44
Antwort auf:
Warum aggressiv nur bei Papa?
Hallo, die grundsätzliche Tendenz hin zu seinem Vater gehört zur Phase der Loslösung. Warum Ihr Sohn aber nur seinen Vater für seine aggressiven Anwandlungen benutzt, kann ich so schnell nicht sagen. Vielleicht hat es etwas mit dem "Staffellauf" zu tun, von dem Sie reden. 40 Stunden Nichtverfügbarkeit ruft auch schon mal echte Wut hervor. Schließlich sollte der Vater jetzt immer und ganz verfügbar sein (zumindest im Auge seines Sohnes).
Das Verhalten Ihres Sohnes und der zahllosen anderen Kinder in diesem Alter beweist, dass Aggression ein angeborenes Phänomen ist, dass aus der Evolution für den Menschen übernommen wurde und bei der menschlichen Gemeinschaft zur sozialen Regulation sorgt. Das setzt aber voraus, dass man im Sinne der Induktion mit dieser frühen Aggression richtig umgeht. Sie wissen dass es Autoren gibt, die ein andere Aufassung zur Aggression vertreten. Aber wenn man Kleinkinder genau beobachtet und eben Tausende davon in ihrem Verhalten beobachtet, dann kommt man zu dem Ergebnis, das ich z.B. in meinem neuen Buch (Gewaltfrei durch Erziehung) vertrete. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.04.2014