Frage: Urvertrauen

Hallo, unsere Leni ist 13 Wochen alten, zufriedenen und fröhlich, weint und schreit wenig. Habe den dramatischen Fehler gemacht und mich aus dem Auto ausgesperrt, in dem Leni hilflos weinend (teils schreiend) saß. Nachdem Hilfe geholt war, versuchte ich ihr durch Zureden das Gefühl zu vermitteln, dass ich bei ihr bin, was sie nicht beruhigte. Erst nach 25 Min. konnte ich Leni wieder im Arm halten, wo sie schnell zu weinen aufhörte. Einerseits hoffe ich, dass sie durch die, ihr bislang vermittelte, große Geborgenheit, den Vorfall gut verarbeitet und keinen bleibenden Schaden davonträgt. Habe andererseits Angst, dass sich das in ihr Unterbewusstsein negativ eingebrannt hat und nun eine gesunde Entwicklung des Urvertrauens gestört ist. Sie lächelt nach wie vor viel, oder ist das kein Indiz für eine gesunde psy. Entw.? Ich achte sonst stets auf sehr viel Körperkontakt (trage sie sehr viel, schläft bei uns im Bett). Sie musste also so noch nie alleine weinen oder schreien. Danke. MfG Ani

Mitglied inaktiv - 19.05.2008, 08:47



Antwort auf: Urvertrauen

Liebe Ani, wenn ein Säugling sich einmal in "Rage" geschrien hat, sei es aus Angst und Panik, sei es aus Wut über die ausbleibende Beachtung oder Bedrüfnisbefriedigung, dann dauert es immer ziemlich lange bis Beruhigung einsetzt, auch bei intensivem Trösten. Daher kann man auch allen Eltern nur immer wieder raten, ihre Säugling erst gar nicht so lange schreien zu lassen, schon gar aus erzieherisch-kalkulatorischen Gründen. Aber einmal einen Fehler gemacht ist noch kein Risiko für das Unterbewusstsein eines Menschen. Dann hätte die Menschheit nicht überlebt. Machen Sie sich diesbezüglich also keine Sorgen. Dass Sie überhaupt so besorgt denken, weist Sie ja schon als eine gute Mutter aus! Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.05.2008



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