Frage: Urvertrauen wirklich aufgebaut?

Hallo Herr Dr. Posth, Unser Sohn schrie viel, „presste“ häufig den ganzen Tag, schlief wenig und schlecht wohl infolge von Kaiserschnitt und BEL? Um unserem Kleinen Urvertrauen zu vermitteln, schlief er vom 1.Tag an bei uns im Bett, lag tagsüber bei uns, wir achteten auf seine Signale und versuchten feinfühlig darauf zu reagieren, es gab kaum Trennungen zwischen uns, ich still(t)e nach Bedarf und hatte ihn bis einschl. 7.Monat im Tragetuch. Heute ist er 9 Mo alt. Wir achten weiterhin auf seine Signale, er schläft noch bei uns am/im Ehebett. Wir glauben, alles für ein gutes Urvertrauen zu tun. Trotzdem gibt es immer wieder Zweifel, ob es eine gute Bindung hat, da unser Baby 1. eben viel geschrien hat, es 2. häufig den Tag über nur meckert obwohl alle primären Bedürfnisse befriedigt sind und es 3. nicht gerne alleine spielen mag. Haben wir etwas falsch gemacht, erwarten wir zu viel, liegt es am Charakter unseres Sohnes oder gibt es Dinge, die wir nicht beeinflussen können? MFG Steffi

Mitglied inaktiv - 26.01.2009, 09:49



Antwort auf: Urvertrauen wirklich aufgebaut?

Liebe Steffi, es ehrt Sie, dass sie die Schweirigkeiten Ihres Sohnes gleich richtig erkannt haben und Ihre ganze kraft dafür aufwenden, trotz der Porbleme ihm eine sichere Bindung zu ermöglichen. Das dürfte Ihnen auch gelungen sein, auch wenn der Stress beim vielen Schreien Auswirkungen auf sein seelisches Empfinden gehabt hat. Es ist aber eindeutig besser für die Säuglinge, wenn die Eltern diesen Stress mittragen und mit den richtigen Mitteln zu beseitigen suchen, als wenn sie ihr Kind beseite legen und "sich ausschreien" lassen. Das jetztige Meckern kann viele andere Gründe haben und tatsächlich auch etwas mit dem eher schwieirgen Temperament ihres Sohnes zu tun haben. Spielen können Säuglinge in diesem Alter noch gar nicht. Allenfalls sitzen sie eine Zeitlang selbstversunken mit ein paar Spielsachen auf dem Boden und sind zufrieden. Aber sonst krabbeln sich ihren Eltern ständig hinterher und brauchen deren Zuwendung und Nähe. Der zufriededene und selbstversunkene Typ scheint Ihr Sohn aber nicht zu sein. Machen Sie sich also keine allzu großen Sorgen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.01.2009



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