Frage: Unsicher

Lieber Dr. Posth, unser Sohn ist 3 Jahre. Wurde nie fremdbetreut, nie schreien gelassen, engagierter Vater, Familienbett. Lange Neonatalzeit (29. SSW geboren). Keine Hirnschäden, wir waren täglich die gesamte Besuchszeit bei ihm und ich bekam 2 Moante ein Mutter-Kind-Zi mit ihm. Er hat keine Behinderungen. Er ist in Gesellschaft total unsicher. Pickt immer bei uns. Weicht nicht von unserer Seite Spielt nicht mit anderen Kinder, auch wenn es nur wenige sind. Wir sind in einer Spielgruppe und einer Musikgruppe. Er geht nicht von unserem Schoss. Er weint und schreit, wenn er runter muss. Wenn er Sicherheit gefunden hat (meist bei gleichaltrigen sozialen und einfühlsamen Mädchen), geht er aus sich heraus und spielt gemeinsam. Er hat ein Bruder und beide spielen den gesamten Tag miteinander. Völlig unkompliziert und man spürt sie (fast) den ganzen Tag nicht. Was sollen wir tun? Wie ihm die Angst vor Menschen nehmen? Danke, Maria

von Maria1976 am 11.08.2014, 08:37



Antwort auf: Unsicher

Liebe Maria, schön, dass es so gut geklappt mit Ihrer Betreuung in der Zeit der Frühgeburtlickeit. Das wird der Mutter-Kind-Bindung sicher gut getan haben. Trotzdem, das weiß man aus Erfahrungen, zeigen ehemalige, vor allem deutlich Frühgeborene, dass sie später leichte Problem im Sozialverhalten entwickeln. In den Nachsorge-Untersuchnge fällt das in der Regel nicht auf und in der bildgebenden Darstellung des Gehirns bildet sich das nicht ab. Man kann es nur registrieren und erziehrisch günstig begleiten. Spiel- und Musikgruppe sind prinzipiell gut, man darf aber ein solches Kind nicht drängen, soziale Kontakt von sich aus aufzunehmen. Besser ist es, man nimmt zusammen mit seinem Kind einen sozialen Kontakt auf, in dem sich ein Kind dafür aussucht, das geeignet erscheint. Die Tatsache, dass Ihr Sohn sich selbst, wenn überhaupt, sozial eingestellte Mädchen zum Spielen aussucht, macht klar, wie sehr er noch den Konkurrenzdruck und Wettbewerb in der altersgleichen Jungengruppe fürchtet. Da braucht er dann Ihre Rückendeckung. Der eigene Bruder bietet natürlich viel "Heimvorteil". Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.08.2014



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