Frage: Umgang mit anderen Kindern

Hallo Herr Dr. Posth, Meine Tochter ist 18 Monate. Wir treffen uns regelmäßig mit einem anderen Mädchen ( 20 Monate). Sie nimmt meiner Tochter immer das Spielzeug weg, notfalls durch schupsen und schlagen. Das Mädchen ist um einiges größer und läuft etwas länger als meine Tochter. Meine Kleine hat sich anfangs noch gewehrt aber in der Zwischenzeit kommt die zu mir gerannt und möchte, dass ich mit ihr an der Hand wieder ins Zimmer gehe. Ich mache mir etwas Gedanke über die Gefühle meiner Tochter, ist es nicht schlecht für sie ständig den Kürzeren zu ziehen? Wie sollte ich mich verhalten? Außerdem wüsste ich gern ob wir an der Einschlafsituation etwas ändern sollten. Sie schläft mit uns im Familienbett und wird auch dort in den Schlaf begleitet. Mittlerweile schläft sie nach ca. 15 min neben mir oder ihrem Papa ein. Es ist so schön für uns Drei. Meine Frage ist jetzt, ob das so in Ordnung ist, dass sie bei uns im Arm einschläft. Ab welchem Alter sollten wir daran etwas ändern, um die Selbstständigkeit zu fördern? Oder wir sie das von allein verlangen? Vielen Dank für ihre Mühe. Liebe Grüße Claudia

Mitglied inaktiv - 23.08.2010, 08:35



Antwort auf: Umgang mit anderen Kindern

Liebe Claudia, viele Kinder möchten tatsächlich plötzlich nicht mehr im Arm Ihrer Eltern einschlafen. Aber das setzt schon einen stärkeren Impuls zur Selbstständigkeit voraus. Alle anderen Kinder behalten das kuschelige Einschlafzeremoniell gerne bei. Für die wird es dann aber schwierig, wenn die Eltern plötzlich nicht mehr mitmachen wollen. Denn soviel Nähe und Kuscheligkeit immer beizubehalten hat etwas Rückbindendes. Und irgendwann gerät das Kind in einen Konflikt zwischen dem Bedürfnis gößer und autonomer zu sein und starke Nähe beizubehalten. Dieser Konflikt kann als Ambivalenz (zwei gleichstake aber sich ausschließende Wünsche) schlecht gesteuert werden. Daher sollte meiner Auffassung nach spätestens gegen Ende des 2. Lebensjahres zunehmend das Schlafen im eigenen Bettchen, wohlgemerkt noch bei den Eltern im Zimmer, erprobt werden. Zur ersten Frage: solche Erfahrunge müssen defensiv veranlagte Kinder machen. Es spornt sie dazu an, soziale Strategien zu entwickeln, durch die sie dann genau erfolgreich werden. Einstweilen sind Trost und geschickte Unterstüzung angesagt. Im gezielten Suchlauf gibt es dazu ein passendes Stichwort: defensives und offensives Verhalten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.08.2010



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