Frage: Trennungsangst?

Sehr geehrter Herr Dr. Posth! Unsere Tochter ist 11 Monate alt. Seit einiger Zeit ist sie extrem anhänglich mir (Mutter) gegenüber, während sie sich gleichzeitig von ihrem Vater fast gar nicht mehr trösten lässt. Wenn ich den Raum verlasse, fängt sie sofort an zu schreien, auch wenn ihr Papa da ist. Ich denke, daß es sich dabei um entwicklungsgerechte Trennungsangst handelt; trotzdem schränkt mich das natürlich sehr ein, und wir fragen uns, wie wir damit umgehen können. Ist es angebracht, ihr gewisse Trennungen abzuverlangen (damit ich z.B. für 2 Stunden zum Sport gehen kann), um sie daran zu gewöhnen, oder ist jetzt eher nicht die Zeit, "erzieherisch" tätig zu werden? Und noch etwas: Mittlerweile ist es sogar vorgekommen (2 Mal), daß sie auch nicht aufhörte zu weinen, als ich zurückkam und sie auf den Arm nahm. Das macht mir große Sorge - ist das nicht normalerweise ein Zeichen dafür, daß sie nicht sicher gebunden ist? (Bislang war ich davon ausgegangen, daß sie sicher gebunden ist!)

Mitglied inaktiv - 30.03.2009, 08:59



Antwort auf: Trennungsangst?

Hallo, in dem Sinne erziehen, kann man einen Säugling noch gar nicht. Dazu fehlen im noch entscheidende Bewusstseinsfähigkeiten und die Vorstellung eines von der Hauptbezugsperson getrennten Selbst. Daher geht alles nur über Reifung und sanfte Gewöhnung, die natürlich nur im Sinne der seelisch gesunden, kindlichen Entwicklung sein darf. Ihre Tochter steht jetzt am Anfang der Loslösung, kann aber den Vater noch nicht als vollständigen Ersatz für die Hauptbezugsperson, also Sie, ansehen. Daher weint sie, wenn Sie sie verlassen. Noch ist es keine echte Trennungsangst, sondern nur Ausdruck eines Unwillens. Aber es kann zur Trennungsangst werden, wenn man die richtigen Bedrüfnisse des Kindes missachtet. einstweilen können Sie nur versuchen, erst einmal herauszufinden, was der Vater mit seiner Tochter unternehmen kann, ohne dass sie weint. Vielleicht z.B. spazieren gehen. In der Zeit dann können Sie zum Fitness-Training gehen. Andernfalls müssen Sie Ihre Tochter mitnehmen und dort mit Blickkontakt zu Ihnen betreuen lassen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.04.2009



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