Frage: Starke Trotz- und Wutanfälle

Guten Morgen, mein Sohn 16 Monate, sehr aktiv, fröhlich, lacht viel, gest. bis 8 Monat, lief mit 10 Monaten, zahnt seit seinem 11 Mo. ununterbrochen, nie schreien gelassen, Einschlafbegl. in unserem Bett, schläft in seinem Bett in unserem Schlafz., entdeckt seit ca. 2 Mo eigenen Willen und der ist sehr stark, artet in Wutanfällen und Geschrei aus, wenn ihm etwas nicht passt. Ein Nein versteht er, macht aber dann erst recht, was er nicht darf, bei Versuch der Ablenkung sehr wütend, wenn ich ihn dann anfasse oder auf den Arm nehme, noch schlimmer, haut dann und zieht an den Haaren. Einfaches Absetzen oder distanzieren hilft dann nicht viel. Da sein Schlaf auch wieder schlechter geworden ist, bin sehr übermüdet, hab ich auch schon sehr geschimpft - laut geworden, was mir sehr leid tut. Versuch ihn danach zu tröstet. Wieviel verzeiht ein Kind in diesem Alter? Möchte die Bindung zu meinem Kind nicht verlieren. Wie reagiere ich in seinem Alter richtig auf seine Trotz- und Wutanfälle? Danke!!

von mivida12 am 30.06.2014, 09:27



Antwort auf: Starke Trotz- und Wutanfälle

Hallo, wie man mit Widerstand und Trotz umgeht, dazu steht viel in meinem Langtext über das emotionale Bewusstsein, Teil 3 auf meiner Seite oben. Beide Stichworte gibt es auch im gezielten Suchlauf. Offenbar zählt Ihr Sohn zu den temperamentvoll-impulsiven Kindern. Da müssen Sie schon mal standhaft bleiben, aber Schimpfen und Anschreien hilft nicht. Dadurch fühlen sich Kleinkinder emotional nicht angenommen und zurückgestoßen. Beim nächsten Konflikt reagieren sie dann noch heftiger. Nur Ihre Toleranz und Ihr Langmut helfen. Wenn Sie "nein" sagen, versteht das Ihr Sohn nicht gleich als Verbot, das zu tun, was er tut. Das muss er erst lernen. Und dafür spielt er den Vorgang immer wieder durch und freut sich, wenn er Ihre Reaktion voraus gesehen hat. Das bestätigt ihn in seinen Annahmen und macht ihn glücklich (Erfolgsgefühl). Erst langsam versteht er, dass "nein" bedeutet, diese Handlung nicht zu wiederholen. Hindern Sie Ihren Sohn aber körperlich an dem, was er sich vorgenommen hat, dann reagiert er aufgrund seiner Veranlagung auch schon mal übersteigert, was Sie dazu veranlasst, sich ihm zu entziehen und ihn schlimmstenfalls auf den Boden abzusetzen. Das dürfen Sie, ohne dass es die Bindung beschädigt, Aber bleiben Sie bei ihm, reden ruhig mit ihm weiter und erklären Sie ihm mit einfacher Begründung, dass Sie dieses Verhalten nicht wünschen. Nach einer gewissen Dauer des Lernens wird er schon auf Sie reagieren. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.07.2014



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