Guten Morgen Dr. med. Rüdiger Posth,
meine Frage bezieht sich auch das Bindungsverhalten/ Urvertrauen von unseren kleinen Wundern.
Ich stoße immer wieder auf Unverständnis warum wir unseren kleinen Sohn nicht aus den Armen zu anderen geben. Dabei ist es doch so enleuchtend, dass für so ein kleinen Menschen die Welt wie ein enormer "Reizkessel" ist.
Die vielen Gerüche, Umgebungen sowie Geräuschpegel sind doch erstmal viel zu viel....Auch der Abriss aus "Mamas Bauch" sowie die Geburt müssen doch erstmal verarbeitet werden und da ist es doch am besten in den Armen der bekannten Eltern.
Wir haben uns vorgenommen unseren kleinen wenn er der Monate ist auch mal zu den Omas auf den Arm zu geben, weil wir denken, dass die "Ankunft auf unserer Welt" nun so einigermaßen fortgeschritten ist.
Sind unsere Denkansätze falsch oder können Sie uns in diesen bestärken?!
Vielen Dank schonmal und mfG
von
BELLA1985
am 22.04.2013, 08:52
Antwort auf:
Sollte man kleine Säuglinge herrumreichen?!
Hallo, Sie würden mir in diesem Forum nicht schreiben, wenn Sie nicht wüssten, dass ich Sie in dieser Haltung bestärke. Es ist also vollkommen richtig, wie Sie die Dinge sehen, weil Sie mit dieser Sicht eben aus der Perspektive des Kindes denken. Genau das geht aber vielen anderen Mensch ab. Sie sehen die Dinge aus der Erwachsenenperspektive und sehen im Kind ein Wesen, das ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen soll. In Wahrheit ist es aber genau umgekehrt. Eltern haben dafür zu sorgen, dass ihr Baby vor dem Zugriff vieler anderen, oft ja unbekannten Menschen geschützt ist. Die Natur hat diesen wichtigen Vorgang schon von sich aus durch das Fremdeln geregelt. Das sollte also unbedingt respektiert werden. Nun fremdeln die Kinder je nach Veranlagung etwas unterschiedlich, so dass man sagen muss, am besten setzt man einen kleinen Säugling überhaupt nicht so vielen fremden Händen aus, selbst wenn er gar nicht so stark fremdelt.
Großeltern sind aber wichtige Ersatzbezugspersonen. Wenn es geht, sollten sie möglichst früh mit in das familiäre Beisammensein aufgenommen werden, damit das Kind sich gleich an sie gewöhnen kann und weiß, dass es noch andere vertrauenswürdige Bezugspersonen gibt, als nur die Eltern. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 24.04.2013
