hallo herr dr. posth,
mein sohn (17 monate), sehr anhängliches, ängstliches und oft und kräftig fremdelndes kind, sonst freundlich, motorisch weit, Bruder 4 jahre, tolles verhältnis, weint wenn ich mal nur 10 min. weg bin (1 mal probiert) und er zu haus bei papa bleibt. draussen geht es. schlafen ganz schlecht. wacht mehrfach die nacht auf, nie schreiengelassen, bis 14 monate in einem bett, jetzt erste 4 stunden allein (mit bruder in einem zimmer), dann mit mir. problem ist, ich bin körperlich und lt arzt psychisch so am ende, dass ich dringend mal alleine -was nur für mich- machen soll (opfere mich sehr für den/die lütten auf). ich sehe es ein, weiss aber nicht, wie das mit dem kleinen gehen soll? verkraftet er das, wenn man ihn jetzt langsam dran gewöhnt, dass ich immer mal weg bin und er bei papa (viell. max. 2mal die woche erst kurz, dann länger werdend)? stört das seine bindung? woran erkennt man überhaupt, ob er sicher gebunden ist? danke und gruss, valerie
von
viperk
am 17.09.2012, 09:12
Antwort auf:
Loslösung und Co.
Liebe Valerie, der Zustand, den Sie erleben, trifft wahrscheinlich Zweidrittel aller Mütter, aber das wird Sie wenig trösten. Ihren Arzt interessieren nur Sie als Patientin. Auf Ihr Kind guckt er wahrscheinlich gar nicht. Aber Ihr Sohn, der offenbar sehr sensibel veranlagt ist, befindet sich überdies vermutlich in der Wiederannäherungskrise (s. gezielter Suchlauf). Da wäre eine Trennung tatsächlich absolut kontraproduktiv, und die "Quittung" bekämen Sie hinterher mit einem schwierigen Kind. Das raubt Ihnen dann erst recht die Nerven.
Ich würde zur Güte vorschlagen, dass Sie noch durchhalten bis Ihr Sohn wieder stärkere Anstalten macht, sich auf den Vater einzulassen und mit dem Bruder mehr zu "unternehmen". Denn da will er hin und dafür braucht er noch ein paar wenige Wochen Entwicklung. Ihr Mann sollte sich aber jetzt schon dafür bereit halten und entsprechende Signale aussenden. Gewöhnen an das "Wegsein" geht nicht, da es Angst auslöst und den Grad der Nervosität erhöht. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 19.09.2012