Krippeneingewöhnung - sie schubst und kneift die anderen Kinder!

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Krippeneingewöhnung - sie schubst und kneift die anderen Kinder!

Sehr geehrter Dr. Posth, seit 3.6. geht meine Tochter (21 Monate) nun in die Krippe. Anfangs nur mit mir zusammen, nun auch schon einige Stunden allein. Sie macht das sehr gut, weint auch nicht, wenn ich gehe. Aber - sie haut, schubst und knieft die anderen Kinder, auch wenn ich noch da bin. Das fing schon einige Wochen vor der Eingewöhnung im Bekanntenkreis an, ist nun in der Krippe aber ganz extrem. Sie macht das nicht nur, wenn ihr jemand zu nah kommt oder ihr Spielzeug weg nimmt, sondern sie geht gezielt auf die Kinder zu und schubst. Wenn sie müde ist oder ihren Schnuller nicht hat, wird es noch schlimmer. Warum tut sie das? Wir gehen sehr liebevoll mit ihr um, Schläge o.ä. gibt es nicht. In der Krippe sind auch alle sehr lieb zu ihr. Sie ist sehr groß für ihr Alter, kann aber noch nicht soviel sprechen (wächst 2-sprachig auf). Die Erzieherinnen sagten, es wäre deine Phase, die vorbei geht, aber ich mache mir Sorgen, dass sie ein "Schläger" bleibt! Was kann ich dagegen tun?

Mitglied inaktiv - 15.06.2009, 11:38



Antwort auf: Krippeneingewöhnung - sie schubst und kneift die anderen Kinder!

Stichwort: Aggressivität bei Kleinkindern Hallo, ganz gleich, ob die Eingewöhnung mit oder ohne ausreichende sanfte Ablösung vonstatten gegangen ist, die frühe Fremdbetreuung (unter 3 jährige) bedeutet sozialen Stress für die Kleinkinder. Die Kinder müssen rangeln, konkurrieren und sich verteidigen, denn es sind zuviele etwa gleichaltrige Menschen auf kleinem Raum. Da Aggressivität beim Menschen zunächst auf Verteidigung angelegt ist, wird von entsprechend veranlagten Kindern diese auch als Verhaltensstrategie benutzt. je größer nun der Stress ist, desto leichter fühlt sich ein Kind bedrängt und vielleicht auch angegriffen. Also verteidigt es sich. Dabei erfolgreich zu sein, verschafft dem Kind aber auch positive Gefühle. Diese positiven Gefühle und Erfahrungen stärken das Selbst. Macht zu haben bedeutet bereits im Kindesalter sozialer Aufstieg. Es ist noch schwierig, bei unter 2-jährigen schon Induktion (s gezielter Suchlauf) anzuwenden. Einstweilen muss noch das eindringliche Ermahnen helfen. Mehr ist nicht möglich. Schlaggefährliche Gegenstände müssen dem Kind aus der Hand genommen werden. Vielel Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.06.2009



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