Frage: Friedliches Kind

S. geehrt.Dr. Posth, uns. To ist 20 Mo,eher ängstlich.Auf dem Spielplatz kommt sie mit Kindern gut zurecht, im Bekanntenkreis jedoch gibt es "Schwierigkeiten".Wir scheinen Kontakt zu Familien zu haben, die ein agressives Kind haben.(oder ist unsere Tochter die "Abweichung"? ) Sie versucht sogut es geht die friedliche Lösung, sie gibt auch Sachen her, was sie aber unbedingt behalten will, tut sie auch, schlimmstenfalls holt sie uns Eltern zur Hilfe oder bekommt einen Schlag und weint nach uns. Wir trösten sie sofort, versuchen sie abzulenken.Meine To will trotzdem nichts mit diesen Kindern/mit ihren Eltern zu tun haben, wenn sie uns besuchen, will sie nicht in ihre Gesellschaft, obwohl das Zusammensein dann doch gut geht.Zu einer Fam. haben wir Monate den Kontakt abgebrochen, da m.To schon schlecht geschlafen hatte wg. Treffen; ist es zu spät gewesen?Kommt uns. To durch unser Handeln doch mehr in die Opferrolle?Wie helfen wir ihr mehr?Danke schön!

Mitglied inaktiv - 17.05.2010, 00:59



Antwort auf: Friedliches Kind

Hallo, zunächst einmal besitzt jedes Kind ein angeborenes Temperament, das auf Charakteranlage beruht. Und da gibt neben den offensiv-extrovertierten Kindern auch ebenso viele defensiv-introvertierte Kinder. Die darauf basierenden Verhaltensweisen bleiben dann weitgehend authentisch, wenn die Umwelt nicht allzu viel Einfluss auf die Ausgestaltung nimmt und sich das Kind seine Anlagen gemäß entwickeln kann. Aber natürlich nimmt die vom Kind angetroffene Umwelt immer mehr oder weniger starken Einfluss, das lässt sich nicht umgehen. Ihre Tochter scheint eher zum defensiven Typ zu gehören und muss nun lernen, sich mit ihren Anlagen in der Gruppenauseinandersetzung zurecht zu finden. Sie können ihr dabei helfen und sollten es auch, aber möglichst ohne ihre Grundanlagen zu verändern. Denn dann empfndet sich das Kind plötzlich als unzulänglich und sein Selbstwertgefühl leidet. Zum Helfen gehört auch schützen, wenn andere Kinder zu aggressiv mit dem eigenen Kind umgehen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.05.2010