Fremdeln weiterhin mit 18 Monate - welche Reaktion bzw Maßnahmen

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Fremdeln weiterhin mit 18 Monate - welche Reaktion bzw Maßnahmen

zunächst eine Beschr. m. Tochter, geb. 08/2012: sie fremdelt seit sie knapp 3 M. ist. Plötzlich wollte sie nicht einmal mehr die Schwiegermutter (welche sie mindesten 3 mal die Woche sieht) in ihrer Nähe haben. Seitdem will sie nur noch von mir und meinem Mann auf den Arm genommen werden und alle Anderen dürfen nur auf Distanz bleiben. In der Babygr., konnte ich sie fast immer nur auf dem Arm halten, da sie ansonsten nur weinte. Erst mit 9 M. wurde dies etwas besser. Mit ca. 12-14 M. war dann eine insg eine leichte Besserung zu merken. Meine Mutter durfte sie z.T auf den Arm nehmen und auch kurze Zeit auf sie aufpassen.Insg hat sie immer viel geweint. Schlafen: Mit 12 M. gab es eine Phase wo sie 3 W. lang von 20-6h durchschlief. Nun ist davon keine Rede mehr. Sie wacht z.T. mehrfach nachts auf und braucht auch häufiger wieder 1h zum Einschlaf (inzwischen zum Glück o. Weinen). Fremdeln nimmt wieder zu (nur wenn Vater + Mutter in Nähe ok). Sonst intelligent (150 Worte). Was sollenwirtun

von wurzelzwerg22 am 02.12.2013, 07:19



Antwort auf: Fremdeln weiterhin mit 18 Monate - welche Reaktion bzw Maßnahmen

Hallo, ein Säugling, der schon mit 3 Monaten anfängt zu fremdeln, kann als sehr empfindsam gelten und hat wahrscheinlich auch ein sehr ängstliches Wesen. Diese Annahme hat sich bei Ihrer Tochter offensichtlich bestätigt. Sie hat auch sehr lange gefremdelt bis sie sich schrittweise auf die Loslösung zu bewegte, Aber danach ist die Erscheinung des Fremdelns eher als objektgerichtete Angst zu verstehen und gilt dann als Fremdenfurcht oder -angst. Mit 18 Monaten befindet sich das Kleinkind dann in der Phase der so geannten Wiederannäherungskrise. Das hat etwas mit dem Bewusstsein zu tun und der Erkenntnis, ein von der primären Bezugsperson (fast immer die Mutter) volständig getrenntes Lebewesen zu sein. Das veruracht noch einmal wieder -je nach Temperament und Charakter- verstärkte Anhänglichkeit und Ablehnung von fremden Personen. Aber danach geht es mit der Loslösung über den Vater weiter und dann werden auch die Erscheinungen der Fremdenfurcht wieder nachlassen, es sei denn das Kind machte schlechte Erfahrungen. Die Begriffe Wiederannährungskrise undLoslösung können Sie im gezielten Suchlauf nachlesen. Also machen Sie einfach so weiter und gewähren Ihrer Tochter den im Moment von ihr benötigten Schutz bei sich. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.12.2013



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