Frage: Frage zum Trotz

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, ich habe einige Fragen zum Trotz. Meine Tochter ist 23 Monate alt. Heute wollte sie vom Kinderautositz nicht in den Buggy, sondern auf meinem Arm bleiben. Leider konnte ich sie nicht mehr tragen und musste sie dann leider unter Treten und Schreien in den Buggy reinsetzen. Ich habe ihr vorher erklärt warum und versucht, sie zu besänftigen. Nach ca. 2 Minuten Geschrei im Buggy hat sie dann auch aufgehört . Genauso ist es zur Zeit mit dem Anziehen oder Windelwechseln, wenn alles Reden/Überreden nicht hilft, müssen wir es leider oft mit „Gewalt“ tun. Sie weint natürlich ganz doll dabei und ich fühle mich schlecht. Ist dieses Vorgehen ok oder kann sie davon Schaden nehmen? Kann man auch zu doll/streng schimpfen? Mein Mann schimpft manchmal schon im recht strengen und lauten Ton mit ihr...sie ist dann immer sehr beeindruckt. Herzlichen Dank für Ihre tolle Arbeit und viele Grüße!

von miramausmira am 25.08.2014, 09:17



Antwort auf: Frage zum Trotz

Hallo, man sollte sich immer vorher kurz überlegen, ob der vom Zwang geprägte Eingriff, den man aus purer Notwendigkeit oder sogar zum Schutz seines Kindes durchführen muss, die Sache wert ist, die damit verbunden ist. Von Gewalt würde ich hier nicht sprechen, denn es gibt nur den einen Teil der Gewalt, nämlich die Macht (die sie ja nutzen). Es fehlt aber die Aggression (die sie ja nicht entwickeln), der andere Teil der Gewalt (s. mein Buch "Gewaltfrei durch Erziehung"). Um beim Kind aber den Zorn und die Wut nicht allzu sehr hochkommen zu lassen, sollte man in solchen Fällen beruhigenden Worte sprechen und immer das, was man tut als wichtig für das Kind erklären. Es geht dabei nicht um die Worte, die gesprochen werden, es geht um die Überzeugung, die in der Stimme liegt. Der Trotz ist nicht rational zu erklären. Es geht um Selbstbehauptung und um Bestimmungsmacht. Also sind auch rationale Erklärungen erst einmal gar nicht so wichtig. Viele Grüße und danke für Ihr Lob.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.08.2014



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