Frage: Erinnerungsvermögen

Hallo, wir haben es nun endlich geschafft, nachts abzustillen (zum Glück war's nicht so schlimm, wie befürchtet!) - d.h., unser 11 Monate alter Sohn ist nun drei Nächte lang ohne Trinken ausgekommen. Ab wann, kann ich denn nun wirklich davon ausgehen, dass die Sache durchgestanden ist, und er nicht plötzlich wieder nach der Brust verlangt, z.B. wenn er wieder Zähne bekommt etc.? Tagsüber habe ich schon abgestillt, d.h., ich stille jetzt gar nicht mehr. Kann er sich wohl noch daran erinnern, dass ich ihn früher immer in den Schlaf gestillt habe (ich habe das seit seiner Geburt so gemacht)? In Zusammenhang damit noch eine Frage: Ich habe bemerkt, dass ich derzeit lieber nicht mehr abends mit ihm zusammen baden sollte (das macht jetzt mein Mann), weil er dann sozusagen meine Brust vor der Nase hat und ihm dann einfällt, dass er ja eigentlich noch bei Mami trinken könnte. Wie lange muss ich wohl solche Situationen noch vermeiden? Vielen Dank für Ihre Hilfe!!!

Mitglied inaktiv - 19.06.2006, 07:15



Antwort auf: Erinnerungsvermögen

Hallo, Säuglinge und Kleinkinder bis etwas zum 3. oder 4. Lebensjahr haben noch Schwächen, was das Langzeitgedächtnis angeht. Zwar wird alles, was mit starken Gefühlen verbunden gewesen ist, auch eine längere Zeit erinnert, aber auf Dauer ist das Kleinkind darauf angewiesen, daß entscheidende Dinge immer wieder geschehen, damit sie im Gedächtnis gespeichert werden können. Ich kenne keine Untersuchungen, die belegen, wielange ein höchst angenehmer Reiz wie das Gestilltwerden unterbrochen sein muß, damit er vergessen wird. Ich könnte mir aber vorstellen, daß schon 1 bis 2 Wochen dafür genügen könnten. Zu bedenken ist aber in diesem Zusammenhnag, daß eine neuer, etwa gleichwertig angenehmer Reiz den alten ausschalten wird. Das ist keine Undankbarkeit des Kindes, sondern eine natürliche Gabe, sich möglichst schnell neuen Situationen anzupassen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.06.2006