Frage: Enkelin in schwierigen häuslichen Verhältnissen 2

Ich habe das Jugendamt anonym verständigt. Für mich fühlt sich dies nicht gut an, ich fühle mich wie ein Denunziant. Alle Gesprächsversuche mit meiner T. führen zu keiner Einsicht. Dennoch haben sie durch meine persistierende Interventionen einiges geändert gehabt. z.B. der Vater ist mit ihr zum Spielplatz usw. Aber deren Leben ist letztendlich auf die Beschaffung des Haschisch ausgerichtet. Ich hoffe, dass das Jugendamt Hilfe anbieten kann. Für das Kind wäre es trotz der Verhältnisse ein Schock, wenn sie ihrem Vater entzogen würde. Was ich eigentlich wissen wollte, war, ob es richtig ist, dass ich sie so viel wie es die Eltern erlauben und das ist jeden Tag nach der Kita bis 18.00 bei mir behalte???? Auch am Wochenende ist sie tagsüber bei mir. Sie fühlt sich wohl und ihre Wutanfälle haben sich stark reduziert, da ich sie immer besser kennenlerne und weiß was sie wann will. Sie akzeptiert, dass ich mich zum Einschlafen neben sie lege.

von Fomok am 24.11.2014, 07:43



Antwort auf: Enkelin in schwierigen häuslichen Verhältnissen 2

Hallo, was Sie feststellen werden ist, dass Sie für Ihre Enkelin eine sehr wichtige Ersatzbezugsperson werden, zu der sie Vertrauen entwickelt. Dadurch übernehmen Sie hohe Verantwortung, die Ihrer Enkeltochter aber ungemein hilft. Denn jedes Kind braucht mindestens eine zuverlässige Person im Leben, der es trauen kann und die für sein Wohl sorgt. Deswegen beginnt sie jetzt, sich an Sie zu binden. Es ist auch erst einmal gut, wenn sie bis 18 Uhr bei Ihnen ist. Anonyme Anzeigen beim Jungendamt sich absolut nichts Ehrenrühriges. Es geht eben einfach oft nicht über den direkten Weg, aber das bestimmen ja die Anderen und nicht man selbst. Nur: den Kindern muss geholfen werden, egal auf welche Weise. Das Kindeswohl steht oben an und da muss man auch schon mal unerfreuliche Maßnahmen treffen. Also machen Sie sich deswegen keine Vorwürfe. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 26.11.2014