Frage: Eingewöhnung, siehe auch id=48155

Lieber Dr. Posth, nun ist er in der KiTa. 2 Erz./20 Kinder 2-6 Jahre. Problem: er weint nicht! Schon am 2. Tag konnte ich in den Nebenraum, nach 1 Woche bin ich ganz weg, er sagt „ja”, wenn ich gehen will, dreht sich um und spielt. Solange ich da bin, „klebt” er jedoch an mir. Er kann aber doch unmöglich nach einer Woche eingewöhnt sein?? Er verabschiedet sich grundsätzlich seit ca. 1 Jahr nicht mehr, von niemandem. Dachte, er mag einfach nicht, war auch ok. Bin immer von sicherer Bindung ausgegangen. Ich merke an gesteigerter Aggressivität, Trotz und Anhänglichkeit daheim, dass es doch Probleme gibt. Er sagt, er will in den Kindergarten, auch ohne Mama. Lässt sich schlechter Trösten bei Schmerzen, sagt „das geht weg” und spielt weiter, vorher war Trösten bei Wut/Angst/Schmerz immer nur mit sofortigem Körperkontakt möglich. In der KiTa alles super laut Erz., fragt nicht nach mir, weint nicht, angepasst. Freut sich sehr beim Abholen, wirkt erleichtert. Was ist da los? Bindung „gekippt?

von LuckyLuke81 am 10.09.2012, 08:18



Antwort auf: Eingewöhnung, siehe auch id=48155

Hallo, eine schwierige Frage, da es öfter solche "Überanpassungsreaktionen" gibt. Meine Auffassung ist die, dass diese Kinder ihren Eltern den inneren Druck wegnehmen wollen und sich eine vermeidende Haltung regelrecht antrainieren. In gewisser Weise wäre das eine Form der Parentifikation, also der "Verelterlichung" des Kindes aber durch sich selbst. Dabei überfordern sich die Kinder natürlich und ihre innere Belastung kommt dann doch mehr und mehr durch. Es gibt keine Rezepte, wie man mit diesen Kindern umgeht. Es scheint mir am besten, dass man zwar ihr Bemühen der Elternentlastung anerkennt, aber nicht vollständig darauf eingeht, sondern einen Mittelweg beschreitet zwischen Loslassen und doch noch Schutz bieten. Schließlich will man das Kind ja nicht für sein Bemühen abqualifizieren, andererseits wäre es auch falsch, es "ins offene Messer laufen zu lassen". Denn das tun solche Kinder schon mal leicht. Sie verstehen ja nicht, dass das viel zu viel ist, was sie da von sich abverlangen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 13.09.2012



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